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Die Gehorsame

Die Gehorsame

Titel: Die Gehorsame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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Interpol-Spionagegeschichte wie in einem der Krimis, die ich gerade gelesen hatte. Aber das war noch viel unwahrscheinlicher. Vielleicht, dachte ich, stimmt ja auch diese ganze Sexnummer, nur das Geld gibt es nicht dafür. Und bei dem Gedanken an das Geld wurde mir klar, wie wir für unbeteiligte Zuschauer aussehen mussten, wenn sie uns überhaupt bemerkten – zwei Polizisten in Zivil, die eine Prostituierte aus einem erstklassigen Hotel herausgeholt hatten.
    Vor dem Hotel stand eine schwarze Limousine, am Steuer saß ein weiterer Mann. Wir stiegen ein, und – so blöd es klingen mag, irgendwie tröstete es mich – sie drückten mich sofort auf den Boden, und ich musste ihnen die Schwänze lutschen. Vielleicht fanden sie ja mittlerweile die Situation doch einigermaßen interessant, obwohl es wahrscheinlicher war, dass sie sich einfach immer so verhielten. Danach machten sie Witze, rauchten Gauloises und ließen mich auch ein paarmal ziehen. Die Sprache, in der sie sich unterhielten, verstand ich nicht, aber meine Frisur schien ihnen zu gefallen. Sie strichen mir wiederholt über den Kopf und zupften an meinen Schamhaaren. Ich glaube, der Witz – ich meine, die Kerle kamen mir nicht besonders helle vor – bestand darin, dass meine Schamhaare länger waren als die Haare auf meinem Kopf. Sie waren auch interessiert an den Striemen auf meinem Hintern und untersuchten sie genauestens. Wahrscheinlich hatten sie schon einige verprügelte Ärsche gesehen und verglichen sie miteinander. Nach einer Weile schienen sie jedoch das Interesse an mir zu verlieren, obwohl sie mich immer noch geistesabwesend betatschten und streichelten. Aber ich glaube, sie unterhielten sich mittlerweile über Sport oder vielleicht auch über Steuern oder so. Ich fand sie ganz nett, und vermutlich hatten sie auch Frau und Kinder. Ihre Gewöhnlichkeit beruhigte mich ein bisschen.
    Das Auto hielt vor einem großen, niedrigen, offiziell aussehenden Gebäude mit einer halbkreisförmigen Auffahrt. Ich fragte mich unwillkürlich, ob es eine Art Polizeiwache war, so sah es nämlich aus. Vielleicht war es ja eine verdeckte Operation, und die Kerle waren in Wirklichkeit Doppelagenten. Vielleicht waren sie ja dem Sklavenring endlich auf den Fersen, weil irgendjemand ernsthaft verletzt worden war. Schließlich war es ziemlich erstaunlich, dass das bisher noch nicht passiert war, auch wenn ich eigentlich keinen Augenblick lang das Gefühl hatte, in Gefahr zu sein.
    Wir gingen ein paar niedrige Stufen hinauf. Es war sehr still. Die Front des Gebäudes schien auf eine Art Park zu gehen, und ich stellte fest, dass wir uns nicht mehr in der Innenstadt befanden. Die Nacht war neblig, die Straßenlaternen warfen helle Lichtkegel in den grauen Dunst. Einer der Typen betätigte einen Summer. Ein Mann, der aussah wie ein Sicherheitsbeamter, öffnete die Tür und ließ uns in einen Vorraum ein. Marmorfußboden, Schreibtisch, einige andere Möbelstücke, düstere Gemälde an den Wänden. Der Mann, der Englisch sprach, parkte mich in einer Ecke und sagte mir, ich solle Mantel und Schuhe ausziehen und sie ihm wiedergeben. Am Gürtel des Wachmanns hing eine kleine Peitsche. Nein, das war bestimmt keine Polizeiwache. Er trat an ein Faxgerät, nahm ein Blatt Papier heraus, verglich es mit den Papieren, die mein Begleiter ihm zeigte, und unterschrieb dann an mehreren Stellen. Auch meine Begleiter unterschrieben, schienen zufrieden und marschierten hinaus.
    Der Wachmann – oder was immer er war – trat zu mir und kniff und schlug mich ein paar Mal. Müßig zog er mir die Peitsche über die Brüste und stach mit dem Griff leicht in die Öffnung der Vagina. Ich stand ganz still, zitterte nur ein wenig. Der Marmorboden war kalt unter meinen Füßen, und es war sehr still. Dann seufzte er, trat zum Schreibtisch, legte die Papiere zusammen und tat sie in einen Ordner. Er griff zum Telefon, wählte eine Nummer, sprach leise in den Hörer und legte auf. Er war noch sehr jung, stellte ich fest, kaum älter als achtzehn, mit dunklen Haaren und breitschultrig, fast noch Pickel im Gesicht.
    Er setzte sich auf die Schreibtischkante und ließ ein Bein baumeln. Er gab mir ein Zeichen, ich solle zu ihm kommen, und nickte auf den Boden vor sich. Ich kniete mich hin und beobachtete ihn unsicher. Er nahm einen kleinen Gummiball aus seiner Tasche und warf ihn in die entgegengesetzte Ecke des Raums. Ich dachte mir schon, was er wollte, aber ich wartete auf den leichten Hieb mit der Peitsche,

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