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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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unter der ersten hing. Papier und Leder knisterten im Flug; es klang wie entfernter Donner.
    Unterhalb der Gleitschirme flitzten fast vierzig Vimanas durch die Luft. Die Mehrzahl war irgendwie aufgemöbelt oder aus den Überresten anderer Flugschiffe zusammengebastelt worden. Es gab ein paar der sehr seltenen dreieckigen Vimanas und etliche große Kampf-Vimanas, Rukmas genannt. Doch bei den meisten handelte es sich um kleine runde Flugkörper, die für zwei Personen ausgelegt waren, in denen sich jetzt aber fünf oder sechs Krieger zusammendrängten. Keines der Fluggeräte war neu. Ein paar – darunter auch das von Johanna und den anderen – waren sogar echte Antiquitäten. Die Bullaugen waren nicht verglast und die metallene Hülle wurde von verknoteten Ranken zusammengehalten. Löcher hatte man mit Blättern und Holz geflickt. Und sämtliche Fluggeräte waren gefährlich überladen.
    Bevor sie abhoben, hatte Huitzilopochtli Scathach noch informiert, dass er die gesamten Verteidigungskräfte des Yggdrasill – das waren fast zehntausend Krieger – in die Schlacht schickte. Viertausend sollten aus der Luft angreifen, sechstausend kamen durch den Dschungel. Diese erreichten Danu Talis erst in zwei Tagen und niemand wusste, was sie bei ihrem Eintreffen vorfinden würden.
    Scathach hatte sich geweigert, mit den anderen in das zerbeulte runde Vimana zu steigen. Sie hatte noch etwas zu erledigen und konnte es sich nicht leisten, an Bord eines Flugzeugs festzusitzen. Also hatte sie darauf bestanden, sich an den zweiflügeligen Gleitschirm zu hängen und von einem Ast aus zu starten. Daran, dass sie über die erforderlichen Fähigkeiten verfügte, hatte sie keine Sekunde lang gezweifelt. Auf dieselbe Weise hatte sie auch schwimmen gelernt – indem sie sich vom Skye aus in die eisige Tiefe gestürzt hatte und im Wasser herumgepaddelt war, bis sie sich mit gleichmäßigen Zügen fortbewegen konnte.
    Scathach umrundete das Vimana und winkte wieder. Johanna winkte zurück. Prometheus hatte mit den Armaturen zu kämpfen und bemerkte sie nicht und Will und Palamedes beobachteten ihn besorgt. Nur Saint-Germain schien völlig entspannt. Er kauerte auf dem Boden und kritzelte in sein Notizbuch. Scathach hoffte, dass er überlebte und seine Symphonie beenden konnte; sie hatte so ein Gefühl, als könnte es ein Jahrhundertwerk werden.
    Die Kriegerin warf ihren Freunden einen letzten Blick zu und ließ sich dann vom Wind immer weiter hinauftragen. Als sie sicher war, dass die anderen sie nicht mehr sehen konnten, lehnte sie sich nach rechts und stieg ab. Durch die Wolken fiel sie in Richtung der Außenbezirke der Stadt.

KAPITEL FÜNFZIG
    U m die Hand von Nicholas Flamel legte sich ein grüner Handschuh und auf seiner Handfläche summte und knisterte eine Kugel aus reiner Energie. Er hob den Arm und zielte auf die Morrigan, als Perenelle ihn plötzlich am Unterarm packte. »Warte!«
    »Warte?« Nicholas blickte seine Frau irritiert an.
    Die Zauberin betrachtete die Gestalt in dem schwarzen Umhang ganz genau. »Du bist nicht die Morrigan, stimmt’s?«
    »Es ist die Morrigan, die Krähengöttin«, versicherte Flamel. Die Energiekugel in seiner Hand begann zu schrumpfen.
    Die Gestalt vor ihnen hob den Kopf. Die Kapuze rahmte das blasse Gesicht ein und beim Sprechen war deutlich ein irischer oder schottischer Akzent herauszuhören. Sie hatte die Augen geschlossen. »Die Morrigan schläft noch«, sagte sie und öffnete die Augen. Sie waren blutrot. »In diesem Augenblick bin ich Badb.«
    Die Kreatur schloss langsam die Augen und öffnete sie blinzelnd wieder. Jetzt leuchteten sie gelb. »Und jetzt bin ich Macha.« Der keltische Akzent war noch ausgeprägter, die Stimme tiefer, rauer.
    Die Kreatur schloss erneut die Augen und als sie sie wieder öffnete, war eines tiefrot, das andere leuchtend gelb. Zwei Stimmen kamen – nicht ganz synchron – aus ein und demselben Mund.
    »Und wir sind die Schwestern der Morrigan. Wir sind die Krähengöttin.«
    Nicholas blickte von der Kreatur zu seiner Frau, die Brauen fragend hochgezogen.
    »Sie sind drei in einer«, erklärte Perenelle. »Wie die drei Aspekte von Hekate, nur dass die Morrigan, Macha und Badb drei verschiedene Persönlichkeiten im selben Köper sind. Vor etlichen Jahrhunderten hat sich die Morrigan die beiden anderen einverleibt. Seither sind sie in ihrem Körper gefangen.« Sie lächelte. »Ich habe sie befreit und jetzt ist die Morrigan die Gefangene.«
    Die Krähengöttin

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