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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Beiden helfen!", erwiderte O'Mara.
    "Sie wissen nicht, womit Sie es da aufnehmen wollen!"
    "Haie gibt es hier jedenfalls nicht und ansonsten habe ich vor nichts Angst." O'Mara lachte.
    Einen Augenblick später tauchte er in das dunkle Wasser ein.
    Von Schlichten beugte sich über die Reling.
    "Sie werden für Miss Vanhelsing nichts mehr tun können."
    Er blickte hinab in die Tiefe und wartete darauf, dass sich dort unten irgend etwas tat.
     
    *
     
    Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen. Jegliches Gefühl dafür war binnen eines Augenblicks verlorengegangen.
    Ich hatte das Gefühl, im Nichts zu schweben, jenseits von Raum und Zeit...
    Vielleicht bist du bereits jenseits der Grenze, die zwischen dem Leben und dem Reich des Todes steht, ging es mir schaudernd durch den Kopf.
    Ich fühlte, wie weitere Tentakel nach mir griffen. Die dämonisch leuchtenden Augen flackerten eigentümlich.
    Lethargie breitete sich in mir aus.
    Du darfst dich nicht einfach so aufgeben, Patti!, schrie eine Stimme in mir wie aus weiter Ferne.
    Der Strom der fremden Gedanken drang noch immer in mein Bewusstsein ein.
    Du musst versuchen, dich abzuschirmen!
    Es war schwer, gegen die Lethargie des Todes anzukämpfen, sich doch noch zu wehren. Ich versuchte, eine mentale Wand gegen den chaotischen Strom der Bilder und Gedanken aufzubauen.
    Verzweifelt versuchte ich alles an inneren Kräften zu mobilisieren, was noch vorhanden war. Ich durfte mich nicht in diesem Strom von Gedanken verlieren...
    Lichter tauchten aus der Dunkelheit des Sees heraus auf.
    Es waren nicht die grünlich funkelnden Dämonenaugen, sondern helle, fast weiße Lichter.
    Sie beleuchteten ein eigenartiges, formlos wirkendes Wesen mit zahlreichen Armen. Die Saugnäpfe sah ich für einem Moment sehr deutlich...
    Nur undeutlich sah ich die Gestalt eines Menschen...
    Er schwamm heran. In der einen Hand hielt er eine Lampe.
    Ein zweiter Taucher befand sich nur wenige Meter dahinter.
    Ein Dritter folgte.
    Der erste Taucher hatte das Tentakelwesen erreicht, hob die Hand... Als ein Lichtkegel ihn streifte, glaubte ich zu erkennen, dass es sich um Lombardi handelte. Aber auf Grund der Taucherbrille war das schwer zu erkennen.
    Die Hand mit dem Messer vollführte einen Stoß in Richtung des unheimlichen, krakenartigen Wesens.
    Ich wurde gleichzeitig herumgeschleudert.
    Eine Welle aus Schmerz überkam mich von einem Augenblick zum anderen. Jede Faser meines Körpers wurde davon erfasst.
    Ich empfand nichts anderes mehr. Dieser grauenhafte Schmerz raubte mir beinahe das Bewusstseins.
    Nein! Nicht!
    Es war fast so, als wäre mir das Tauchermesser in den Leib gerammt worden - und nicht jenem unheimlichen Wesen, das mich mit sich in die Tiefe hatte ziehen wollen...
    Mein Gott! Was ist das?
    Wie ein fernes Echo blitzte diese Frage in mir kurz auf.
    Der Schmerz brannte wie Feuer.
    Ich spürte, wie sich der Griff der Tentakel um meinen Körper lösten. Aber da war noch etwas anderes. Hände griffen nach mir und zogen mich fort. Nur widerstrebend ließen die Tentakel des unheimlichen Krakenwesens das zu.
    Einer der Taucher packte mich bei den Schultern, riss mich von dem Krakenwesen weg. Ich bekam etwas in den Mund gedrückt. Es dauerte einige Augenblicke, ehe ich begriff, dass es das Mundstück der Druckluftflasche war. Ich atmete tief durch. Ein Schwall von Luftblasen bildete sich um meinen Kopf herum. Ich spürte, dass ich langsam emportrieb.
    Nur wenige Meter von uns entfernt fand ein Kampf statt. Ich konnte kaum erkennen, was dort genau vor sich ging. Der Lichtkegel der Taschenlampe wirbelte hin und her. Für den Bruchteil einer Sekunde sah ich ein Messer in der Hand des Tauchers.
    Die grün funkelnden Augen des Wesens schimmerten im dunklen Wasser. Sie pulsierten.
    Dann schossen grell aufleuchtende Strahlen aus ihnen heraus. Ein zischendes Geräusch war zu hören. Die Vorstellung, dass man unter Wasser nichts hört, entspricht nicht der Wahrheit. Das Gegenteil ist der Fall, man hört besonders gut und intensiv. Dieser durchdringende Zischlaut ging mir bis ans Mark. Wie Messer durchdrangen die grell aufleuchtenden Strahlen das Wasser.
    Sie erfassten den Taucher, von dem ich glaubte, dass es sich um Lombardi handelte. Dessen Gestalt zitterte wie unter einem Stromstoß. Einen Sekundenbruchteil leuchtete er auf, so als hätte er ganz aus fluoreszierendem Material bestanden.
    Gleichzeitig fühlte ich einen ungeheuren mentalen Druck.
    Mein Kopf drohte zu zerspringen, während ich noch

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