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Die Gehilfen des Terrors

Die Gehilfen des Terrors

Titel: Die Gehilfen des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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K.o.-Mittel
reingetan. Wir haben leichtes Spiel mit ihm, Heinz. Wir stecken ihn in die
Vermummungskutte, mit der ich beim Puppentheater randaliert habe. Dann
schleppen wir ihn dorthin. Vorher wird natürlich das Benzin verteilt. Malco
kriegt mit ‘ner rumliegenden Klamotte eins vor die Birne, damit er völlig
groggy ist. Dann legen wir ihn dort ab — sodass es aussieht als wäre er nach
seiner Brandstiftung ausgerutscht, gestürzt und mit der Plautze auf den Stein
gefallen. Brandstifter haben eben manchmal Pech, hähäh.“

    „Inzwischen brennt die Ruine“,
nickte Birkl, „und wir haben zwei Fliegen mit einer Klatsche geschlagen: Der
verdammte Ausländer ist am A... und die verdammten Saukids können von Glück
sagen, wenn sie nicht den Flammentod sterben.“
    „Da soll noch einer sagen, wir
wären nicht organisiert in unserem Handeln.“
    „Wir sind super, Wilhelm, weil
wir die richtige Kultur draufhaben, das richtige Gedankengut.“
    „Dafür muss man Opfer bringen
und mitten in der Nacht schuften wie wir jetzt. Komm!“

22. Schluss mit laut!
     
    Gaby legte auf. „Der Notarzt
kommt. Und bringt alles mit zum Entgiften. Falls das dann noch hilft“, setzte
sie etwas verzagt hinzu und betrachtete die Brüder Bruno und Otto Scherg.
    Die Jungs hatten die beiden
Bewusstlosen in die richtige Atmungslage gebracht, wie es die erste Hilfe
empfiehlt. Mehr konnten sie im Moment nicht tun. Bei beiden schlug der Puls
kräftig und regelmäßig. Ein Kreislaufzusammenbruch war wohl nicht zu
befürchten.
    Also können wir uns um Kuno
kümmern, dachte Tim. In Gedanken spuckte er in die Hände. Dann klingelte das
Telefon. Hatte der Notarzt die Adresse vergessen? Oder? Gaby meldete sich.
    „Ja, hier ist bei Bruno Scherg.
Aber der bin ich nicht. Nein, ich bin nicht die Bedienung, ich bin... eine
Bekannte. Kann ich was ausrichten — Herr Scherg ist im Augenblick nicht...
eh... anwesend.“
    Gaby lauschte, interessiert
beobachtet von den Jungs.
    „Davon ist mir nichts bekannt“,
sagte sie. Dann lauschte sie nur noch. Aber ihr lebhaftes Mienenspiel — der
Wechsel zwischen großen Blauaugen und riesengroßen Kornblumenguckern — zeigte
an, dass die nächtliche Nachricht kein Pappenstiel war.
    Gaby bedankte sich schließlich
und legte auf.
    „Stellt euch vor: Das war die
Nachtschwester vom Professor-Süßbruch-Sanatorium. Brunos Frau liegt dort seit
fünf Monaten im Koma — nach einer Kopfverletzung als Folge eines Überfalls.
Liegt im Koma und rührt sich nicht. Bruno hat den Leuten dort eingeschärft, ihn
sofort — auch nachts — zu benachrichtigen, falls sich irgendwas an ihrem
Zustand ändert. Und jetzt ist das Wunder geschehen. Eva Scherg ist aufgewacht,
ist bei Sinnen, sogar bei klarem Verstand, meint allerdings, es wäre Anfang
Juni und sie käme gerade aus dem Theater. Erwacht aus dem Koma! Ist das nicht
wunderbar.“
    Gaby strahlte. Auch die Jungs
freuten sich über die gute Nachricht.
    „Hoffen wir mal“, meinte Tim
und deutete auf Bruno, „dass sein Zustand zeitlich begrenzt ist. Die Freude
wird ihn aufrichten und den Otto gleich mit. Aber jetzt nehme ich mir den
Bandleader aus der Noise-Factory vor. Sonst gewöhnen wir uns noch an den Radau
und meinen, das wäre Zimmerlautstärke.“
    Karl und Klößchen schlossen
sich an. Gaby blieb bei den Scherg-Brüdern, die offenbar selig schliefen. Otto
ein bisschen seliger, denn er murmelte mehrmals den Namen Agnes!‘ — ,Agnes, ach
Agnes!‘ Sogar seine Seufzer, dachte Gaby, riechen nach Knoblauch.
    Tim lief voran — um die halbe
Villa herum zum seitlichen Eingang. Dort konnten sie leicht eindringen. Das
Türschloss war kaputt — nach wie vor — das Treppenhaus dunkel. Karl fand den
Lichtschalter, drückte aber vergeblich. Defekt. Sicherlich mutwillig zerstört,
um die Mieter zu schikanieren.
    Im Dunkeln tasteten die Jungs
die Treppe hinauf. Je näher sie der III-A-Wohnung kamen, umso unerträglicher
wurde der Lärm.
    Tim mutmaßte, dass Kuno
Ohrenpfropfen in seine Hörlöffel gestopft hatte. Und das Handy zum Warnen —
falls die Polizei anrauschte — war auf Vibracall geschaltet.
    Dritte Etage. Dunkelheit. Aber
hinten beim kleinen Julius Herkules Neubert, dem Flötisten, war die Tür
spaltweit geöffnet. Wie schon am Nachmittag lugten drei Köpfe um den
Türpfosten: Samson, der Rehpinscher, Rosita, die ängstliche Dogge, und — nur
wenig höher — der Flötist. Alle waren hellwach und auf Posten.
    Die Hunde haben uns gewittert,
dachte Tim, und ihn

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