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Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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schweifen. Natürlich schien es unwahrscheinlich, jemanden zu kennen, doch es wäre entsetzlich, Bekannte zu entdecken. Der ton war eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft. Sicher, ein Brief würde Monate nach Hause brauchen, doch dann wäre es vorbei mit Lizzies Freiheit. Ihr Vater würde höchstpersönlich nach China kommen, um sie nach Hause zu verfrachten.
    Die Matrosen bereiteten die Rampe für die Passagiere vor, und an der Reling erschien ein Mann mit sonnengebleichtem Haar. Lizzie lief ein Schauer über den Rücken. Sie schluckte und sah genauer hin.
    Einen Moment lang schnürte ihr die Angst die Luft ab. Ihre Hand glitt Schutz suchend in Cais. Er sah zu ihr.
    Lizzie sah erneut zur Reling des Schiffes hinauf. Die Entfernung war zu groß. Außerdem war der Mann dort oben rundlicher und braungebrannter als Barnaby Quigley.
    „Alles in Ordnung?“ Cais Blick wirkte besorgt.
    Sie räusperte sich und schüttelte den Kopf. „Der Mann, vor dem ich aus England floh, ich dachte, ich sehe ihn an der Reling dieses Schiffes.“
    „Welcher ist es?“
    „Der Blonde.“
    Cai wandte sich um und suchte den beschriebenen Mann. „Zeig ihn mir. Ich sehe niemanden, auf den deine Beschreibung passt?“
    Lizzie sah hinauf. Der Mann war verschwunden, Lizzies ungutes Gefühl blieb.
    Lizzie zog an seiner Hand. „Lass uns auf die Dschunke gehen. Er kann nicht wissen, dass ich in China bin.“
    Cai verharrte in seiner Stellung. „Weiß er von deinem Bruder hier in Schanghai?“
    „Ja“, stöhnte Lizzie.
    Würde Quigley nach China reisen? Wegen ihr? Hatte er herausgefunden, dass sie hier war? Oder wollte er ihrem Bruder etwas antun? Sie biss sich auf die Lippen und zerrte an Cais Hand.
    „Komm schon, lass uns gehen. Ich habe mich bestimmt geirrt.“ Ihr Herz pochte so wild, dass sie es bis hinter ihre Stirn vibrieren fühlte.
    Cai löste sich von dem Anblick. Er drückte Lizzies Hand.
    „Ich werde mich um ihn kümmern, falls er hier auftaucht.“ Cai trug die Entschlossenheit eines Kriegers im Gesicht. „Er wird nie wieder Hand an dich legen.“
    Sie nickte und führte ihn auf die Dschunke. Sie fand seinen Zorn rührend, doch Quigley war das nicht wert. Sie wollte nicht, dass Cai sich an Quigley rächte. Er sollte nicht in Berührung mit dem Dandy kommen. Cai und ihre Beziehung hatten etwas Reines. Der Kontakt mit Quigley durfte das nicht beschmutzen.
    Gemeinsam weilten sie später an der Reling, blickten auf das Meer hinaus und hingen ihren Gedanken nach. Lizzie wusste nicht, was auf sie zukommen würde. Doch sie war bereit, alles zu tun, was in ihrer Macht stand, um ihren Bruder und dessen Familie zu retten. 
     
    Einige Tage späterwartete Lizzie geduldig, bis die Matrosen alles vorbereitet hatten, damit sie und Cai von Bord gehen konnten. Cais Plan sah vor, sich an befreundete Kaufleute in Hongkong zu wenden und über diese Bekannten an den Hoppo heranzukommen. Lizzie kaute auf ihrer Unterlippe herum, während sie Cais diskrete Aufmachung musterte. Er hätte ein x-beliebiger kleiner Händler oder Schreiber sein können.
    Sie trug ihr englisches Reisekostüm. Wenn sie in den Genuss britischer Gastfreundschaft kommen wollte, war es wichtig, wie eine Angehörige des ton zu wirken.
    Unten am Kai standen einige Angehörige der britischen Armee herum. Sie starrten alle Neuankömmlinge neugierig und misstrauisch an. Einer von ihnen, ein Major mit Froschaugen entdeckte Lizzie. Er beugte sich zu einem zweiten Offizier, woraufhin beide zu Lizzie blickten.
    Sie kamen Lizzie und Cai entgegen, als diese den Kai betraten.
    „Madam.“
    Lizzies Herz pochte aufgeregt. Der Froschäugige beachtete Cai nicht weiter, doch der andere nickte Cai knapp zu.
    „Erlaubt, dass wir uns miteinander bekannt machen. Ich bin Major Gordon Fanning, und dies ist Colonel Alec Montgomery.“
    Lizzie knickste vor den beiden. „Ich bin Mrs. Elizabeth Jane Reardon, und mein Begleiter ist“, sie hüstelte, um einen Augenblick Zeit zu gewinnen, „mein Übersetzer Liu Cai.“
    Die Offiziere starrten Cai an und wandten sich an Lizzie.
    „Verzeiht, Mrs. Reardon, was führt Euch nach Hongkong?“
    Lizzie strahlte. „Als ich in der Zeitung von Englands glorreichen Helden in China las, beschloss ich, dass ich eine Geschichte darüber schreiben sollte. Und zwar vor Ort, erzählt von den tapferen Männern, die die britische Krone in den Kolonien vertreten.“
    Froschauge musterte Lizzie interessiert. „Und weshalb seid ihr in Begleitung des …

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