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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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weiß, wann wir dieses Wesen jetzt je wieder zu Gesicht bekommen..."
    Eduardos Augen wurden schmal.
    "Seien Sie froh, dass Sie noch leben, Miss Vanhelsing! Es gibt in letzter Zeit genügend Beispiele dafür, dass eine Begegnung mit dieser Bestie auch anders ausgehen kann! Daran sollten Sie denken!"
    Damit drehte Eduardo sich um und ging geradewegs zurück zum Boot.
    Tom sah mich an, nahm meine Hand und der Blick seiner meergrünen Augen beruhigte mich etwas.
    "Vergiss nicht, dass ihm das Schiff gehört, auf dem wir fahren!", riet er mir.
    Ich atmete tief durch.
    Tom nahm mich in den Arm.
    "Tut mir leid", sagte ich.
    "Sag das besser Eduardo!"
    "Er wird uns schon nicht gleich den Piranhas überlassen."
    "Das nicht..."
    "Tom, ich hatte für Sekundenbruchteile das Gefühl, mit diesem Wesen vielleicht in Verbindung treten zu können... Ganz kurz nur. Dann hat es sich zurückgezogen."
    Tom strich mir über das Haar. Und dann deutete er auf die Kamera, die er um den Hals trug.
    "Immerhin habe ich es geschafft, ein paarmal auf den Auslöser zu drücken. Selbst wenn wir jetzt umdrehen und sofort nach London zurückfliegen würden, hätten wir eine Riesenstory..."
    Ich lächelte matt. Unsere Blicke trafen sich, verschmolzen für kurze Augenblicke miteinander und dann küsste ich ihn zart auf die Lippen. Ich war froh, dass er mich auf dieser Fahrt begleitete.
    "Ich denke, das mit Eduardo kann ich wieder hinbiegen", meinte ich. Der Mann hatte Angst gehabt. Und angesichts einer derart monströsen Kreatur war ihm das auch nicht zu verdenken.
     
    *
     
    Es dämmerte bereits, aber keiner von uns dachte daran, in der Nähe des Indio-Dorfes zu bleiben. Wir wussten nicht, ob die ursprünglichen Bewohner vielleicht zurückkehrten und wie sie uns empfangen würden.
    So fuhren wir noch einige Meilen flussaufwärts, in die zunehmende Dunkelheit hinein. Das war nicht ganz ungefährlich, aber Sergio Cunhal vermittelte den Eindruck, als könnte er gut genug mit dem Ruder umgehen, um uns an den zahllosen Untiefen vorbeizuschippern.
    Eduardo ging mir zunächst etwas aus dem Weg.
    Später nahm er mein Versöhnungsangebot aber dann doch an.
    "Sie denken nur an Ihre Story, nicht wahr?"
    "Vielleicht", sagte ich, obwohl das nicht stimmte. Aber was hätte ich ihm sonst sagen sollen? Dass mir so etwas Ähnliches wie der Geist meines Großonkels in einer nur Sekunden dauernden Tagtraumvision erschienen war?
    Der Kapitän der AMAZONAS QUEEN hätte mich für komplett verrückt gehalten. So glaubte er nur, dass ich etwas zu sehr hinter meiner Karriere her war.
    "Komisch", sagte er. "Ich hätte Sie eigentlich anders eingeschätzt..."
    "Eduardo, es war nicht so gemeint. Diese Kreatur hat uns wohl alle sehr verwirrt..."
    "Aber es bleibt bei Ihrem Entschluss, dieses HAUS DER GÖTTER noch einmal aufzusuchen."
    "Wenn Sie es finden..."
    "Ich habe Ihnen ja während der Fahrt schon des öfteren erklärt, warum das nicht so ganz leicht werden könnte!"
    "Sie schaffen es, Eduardo!"
    Er fühlte sich offenbar geschmeichelt und grinste.
    "Ich werde tun, was ich kann!", versprach er.
    Die halbe Nacht saßen wir im Salon der AMAZANAS QUEEN über den Landkarten. Einige enthielten handschriftliche Eintragungen, die - wie Eduardo erklärte - noch von Mike Silva, dem vorherigen Eigner der AMAZONAS QUEEN stammten. So war unter anderem auch eine ungefähre Position des HAUSES DER GÖTTER angegeben, dazu die Stelle, an der die AMAZONAS
    QUEEN damals geankert hatte.
    "Morgen werden wir diesen Punkt erreichen", versprach Eduardo und tickte mit dem Finger auf die Karte. "Aber wenn dieses Wesen - oder was immer wir da auch gesehen haben mögen - tatsächlich im HAUS DER GÖTTER beheimatet ist, dann muss es einen ziemlich großen Aktionsradius haben..."
    Das verlassene Dorf war auf der Karte nicht eingezeichnet.
    Aber Eduardo glaubte ziemlich genau bestimmen zu können, wo dessen Position auf der Karte war.
    Saranho, der Indio gab seine Meinung in einem Gemisch aus Portugiesisch und Englisch kund, von dem ich nur die Hälfte verstand.
    Sergio befand sich unterdessen an Deck und hielt Wache.
    Wir mussten auf der Hut sein.
    Nicht nur wegen der Kreatur, die dort irgendwo draußen im Dschungel umherschlich, sondern vor allem auch wegen der Gefahr, dass wir möglicherweise ungebetenen Besuch bekamen.
    Schließlich waren Baiano und seine Leute immer noch in der Gegend.
    Ich hörte dem Gespräch der Männer immer weniger zu.
    Meine Gedanken waren bei dem Gesicht, das mir in dem

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