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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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tun, was getan werden muss.«
    Saint-Germain blickte sich um. »Weißt du was? Ich glaube, mir kommt da gerade eine Idee für ein neues Album.« Er schlug mit den Händen den Rhythmus von Trommel und Dudelsack in die Luft. »Es wird ein Concept Album mit Orchester und Chor …« Er begann vor sich hin zu pfeifen.
    Johanna hob die Hand und brachte ihn damit zum Schweigen. »Ich lasse mich lieber überraschen.« Da kam ihr plötzlich ein Gedanke und sie wandte sich wieder an ihren Ehemann: »Hast du schon einen Titel für das neue Album?«
    »Armageddon!«

KAPITEL ZWEIUNDVIERZIG
    D urch das Erdgeschoss des Maschinenhauses auf Alcatraz pulsierte ein mattgraues Licht.
    Nicholas und Perenelle schlichen durch den immer dichter werdenden Nebel auf das Licht zu. Die rechte Hand des Alchemysten streifte ein Metallgeländer. Hinter dem Geländer hörten sie das Meer ans Ufer schlagen. Sehen konnten sie das Wasser nicht.
    Perenelle atmete tief durch. Über dem Salzgeruch der See und dem nach fauligem Fleisch stinkenden Nebel nahm sie ganz schwach noch etwas anderes wahr: den modrigen Geruch nasser Federn. Sie legte ihren Mund an Nicholas’ Ohr und flüsterte: »Ich glaube, ich weiß, was hier los ist.«
    »Ich auch.« Seine Antwort überraschte sie. Dann zog er vor Schmerz scharf die Luft ein, als er mit dem Fuß gegen ein heruntergebrochenes Stück Mauerwerk stieß. Die Gebäude auf diesem Teil der Insel waren ziemlich baufällig. Salzerosion und das Wetter forderten Alcatraz nach und nach zurück und wischten langsam alle menschlichen Spuren aus.
    Gerade eben konnten sie die steilen Dächer des Versorgungslagers und des Maschinenhauses ausmachen sowie den hohen Kamin, der dahinter aufragte. Neben dem Maschinenhaus lag ein zerschrammtes, rostiges Touristenboot. Ähnliche Boote hatten früher die Touristen zur Insel gebracht, bevor Dees Unternehmen sie gekauft und für Besucher geschlossen hatte. Der größte Teil des Bootes lag hinter dem Maschinenhaus verborgen und der Rest wurde von waberndem Nebel verhüllt, doch sie erhaschten einen Blick auf eine Reihe von Lichtern, die sich von der Rückseite des maroden Gebäudes zum Boot zog.
    »Sag es mir«, flüsterte Perenelle.
    »Denk an die Ungeheuer, die du in den Zellen gesehen hast …«
    Ihr Haar streifte sein Gesicht, als sie nickte.
    »Und du hast gesagt, dass in manchen Zellen verschiedenartige Monster gesessen hätten.«
    Wieder nickte die Zauberin. »Manchmal waren es zwei oder drei verschiedene.«
    »Aber die Zellen hier sind klein, Perenelle. Ein Meter fünfzig auf knapp drei Meter …«
    Sie wusste sofort, worauf er hinaus wollte. »Die größeren Ungeheuer. Natürlich! In den Zellenblocks waren keine großen Monster.« Sie drehte sich zu den verschwommenen Umrissen der beiden Gebäude um. »Ich habe einen Minotaur gesehen, aber er war ziemlich klein – im Grunde noch ein Baby. Die größte Kreatur war die Sphinx und die lief frei herum.«
    »Dee und seine Gebieter haben sich bestimmt nicht nur auf die kleineren Monster beschränkt. Wenn sie in der Stadt tatsächlich etwas bewirken wollen, brauchen sie auch ein paar von der wirklich großen Sorte.«
    »Was glaubst du dann, ist dort drin?«
    »Ein ausgewachsener Minotaur«, vermutete Flamel. »Wahrscheinlich auch noch ein oder zwei Oger. Du weißt doch, Dee mag seine Oger.«
    »Ein Drache?«, überlegte Perenelle laut, schüttelte dann aber den Kopf. »Nein, einen Drachen hätte er bereits losgelassen. Aber etwas mit Schuppen, vielleicht ein Wyrm oder ein Wyvern. Und ein Smok. Weißt du noch, wie er den Smok in Polen geweckt hat?«
    Sie schlichen näher heran, stiegen über Schutt und heruntergebrochene Steine und schürften sich die Schienbeine und Arme an aus der Mauer ragenden Betonteilen und Metall auf. Sie hatten sich dem Lagerhaus so weit genähert, dass sie durch die großen, rechteckigen Fenster schauen konnten. Groteske Schatten tanzten über die Wände und sie erhaschten Blicke auf Fell und Schuppen. So nah am Haus war der Gestank kaum auszuhalten. Es roch nach nassem Fell, warmen Exkrementen und verklebtem Haar, nach zu vielen Schlangen und Säugetieren auf einem Haufen. Ganz deutlich war auch der Gestank der Wyrme und Smoks auszumachen. Jedes Mal, wenn so ein Feuerspeier das Maul öffnete, stank es ganz widerlich nach Schwefel.
    Die Flamels hörten Rufe in dem Gebäude – eine hohe, dünne Stimme, die in einer kehligen Sprache etwas sagte. »›Noch ein Mal‹«, übersetzte Perenelle die archaische

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