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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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IMMER IN DER BESSEREN WELT!
    Die Götter der Tiefe waren offenbar nur für kurze Zeit in der Lage, in unserer Welt zu existieren... Aber das wollten sie ändern. Sie wollten unsere Welt wieder zu dem machen, was sie vielleicht in grauer Vorzeit einmal gewesen war - ihre Heimat.
    NICHT LÄNGER VERBANNT SEIN - IM REICH JENSEITS DER KÄLTE...
    Was wollt ihr von mir?, schrie es verzweifelt in meinen Gedanken.
    WIR BRAUCHEN DEINE KRAFT...
    DEINE BESONDERE ENERGIE...
    EINE VERBINDUNG!
    NICHT MEHR ZURÜCK MÜSSEN!
    Im nächsten Moment sah ich graue Nebel über eine brodelnde Seeoberfläche wabern. Überall kamen die Tentakel der Maquatli aus dem Wasser heraus.
    Hunderte waren es.
    Welche von der Größe einer Hand ebenso wie Exemplare von den Ausmaßen eines Pottwals.
    Das Wasser war von einem einzigartigen grauenerregenden Gewimmel erfüllt. Der Grund zu meinen Füßen schwankte erheblich, als sich einer der Tentakelarme an der Reling festklammerte.
    Ich brauchte Sekunde, um zu begreifen, dass ich wieder einen Körper besaß.
    Es war nicht der meine, das war mir sofort klar, als ich auf die braungebrannten Männerhände blickte, die unter dem bunten Poncho hervorkamen. Ich kniete auf dem Boden, fühlte Schmerz und den unablässigen Gedankenstrom dieser fremdartigen Kreaturen. Ich sah durch die Augen eines Fremden, dessen Gedanken ich als schwache Impulse wahrnahm.
    Er hieß Paco.
    Und er nannte sich selbst einen Priester.
    Einen Priester, der den Göttern der Tiefe diente. Und zweifellos war er auf ähnliche Art und Weise übersinnlich begabt, wie ich es selbst war. Mit Hilfe unserer beider Energien sollte offenbar etwas vollbracht werden, was den Maquatli bisher nicht geglückt war.
    Ich ließ den Blick schweifen.
    Und ich befand mich zweifellos an Bord der LAGO GRANDE.
    "Tom!", rief ich.
    Zwei Indios hielten ihn an den Armen. Er drehte sich verwirrt herum. Wir sahen uns an. Natürlich konnte er mich nicht erkennen. Die gesamte verbliebene Besatzung der LAGO GRANDE befand sich in Gefangenschaft. Und aus Pacos Gedanken wusste ich, was mit ihnen geschehen sollte.
    Eine Opferung.
    Die größte Opferung zu Ehren der Götter der Tiefe, die es seit langer Zeit gegeben hatte.
    Ich befand mich mitten in einem jener grausamen Rituale, die in einem kleine Kreis von Eingeweihten die Jahrhunderte überdauert hatten.
    "Hört auf!", rief ich. "Lasst die Fremden los!"
    Ich sprach mit einer sonoren Männerstimme. Und auf Spanisch, das ich nie gelernt hatte.
    "Das Ritual ist unterbrochen!", schrie ich und dann murmelte ich eine dumpfe Silbenfolge. Silben, die für mich keine Bedeutung hatten, von denen ich nur wusste, dass der Mann, in dessen Körper ich mich jetzt befand, sie zu Beschwörungen verwandte.
    Ich spürte, wie Pacos geschwächter Geist sich wehrte, für Momente wieder an Kraft gewann.
    Ich glaubte zu stürzen.
    In der nächsten Sekunde war es wieder dunkel um mich herum.
    Ich war wieder auf dem schlammigen Grund jener Hölle, der die Indios den Namen REICH JENSEITS DER KÄLTE gegeben hatten.
    Ich sah, wie die Götter die Tiefe sich erhoben, einer nach dem anderen und die unsichtbare Barriere überschritten, die den Ausgang des blauen Korridors vom Reich jenseits der Kälte trennte.
    Meine Kraft wurde geringer...
    Nicht mehr lange, dachte ich.
    Alles schien sich aufzulösen, in seine Bestandteile zu zerfallen. Nichts würde bleiben, nicht einmal die Erinnerung.
     
    *
     
    "Tom!"
    Tom Hamilton starrte Paco an. Er erwiderte den scheinbar kalten Blick dieser grünlich schimmernden Augen.
    Woher kennt der Kerl meinen Namen?, ging es ihm durch den Kopf.
    "Los, worauf wartet ihr!", schrie Paco dann kniend seine Leute an. "Werft sie in den See!"
    Die Männer waren vollkommen verwirrt. Was war nur mit jenem Mann los, dem sie folgten und auf dessen besondere Gabe sie vertrauten?
    Paco sank zu Boden, presste die Hände an den Kopf.
    Allan Monroe schrie auf, als er in die Tiefe gestürzt wurde. Ein schauerlicher, gellender Todesschrei, bevor Dutzende von dicken Tentakeln nach ihm griffen und ihn hinab in die Tiefe zogen. Seine heisere Stimme ging im dumpfen Gurgeln der Maquatli unter.
    Ein Krakenwesen, dessen Körper die Ausmaße eines Pferdes hatte, erklomm am Heck die Reling der LAGO GRANDE.
    Das Gewicht des Ungeheuers verursachte einen Ruck, der durch die ganze Yacht ging. Tom nutzte die Gelegenheit. Den beiden Männern, die ihn hielten und hinabstoßen wollten, waren Angst und Verwirrung ins Gesicht geschrieben. Tom vollführte eine

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