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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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haben ihn dort eingesperrt«, bestätigte das Mädchen.
    »Wisst ihr, wo das Gefängnis ist?«, fragte Scathach freundlich.
    Das Mädchen nickte. Es stellte sich auf die Zehenspitzen und zeigte in den Himmel. »Ich seh’s nicht.«
    »Vielleicht wenn ich dich hochhebe …«, schlug Scathach vor.
    »Und meinen Bruder auch«, verlangte das Mädchen sofort.
    »Selbstverständlich.« Scathach legte den beiden die Arme um die Taille und hob sie hoch. Das Mädchen legte der Schattenhaften gleich den Arm um den Hals und schmiegte sein Gesicht an ihre Wange. Dann zeigte es auf eine Pyramide mit flachem Dach. »Da. Das ist das böse Haus.«
    »Böses Haus«, wiederholte sein Bruder.
    »Mama sagt, wenn man böse ist, kommt man in das böse Haus. Stimmt das?«
    »Manchmal schon«, antwortete Scathach. Sie bückte sich, stellte die beiden Kinder wieder auf den Boden und kniete sich dann vor sie hin. Sie strich dem Mädchen übers Haar und wünschte, sie könnte ihm etwas geben. Doch alles, was sie besaß – und jemals besessen hatte –, waren die Kleider und Waffen, die sie trug. »Sagt ihr mir, wie ihr heißt?«
    »Ich heiße Brigid und das ist mein Bruder Cermait. Mama nennt ihn Milbel«, verriet das Mädchen kichernd.
    »Honigmund«, flüsterte Scathach. Sie kannte die Namen aus ihrer Zeit im alten Irland und Schottland. Sie kannte auch die Kinder und wusste, dass sie den Untergang von Danu Talis überleben würden.
    »Gehst du zu dem bösen Haus?«, fragte Brigid.
    »Ja.« Scathach nickte. »Ich muss dort jemanden treffen.«
    »Jemand Böses?«
    »Das weiß ich noch nicht. Ich werd’s aber rausfinden.«
    Cermait zupfte an Scathachs Tunika und fragte etwas Unverständliches. »Er will wissen, ob du böse bist«, übersetzte seine Schwester.
    »Manchmal«, antwortete sie leise, »aber nur zu bösen Menschen.«
    »Wer bist du?«, fragte Brigid.
    »Ich bin Scathach, die Schattenhafte.«

KAPITEL SIEBENUNDFÜNFZIG
    N ein!«, schrie Billy. Seine Stimme klang hoch und gequält.
    Die blattförmigen Speerspitzen begannen zu glühen, als sie durch die Luft flogen. Sie durchschnitten den Nebel und zogen ein Band von Wassertröpfchen hinter sich her.
    Der Amerikaner sah, wie Perenelle erschrocken die Augen aufriss, und in diesem Moment wussten beide, dass sie den Speerspitzen nicht ausweichen konnte.
    Die Zeit wurde langsamer.
    Hel ließ ihre Peitsche knallen, doch sie stand zu weit weg und verfehlte die Wurfgeschosse.
    Machiavelli stieß einen Schrei aus und warf den Speerspitzen eine Woge grauweißer Aura-Energie hinterher, doch sie blieb in der Luft stehen.
    Nicholas Flamel brüllte. Grünes Licht schoss aus seinen Händen und versengte die Ränder der vorbeifliegenden Waffen.
    Juan Manuel de Ayala griff nach ihnen, doch sie zischten in einer Explosion aus Wassertropfen mitten durch ihn hindurch.
    »Nein …« Billy the Kid wankte und wäre gestürzt, wenn Black Hawk ihn nicht aufgefangen hätte. »Was habe ich getan!«, ächzte er.
    Die Zeit blieb stehen.
    Und dann trat eine Gestalt vor die Zauberin, schlang die Arme um sie, hüllte sie ein, schützte sie.
    Die Speerspitzen schnitten durch ihren Umhang aus schwarzen Federn. Kaltes Feuer explodierte. Der Aufprall drückte die Krähengöttin dicht an Perenelle. Sie verlor das Gleichgewicht und wankte auf Nicholas zu. Der Alchemyst fing beide Frauen auf und hielt sie aufrecht.
    Die Zauberin schaute die Krähengöttin an. »Warum?«, flüsterte sie. Sie schlang die Arme um die Kreatur, drückte sie an sich und spürte, wie sie anfing zu zittern. »Warum?«
    Die Krähengöttin legte das Kinn auf Perenelles Schulter. »Du hast uns befreit«, antwortete sie mit klappernden Zähnen. »Du hast unserem unendlichen Leiden ein Ende gesetzt. Während unseres langen Daseins war dies die einzige Freundlichkeit, die wir von einem Menschen erfahren haben. Für dieses Geschenk revanchieren wir uns gerne.«
    »Ihr habt mich gerettet«, sagte Perenelle mit belegter Stimme. »Ihr hättet das nicht tun müssen.«
    »Oh doch. Es war genau das Richtige.«
    »Und ihr habt immer genau das Richtige getan«, erkannte Perenelle mit einem Mal.
    »Das haben wir … Die Morrigan allerdings eher nicht.« Die Stimme der Älteren wurde immer schwächer. »Und du, Zauberin, hast jetzt noch etwas zu erledigen. Lass unser Opfer nicht umsonst gewesen sein.«
    Die Zauberin strich der Kreatur über das kurze Haar. »Wenn wir heute Abend hier siegen, ist das euer Verdienst.«
    Die Krähengöttin zitterte inzwischen so

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