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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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obwohl die Schwerter und Speere nur aus Holz waren. Mars’ Rüstung war zerkratzt und aufgerissen und er blutete aus etlichen kleineren Wunden.
    Links hinter sich hörte er Odin stöhnen und wusste, dass auch dem einäugigen Älteren wieder eine Wunde zugefügt worden war. Odin kämpfte gegen ein Dutzend dreckiger Vetala.
    »Es ist keine Schande, sich aus dem Staub zu machen, um auch noch den nächsten Tag zu erleben«, knurrte Odin in der vergessenen Sprache von Danu Talis.
    Hinter ihnen an einer Wand lag Hel. Es war ihr gelungen, mit ihrer Metallpeitsche einen haarigen Minotaur in die Flucht zu schlagen, doch zuvor hatten seine Hörner ein tiefes Loch in ihre Seite gerissen und ihren linken Arm aufgeschlitzt. »Sich aus dem Staub zu machen wäre nicht schlecht. Wenn wir nur wüssten, wohin.«
    Nachdem die drei Älteren erkannt hatten, dass sie im Gefängnishof früher oder später überwältigt worden wären, hatten sie sich durch die Flure gekämpft. Albtraumhafte Kreaturen hatten sie von allen Seiten angegriffen. Sie hatten viele besiegt, doch für jede, die sie umbrachten, erschienen drei weitere. Und jede Kreatur war anders. Einige kämpften mit Waffen, andere mit Zähnen und Klauen, aber seltsamerweise kämpften sie nicht gegeneinander. Ihr einziges Ziel war es, die drei Älteren umzubringen.
    »Sie haben Hunger«, stellte Hel fest. »Schaut sie euch an, nichts als Haut und Knochen. Wahrscheinlich haben sie monatelang in einem tiefen Schlaf in diesen Zellen gelegen und müssen jetzt wie Tiere nach dem Winterschlaf fressen. Leider sind wir die Einzigen hier, die sie fressen können.«
    »Ich frage mich, warum sie nicht übereinander herfallen«, überlegte Mars laut.
    »Sie müssen unter irgendeinem Bindezauber stehen«, vermutete Odin.
    »Ich glaube, es ist viel einfacher«, lispelte Hel. »Ich glaube, sie können sich gar nicht sehen. Sie sehen nur uns.«
    »Natürlich!«, rief Odin. »Das ist der Zauber, unter dem sie stehen!«
    Mars hieb auf zwei Moosmänner ein – es hätten auch Frauen sein können; bei all dem Moos und den vielen Haaren war es schwer zu sagen. Sie wankten nach hinten, obwohl die Schwerthiebe ihre hölzerne Haut nicht durchdringen konnten. »Wenn wir den Zauber lösen könnten …«, begann er.
    »… würden sie sich gegenseitig angreifen«, vollendete Hel den Satz. »Und unser Job wäre entschieden leichter.«
    Als die Älteren sich einen Flur mit übereinanderliegenden Zellen hinunterkämpften, wurden ihnen Schnitt-, Stich- und Bisswunden zugefügt, ihre Haut wurde zerkratzt und aufgerissen. Mitten im Laufen und Kämpfen ihre Auren zum Heilen einzusetzen, war nicht einfach. Und langsam wurden sie müde und ihre Auren schwächer. Sie mussten feststellen, dass Gift in den Zähnen und Klauen der Monster in ihre Wunden gelangt war.
    Ein heulender Cucubuth stürzte sich aus einer der oberen Zellen auf Mars. Lange Zähne schnappten nach dem Kopf des Älteren und bissen ihn in die Ohren. Odin erwischte die Kreatur am Schwanz, wirbelte sie zweimal herum und ließ dann los. Sie segelte die gesamte Länge des Flurs hinunter und krachte mit solcher Wucht gegen die Wand, dass die Mauer Risse bekam.
    Ein Dutzend gehörnter Domovi fielen über Hel her. Die Kreaturen hatten die Größe eines Kleinkindes und waren bis auf Ringe um die Augen vollständig behaart. Sie bissen und schnappten nach ihr und senkten den Kopf, um ihre kurzen, rasiermesserscharfen Hörner in sie hineinzubohren. Mars packte zwei an den Beinen und benutzte sie wie Keulen, um die anderen zu vertreiben. Die beiden, die er festhielt, drehten und wanden sich, kreischten und zerkratzten seine Hände und brabbelten in einer Sprache, bei der es ihm kalt über den Rücken lief.
    Odin stellte sich den Vetala. Sie hatten die schönen Gesichter junger Männer und Frauen, aber klapperdürre Körper und sie gingen auf Klauen, die ein Mittelding zwischen Menschenfüßen und Vogelkrallen waren. Sie kämpften mit lederartigen Fledermausflügeln, an deren Spitze ein langer, gebogener Finger saß. Vetala waren Bluttrinker und hatten die für diese Art typischen langen, spitzen Zähne.
    »Jetzt wären mir meine Wölfe eine große Hilfe«, murmelte Odin. »Dann könnte ich mit diesen Drecksdingern kurzen Prozess machen.« Der Schmerz ließ ihn scharf die Luft einziehen, als eine Flügelspitze ihm den Arm vom Handgelenk bis zum Ellbogen aufriss.
    Mars hieb mit seinem Schwert dem angreifenden Vetala die Flügel ab, als seien sie aus Papier, und Hel

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