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Die geheimnisvolle Limousine

Die geheimnisvolle Limousine

Titel: Die geheimnisvolle Limousine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. Saparin
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einfachste Verfahren, nämlich den verdächtigen Wa-
    gen vor einer Verkehrsampel mitten zwischen den war-
    tenden Autos aufzuhalten, scheiterte daran, daß auf der
    folgenden Strecke von dreißig bis vierzig Kilometern keine
    Verkehrsampeln mehr hingen.
    Doch die grüne Limousine würde ihr Geheimnis nicht
    mehr lange bewahren können, an einem der nächst-
    folgenden Verkehrsposten erwartete sie eine Falle. Drei
    Männer in Milizuniform fixierten jedes näherkommende
    Auto. Am Chausseerand stand laut knatternd ein Motor-
    rad.
    Die Nummer der Limousine und all ihre Kennzeichen
    waren inzwischen genau bekannt geworden. Nur eins
    fehlte noch, und das war das Auto selbst, denn unter den
    Wagen, die an der Kreuzung auftauchten, befand sich die
    grüne Limousine nicht. Sie war plötzlich spurlos ver-
    schwunden.
    Da schwang sich einer der Milizmänner auf das Motorrad
    und raste unter langgezogenem Hupen dem Automobil-
    strom entgegen. Er legte eine Strecke von nicht weniger
    als fünfzig Kilometern zurück, ohne eine einzige grüne
    Limousine zu entdecken. Das geheimnisvolle Auto schien
    wie vom Erdboden verschluckt zu sein.
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Eine interessante Aufgabe
    Der Zug jagte fast lautlos dahin. Soja Winogradowa
    lehnte sich in den Sitz zurück. Ein leichter Luftzug, der
    irgendwo unter der Decke des Wagens entstand, um-
    fächelte ihr Gesicht. Die Fenster waren fest verschlossen
    und weder Staub noch Hitze zu spüren.
    Ja, so ist das Leben. Man merkt gar nicht, wie man nach
    und nach in die Zukunft hineinwächst.
    Es sind noch gar nicht so viele Jahre vergangen, daß die
    an allen Haltestellen pustenden und fauchenden Vorort-
    züge verkehrten, und heute kommen sie uns schon fast
    ebenso altmodisch vor wie damals die Pferdebahnen.
    Da oben, dieses glitzernde Pünktchen in der Luft, das
    Soja gerade durch das Fenster verfolgt, dieses Fünkchen,
    das am blauen Himmel dahinzieht, ist eine riesige me-
    tallene Raketer die einen Stapel Eilpost und die neuesten
    Ausgaben der Zeitschriften nach Wladiwostok bringt.
    Noch heute abend wird die Ladung an Ort und Stelle
    sein. Wie hat sich alles verändert! Die Zeitungen der
    Hauptstadt schickt man nicht mehr mit der Post in
    entfernte Städte. Darüber weiß Soja genau Bescheid.
    Sofort nach dem Umbruch wird die Zeitung Seite für Seite
    aus der Druckerei in Moskau durch einen Bildapparat -
    an alle Enden des Landes gesendet und in den dortigen
    Druckereien aufgenommen. Automatische Maschinen gie-
    ßen sofort die Stereotypen, es entstehen genaue Kopien
    der Moskauer Zeitungen. Die „Prawda" wird auf diese
    Weise gleichzeitig in fünfzig Städten gedruckt und die
    neueste Nummer im ganzen Land am Erscheinungstage
    gelesen.
    Zerstreut schaute Soja aus dem Fenster. Sie verlor sich in

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    Gedanken über ihr vergangenes Leben. Solche Rückblicke
    hält man mitunter ganz unerwartet, während einer
    Sitzung, über die man nachher einen Bericht zu schreiben
    hat, oder mitten in der Nacht, wenn man plötzlich auf-
    wacht, oder wie eben jetzt beim sanften Rollen der Räder.
    Wie ein Film zieht das eigene Leben vorüber.
    Während des Krieges lag auf Sojas Schultern die Sorge
    um die jüngeren Brüder und den Haushalt. Die Mutter
    arbeitete in einer Waffenfabrik. Vom ersten Tage des
    Krieges an war der Vater an der Front.
    Als, er nach den schweren Jahren mit dem goldenen Ver-
    wundetenabzeichen und drei Medaillen heimkehrte, ging
    er in das gleiche Werk, in dem die Mutter arbeitete. Doch
    jetzt stellten sie nicht mehr Waffen her, sondern land-
    wirtschaftliche Maschinen.
    Eines Tages brachte Sojas Vater das Miniaturmodell eines
    automatischen Mähdreschers mit' nach Hause, das er zu-
    sammen mit anderen Ingenieuren des Werkes konstruiert
    hatte. Der Mähdrescher rollte allein über den Tisch,
    • schwang energisch die kleinen Flügel und durchschnitt
    mit den winzigen Messern die Luft. Das jüngste Brüder-
    chen war ganz behext von diesem Spielzeug, brüllte den
    ganzen Abend danach und beruhigte sich erst, als es ihm"
    geschenkt wurde. Und seine Freude war riesengroß! So
    ein Maschinchen gab es ja in keinem Spielzeuggeschäft
    zu kaufen. Vielleicht würde das Brüderchen in der Zu-
    kunft ebenfalls ein berühmter Maschinenbauer sein wie
    der Vater.
    Soja lächelte. Wie oft hatte sie von der Zukunft ge-
    träumt. Und ihre Träume waren in Erfüllung gegangen.
    Sie hatte die Hochschule besucht, die ersten Monate selb-
    ständiger Arbeit lagen hinter ihr, und jetzt fuhr sie als
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    eine

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