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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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färbte.
    »Ihnen ist doch nicht etwa heiß?«

    Hünermörder schüttelte den Kopf und setzte seine letzte Kraft ein, um den Griff des MAD-Mannes zu brechen.
    Nun feixte Torsten. »Beim Händedrücken ist es ähnlich wie beim Denken. Für das eine braucht man Verstand, für das andere Muckis.«
    Wagner fand dieses Spiel lächerlich. Allerdings begriff er, dass Renk diese kleine Rache brauchte, um sein inneres Gleichgewicht wiederzufinden. Aus diesem Grund griff er nicht mehr ein, sondern sammelte die restlichen Sachen seines Untergebenen ein und steckte sie in eine Plastiktüte.
    »He, da fehlt doch was! Wo ist mein Führerschein?«, rief Torsten und wurde für einen Augenblick unaufmerksam.
    Hünermörder nützte dies aus, um seine Hand aus Torstens Griff zu befreien. »Kraft hast du ja ausreichend«, meinte er mit widerwilliger Anerkennung. »Aber ob sich das mit dem Verstand genauso verhält, kann ich nicht sagen.«
    »Wo ist mein Führerschein?«, fragte Torsten, ohne auf die Bemerkung einzugehen.
    »Wahrscheinlich auf dem Weg nach Flensburg. Wer in einer geschlossenen Ortschaft zu schnell fährt, muss die Konsequenz tragen, und die heißt nun einmal Führerscheinentzug. So leid es mir tut, aber Sie werden die nächsten Monate auf die Taxibranche angewiesen sein«, spottete sein Vorgesetzter.
    »Aber …«, rief Torsten empört.
    »Seien Sie froh, dass Ihnen die Behörden in Niedersachsen eine Gerichtsverhandlung ersparen. Selbst ich hätte dann ein Disziplinarverfahren nicht verhindern können. Und jetzt kommen Sie! Sie haben mich genug Zeit gekostet.«
    »Einen Moment, bitte!« Renk griff in den Plastikbeutel und holte seine Sphinx AT2000 samt Schulterhalfter heraus.
    »So, jetzt können wir«, sagte er, während er die Pistole umschnallte.
    Wagner musterte Renk und hatte den Eindruck, dass er auf dem Weg der Besserung war. Anscheinend war der Unfall der
Nasenstüber zur rechten Zeit gewesen. Der Major wagte jedoch nicht, sich vorzustellen, was geschehen wäre, wenn Renk das andere Auto nicht am vorderen Kotflügel, sondern voll von der Seite erwischt hätte. Die junge Frau hätte tot sein können, und über eine solche Schuld wäre sein Untergebener wohl nie mehr hinweggekommen.

ELF
    P etra Waitl fühlte sich unbehaglich, und das lag einzig und allein an Torsten. Ihr Kollege hockte mit einer Leichenbittermiene neben ihr, als würde sie ihn ins hinterste Sibirien verschleppen und nicht auf die beliebteste Ferieninsel der Deutschen.
    »Wenn es dir so zuwider ist, mit mir zu fliegen, hättest du es vorher sagen können. Mir wäre schon etwas eingefallen, um Wagner davon abzubringen.«
    Torsten rieb sich mit einer unbewussten Geste über die Stirn und schüttelte den Kopf. »Warum sollte es mir zuwider sein, mit dir in Urlaub zu fliegen? Ich glaube, mir tut es genauso gut wie dir, unserem Verein ein paar Wochen lang den Rücken zu kehren.«
    »Meinst du das ernst?« Petras Nachfrage bezog sich allerdings weniger darauf, ob er gerne mit ihr verreiste, sondern ob er sich damit abgefunden hatte, seinen letzten Auftrag an Kollegen abgeben zu müssen. Er tat ihr leid, denn er hätte in Niedersachsen genauso gut Glück haben und den geheimnisvollen Mörder erwischen können. Doch der vermaledeite Autounfall war ihm dazwischengekommen.
    »Ich brauche Abstand«, erklärte Torsten und winkte der Stewardess. »Entschuldigen Sie, würden Sie mir bitte ein Bier besorgen?«

    »Gerne.« Die junge Dame in ihrem orangefarbenen Kostüm, das nichts mehr mit den steifen Uniformen früherer Luftfahrtjahre gemein hatte, lächelte und verschwand. Schon nach kurzer Zeit kehrte sie mit einer Büchse Bier und einem Plastikbecher zurück.
    Torsten stöhnte. »Warum können die hier kein richtiges Bier bringen? Diese Brühe kann doch kein Mensch trinken.«
    »Um bayrisches Bier zu bekommen, sitzen wir im falschen Bus«, erklärte Petra trocken. Ernst fügte sie hinzu: »Ich hoffe, du willst in diesem Urlaub nicht zu trinken anfangen. So was hast du doch nie angerührt?«
    »Gelegentlich trinke ich schon mal ein Bier. Aber keine Angst, ich werde nicht besoffen auf Mallorca herumlaufen.« Torsten lachte leise, denn im Grunde hatte er genau das vorgehabt. Petra aber hatte ihn rechtzeitig daran erinnert, dass Alkohol kein Heilmittel für das war, was ihn bedrückte. Daher goss er das Bier in den Plastikbecher und trank es in kleinen Schlucken. Es war eiskalt, und schon bald kämpfte er mit einem Schluckauf.
    Petra bestellte sich bei der

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