Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
Vom Netzwerk:
»Von je her meine Spezialität.«
    Billy war beeindruckt. »Du steckst voller Überraschungen.«
    Der Italiener hob eine Augenbraue. »Du hast ja keine Ahnung.«
    Das Grüppchen Ältere und Unsterbliche rannte den Korridor hinunter und durch eine schmale Tür. Dahinter lagen nebeneinander ein paar Räume mit gläserner Front, die hinausführten in den stinkenden Nebel. Die Ziegenmänner waren verschwunden, doch in der Dunkelheit waren jede Menge Geräusche zu hören. Angenehm war kein einziges. Immer wieder tauchten hässliche Gestalten auf und Mars und Odin schlugen nach allen, die zu nahe kamen.
    »Einen Augenblick.« Machiavelli blieb unter der Tür stehen und versuchte sich zu orientieren. »Wir müssen herausfinden, auf welchem Teil der Insel wir uns befinden.«
    »Gerade haben wir das Verwaltungsgebäude verlassen«, kam es wie aus der Pistole geschossen von Black Hawk.
    »Woher weißt du das?«, fragte der Italiener.
    Der unsterbliche Amerikaner fasste Machiavelli am Arm und drehte ihn um. Über der Tür, durch die sie eben gekommen waren, prangte ein Relief. Es zeigte einen detailgetreu gearbeiteten Adler mit ausgebreiteten Flügeln über einer amerikanischen Flagge in Form eines Schildes. Unter dem Relief stand in Großbuchstaben GEFÄNGNISVERWALTUNG . An einigen Stellen blätterte die Farbe ab, doch das Wort war deutlich zu erkennen.
    »Der Leuchtturm sollte direkt vor uns sein«, sagte Black Hawk und wies mit der Hand in den Nebel.
    »Aber wo ist Areop-Enap?«, fragte Mars. »Flamel hat uns durch den Papagei sagen lassen, dass sie auf der Insel ist.«
    Der Nebel verdichtete sich und der Geist von Manuel de Ayala erschien. Alle – selbst Mars – fuhren erschrocken zusammen.
    »Deinetwegen habe ich jetzt fast einen Herzinfarkt bekommen«, flüsterte Hel.
    Billy grinste. »Ich wusste gar nicht, dass du ein Herz hast.«
    » Links von euch «, wisperte der Geist – wenn er redete, klang es, als platzten Luftbläschen, » ist die Ruine des ehemaligen Wärterhauses. Dort ist Areop-Enap. «
    »Dann nichts wie hin.« Billy marschierte los.
    »Billy, warte!«, riefen Machiavelli und Black Hawk gleichzeitig.
    Der Amerikaner ignorierte sie. Vorsichtig schlich er durch den Nebel und irgendwann konnte er auf seiner rechten Seite den hohen Leuchtturm ausmachen und dann die verschwommenen Umrisse eines Hauses mit leeren Fensterhöhlen zu seiner Linken. Plötzlich sah er eine Gestalt – groß, unförmig, eingehüllt in Nebel – an einer der Fensteröffnungen vorbeigehen. Billy glaubte eine weiße Mähne zu erkennen. War es ein Zentaur oder ein Satyrn? Er sah, wie die Gestalt stehen blieb und sich zu ihm umdrehte. Ein helles, ovales Gesicht schaute ihn an. Neben ihr tauchten Krallenfinger aus dem Nebel auf und zeigten auf ihn. Billy griff nach den Speerköpfen in seinem Gürtel und schleuderte sie durch die Luft …
    … im selben Moment, in dem Perenelle Flamel, das weiße Haar voller glitzernder Wassertröpfchen und die Hand zum Gruß erhoben, einen Schritt auf ihn zumachte.

KAPITEL VIERUNDFÜNFZIG
    A n der zerklüfteten Küste im Norden von Danu Talis ragte der Kristallturm aus der rauen See. Plötzlich begann er in einem blassgoldenen Licht zu leuchten und zu pulsieren und schließlich zu vibrieren. Ein tiefer Unterschallton setzte sich bis weit in den Fels hinein fort und brachte die Wellen zum Schäumen.
    »Ich bin da«, sagte Tsagaglalal. Sie trug eine weiße Keramikrüstung, ein Geschenk ihres Mannes, und hatte sich zwei Sichelschwerter in Scheiden auf den Rücken geschnallt.
    Abraham der Weise stand schlank und hoch aufgerichtet in einem abgedunkelten Raum ganz oben im Tor Ri. Er hatte ihr den Rücken zugewandt. Sie sollte nicht sehen, dass der Wandel ihn schon fast vollständig verändert und seinen Körper in massives Gold verwandelt hatte.
    »Lass mich dich anschauen«, flüsterte sie und drehte ihn ins Licht, »damit ich mir diesen Moment einprägen kann.«
    »Mir wäre es lieber, du behieltest mich so in Erinnerung, wie ich war.«
    »Dieses Bild trage ich ohnehin immer in mir«, erwiderte sie und legte eine Hand auf seine Brust. »Aber das bist du auch und ich werde es nie vergessen. Ich werde dich nie vergessen, Abraham.«
    Sie legte die Arme um ihn, schmiegte sich an Metall und Haut und weinte an seiner Schulter. Als sie ihm ins Gesicht blickte, sah sie eine einzelne Träne, ein Kügelchen aus massivem Gold, über seine Wange rollen. Sie stellte sich auf Zehenspitzen, küsste ihm die Träne fort und

Weitere Kostenlose Bücher