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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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immer diesen furchtbaren Schmerz spürte, der in irgendeinem Zusammenhang mit Lombardis Messerstoß zu stehen schien.
    Ich spürte starke Arme, die mich hielten.
    Ich rang nach Luft und biss auf das Mundstück, aus dem die Atemluft kam. Ein Schwall von Blasen blubberte jetzt um mich herum. Schwindel erfasste mich. Der Schmerz wurde unerträglich.
    Und dann war plötzlich alles zu Ende. Gnädige Bewusstlosigkeit umgab mich.
     
    *
     
    Als ich erwachte, befand ich mich an Deck der LAGO GRANDE.
    Jemand drückte mir ziemlich heftig auf das Brustbein und versuchte offenbar, mich wiederzubeleben...
    Ich fühlte die nasse Kleidung auf meiner Haut und erinnerte mich an das Geschehene. Tief atmete ich durch. Der Geschmack des modrigen Wassers war noch in meinem Mund. Ich rang nach Luft.
    Dann sah ich auf.
    Tom hatte sich über mich gebeugt. Ich blickte in sein Gesicht.
    "Patti", flüsterte er. Das dunkle Haar klebte ihm am Kopf.
    Ich versuchte zu sprechen. Doch es gelang mir erst beim zweiten Versuch.
    "Was ist passiert?", fragte ich.
    Der Klang meiner eigenen Stimme erschreckte mich. Sie schien mir so entsetzlich kraftlos zu sein. Erinnerungen stiegen auf. Erinnerungen an ein funkelndes Augenpaar, dass mich auf geheimnisvolle Weise in seinen Bann gezogen hatte.
    Und an eine mentale Kraft von ungeheurer Intensität. Allein der Gedanke an die Flut von Bildern, Symbolen und Mustern, die über meinem Bewusstsein ausgeschüttet worden waren, ließ mich schwindelig werden.
    Und da war auch die Erinnerung an diesen furchtbaren Schmerz.
    Ich fasste mir an den Kopf, rieb mir die Schläfen.
    Dann hörte ich von Schlichtens Stimme.
    "Lamobardi, O'Mara und Mr. Hamilton sind Ihnen einfach nachgesprungen, als das Wesen Sie mit sich gezogen hat", berichtete er und deutete dabei auf Tom.
    Ich setzte mich auf.
    Dabei sah ich etwas erstaunt auf meine Arme und Hände. Ich konnte mich bewegen und wieder jeden Muskel, jede Sehne meines Körpers kontrollieren.
    Eine Tatsache, die mich sehr erleichterte.
    Unter dem Einfluss einer fremden Macht zu stehen und nichts dagegen tun zu können, ist etwas Furchtbares.
    Ich strich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Dann versuchte ich aufzustehen. Tom half mir. Ich lehnte mich gegen ihn und sah ihn an.
    "Das hast du wirklich getan?", flüsterte ich.
    "Ja..."
    "Dieses Wesen hätte dich umbringen können, Tom!"
    Er schwieg. Zärtlich strich er mir das Haar aus dem Gesicht.
    Statt dessen sagte Dietrich von Schlichten: "Es war in der Tat lebensgefährlich, was Sie getan haben, Mr. Hamilton!", sagte er. "Sie können von Glück sagen, dass Sie noch leben..."
    Ich drehte mich um.
    "Was ist mit Lombardi?", fragte ich.
    Francoise Careau wandte den Blick zur Seite. O'Mara ebenfalls.
    "Er ist tot", sagte Tom tonlos. "Wir konnten nichts mehr für ihn tun."
    Ich nickte leicht. Die Bilder aus der Erinnerung tauchten in meinem Inneren auf. Unwillkürlich kniff ich die Augen zusammen, als ich die grellen Strahlenblitze wieder vor mir sah, die mit unvorstellbarer Energie durch das Wasser des Lago Titicaca gezuckt waren und Lombardis Gestalt erfasst hatten.
    "Als diese Strahlen ihn trafen, leuchtete er kurz auf und zerfiel dann buchstäblich vor meinen Augen zu Staub...", berichtete O'Mara mit zitternder Stimme. "Ich habe weiß Gott schon viel mit ansehen müssen, aber so etwas..." Er schüttelte den Kopf. Sein Blick wirkte leer. "Es dauerte nur Sekunden", fuhr er dann fort. "Dann war Lombardi nicht mehr da..."
    "Oh, nein...", flüsterte ich. Ich schluckte unwillkürlich.
    Drei Männer hatten alles riskiert, um mich zu retten - und einer von ihnen war dabei ums Leben gekommen. Ich fühlte mich furchtbar.
    Schließlich, nach einer Pause betretenen Schweigens fragte ich: "Hat Lombardi das Ding mit dem Messer erwischt?"
    Tom nickte.
    "Ja, ich denke schon."
    "Ist es - tot?"
    Tom zuckte die Achsel. "Ich habe keine Ahnung. Plötzlich war es nicht mehr da... Genau wie Lombardi. Vielleicht hatte es auch schon Juan mit seiner Gewehrkugel erwischt!"
    Warum setzt du nicht deine Gabe ein?, fragte eine Stimme in mir. Schließlich hatte ich die mentalen Kräfte dieses Wesens spüren können. Ich scheute davor zurück. Die Erinnerung an die Schmerzen, die ich hatte ertragen müssen, waren zu furchtbar, und ich hatte Angst, dass mir ähnliches sofort wieder geschehen würde, sobald ich mit dem Wesen in geistigen Kontakt kam.
    Du musst dich öffnen, Patti!
    Ich zwang mich dazu, versuchte mich zu konzentrieren und die mentale Energien

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