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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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dunkelblau, dann weiß, dann transparent. Die Veränderung setzte sich in Windeseile durch ihren gesamten Körper fort. Das Fleisch wurde zu Glas und machte die Knochen unter der Haut sichtbar. Die Sphinx schaffte noch einen einzigen keuchenden Atemzug, doch ihr Gesicht war bereits gläsern und man sah den weißen Schädel dahinter. Nach und nach verwandelte sich die gesamte Knochenmasse der Sphinx in Kristall.
    Dann krachte die Sphinx auf den Boden und zerschellte in Millionen kleine Splitter.
    Billy the Kid bückte sich und zog die beiden wie Blätter geformten Klingen vorsichtig aus dem Scherbenhaufen. Er ließ sie kurz um seine Finger wirbeln und steckte sie dann wieder in seinen Gürtel. Mit einem Grinsen drehte er sich zu Mars, Hel und Odin um. »Manche Dinge verlernt man einfach nicht.«

KAPITEL VIERUNDVIERZIG
    D ie Stufenpyramide mit dem flachen Dach war gewaltig.
    Sie stand genau in der Mitte der Insel Danu Talis auf einem weitläufigen, goldenen Platz, der von einem ringförmigen Wasserkanal eingefasst wurde. Von diesem Ring gingen Kanäle ab wie Speichen von einer Radnabe.
    »Die Sonnenpyramide«, erklärte Osiris, »das Herz von Danu Talis.« Er richtete das Vimana so aus, dass die Zwillinge das außergewöhnliche Bauwerk bewundern konnten.
    Josh versuchte seine Größe abzuschätzen. »Wie groß ist sie – zehn Blocks, zwölf?«
    »Erinnert ihr euch noch an unseren gemeinsamen Besuch der Großen Pyramide von Gizeh?«, fragte Isis.
    Die Zwillinge nickten.
    Jetzt drehte sich auch Isis zu einem Bullauge des Vimanas um und betrachtete bewundernd den gewaltigen Bau. »Die hat eine Seitenlänge von kümmerlichen zweihundertunddreißig Metern. Die Sonnenpyramide ist zehn Mal so groß und knapp eineinhalb Kilometer hoch.«
    »Wer hat sie gebaut?«, fragte Josh. »Ihr?«
    »Nein«, antwortete Osiris, »das waren die, die vor uns waren. Die Großen Älteren hoben die Insel aus dem Meer und bauten die erste Pyramide. Sie war noch größer. Die restliche Insel wurde jedoch größtenteils von uns erschaffen.«
    Sophie beugte sich zu Osiris vor. »Wie alt seid ihr wirklich?«
    »Schwer zu sagen. Wir waren Jahrtausende in Schattenreichen unterwegs, in denen eine andere Zeitrechnung herrscht. Hier haben wir Tausende von Jahren gelebt und natürlich auch fünfzehn Jahre auf der Erde, um euch großzuziehen.«
    »Dann seid ihr, wenn ihr offiziell bei irgendwelchen Ausgrabungen wart, in Wirklichkeit in einem Schattenreich gewesen?«, fragte Josh.
    »Manchmal«, gab Isis zu. »Nicht immer. Manchmal waren wir tatsächlich bei Ausgrabungen. Geschichte ist unsere Leidenschaft.«
    »Und Tante Agnes – Tsagaglalal – ihr wusstet, wer sie ist?«, wollte Sophie wissen.
    Josh sah seine Schwester an und fragte in Lippensprache: »Tante Agnes?«
    Isis und Osiris lachten. »Natürlich wussten wir es«, antwortete Isis. »Dachtet ihr, wir würden euch in die Obhut einer völlig Fremden geben? Wir kannten die Wächterin von Anfang an. Sie taucht immer wieder in der Geschichte der Menschheit auf, allerdings nur als neutrale Beobachterin. Normalerweise ergreift sie nie Partei. Als sie uns anbot, auf euch aufzupassen, waren wir einigermaßen überrascht. Sie war die Idealbesetzung, weder Erstgewesene noch Nächste Generation, und eine echte Humani war sie auch nicht.«
    Josh schaute Sophie an und wiederholte seine lautlose Frage: »Tante Agnes?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Später«, antwortete sie ebenfalls tonlos.
    Das Vimana beschrieb einen weiten Bogen, weg von der Pyramide, drehte dann scharf bei und überflog ein riesiges, rechteckiges Gebäude in ihrem Schatten. Auf dem Dach war ein spektakulärer Garten mit sieben deutlich voneinander abgesetzten runden Flächen, in denen jeweils leuchtend bunte Blumen blühten. Üppige Reben und Kletterrosen hingen über den Rand des Daches und bedeckten die Wand darunter. »Die Zikkurat ist der Sonnenpalast, Wohnsitz der Herrscher von Danu Talis«, erklärte Isis. »Und ab heute euer Zuhause.«
    »Hoffentlich haben wir Gärtner«, murmelte Josh.
    »Ihr werdet alles haben«, erwiderte Isis ernst. »Ihr werdet die absoluten Herrscher auf der Insel sein. Die Humani werden euch als Götter verehren.« Sie drehte ihren Sitz so, dass sie die Zwillinge anschauen konnte. »Ihr wurdet erweckt; ihr habt eine Ahnung vom Ausmaß eurer Kräfte. Diese Kräfte werden in den kommenden Monaten noch zunehmen. Wir werden die besten Lehrer ausfindig machen, damit sie euch unterrichten.« Sie lächelte und ihre

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