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Die Geisel von Zir

Titel: Die Geisel von Zir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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allein vorausgehen und die Gegend auskundschaften sollen, ob die Luft auch rein ist.« – »Wenn ich hier je wieder heil rauskomme, verlange ich mein Geld zurück.«
    Das Gemurmel verebbte, als die Gefangenen merkten, dass sie ihre ganze Luft zum Klettern brauchten. Die Übergewichtigen – die Jussacs, Shirley Waterford und Silvester Pride – zwangen den ganzen Trupp zum Schneckentempo. Vergeblich versuchten die Ziruma, sie mit unsanften Knüffen und Püffen mit ihren Lanzen zu einer schnelleren Gangart anzustacheln.
    Reith dachte an das Gespräch mit Strachan in Jizorg zurück. Warum hatte er sich bloß von dem schwatzhaften Schotten breitschlagen lassen? Aber die Angst, vor seinen Touristen als Feigling dazustehen, war stärker gewesen als seine Bedenken. Ein schwacher Trost zu wissen, dass seine Leute genauso lautstark protestiert hätten, wenn er von Jizorg aus sofort wieder nach Baianch zurückgekehrt wäre. Dann hätte es geheißen, sie bekämen für ihr Geld nichts geboten, nur weil er, Reith, übertrieben vorsichtig sei.

 
8
     
    Feuerwaffen
     
    A ls es so aussah, als würden die älteren und beleibteren Mitglieder von Reiths Safari jeden Moment umkippen, erreichten sie eine Lichtung, auf der weitere Ziruma mit Ayas warteten. Kräftige Arme hoben die Terraner auf die stämmigen sechsbeinigen Tiere und banden sie mit den Handgelenken an den Sattelhörnern fest, wobei sie ihnen gerade soviel Bewegungsfreiheit ließen, dass sie aufrecht sitzen konnten.
    »Fallt um Himmels willen nicht runter!« warnte Reith seine Leute. »Sonst werdet ihr zu Tode geschleift.«
    »Als ob ich das nicht selbst wüsste!« knurrte Pride.
    Die roten Strahlen Roqirs fielen schon fast horizontal durch die dichtstehenden Bäume, als die Gruppe auf einer weiteren größeren Lichtung ankam. Reith sah Zeltreihen und eine größere Anzahl bewaffneter Krishnaner.
    Barre vas-Sarf sprang von seinem Aya und schrie Befehle. Krishnaner umringten die Touristen, banden sie los und halfen ihnen von ihren Ayas herunter. Ein paar konnten sich kaum noch bewegen. Mehrere brachen zusammen. Barre sagte: »Ich bedaure, meine Damen und Herren, dass ich euch diese Strapazen nicht ersparen konnte. Aber mein armes Land kann sich leider keinen solchen Luxus leisten wie die Imperialisten mit ihrer Bahn. Doch seid versichert, dass ihr während eures Aufenthaltes hier als Gäste behandelt werdet. Wenn ihr eure Unterkünfte primitiv finden solltet, dann bedenkt, dass sie immer noch besser sind als jene, die wir armen Kämpfer für die Freiheit uns selbst gönnen.« Er wartete, bis Reith übersetzt hatte, dann fuhr er fort: »Wollen wir gemeinsam hoffen, dass meine vernünftigen Forderungen erfüllt werden und ihr bald wieder in die Freiheit entlassen werden könnt. Meine Männer werden euch jetzt zu euren Quartieren führen.«
    Die Quartiere waren eine Reihe von sechs Zelten in der Mitte der Lichtung, die in einem gewissen Abstand zueinander standen.
    »Ob die Angst haben, dass wir was ausbrüten?« brummte Considine.
    »Ich denke, das ist so, damit sie uns besser im Auge behalten können«, antwortete Reith.
    Die Paare, Considine und Turner eingeschlossen, bemächtigten sich je eines Zeltes, so dass Reith, Pride, Schwerin und Shirley Waterford vor dem Problem standen, wie sie sich auf die beiden übrigen Zelte aufteilen sollten.
    »Ich teile auf keinen Fall ein Zelt mit einem Mann!« erklärte Miss Waterford kategorisch. »Ich bin eine gute Christin, und in diesem Punkt gibt es gar keine Diskussion.«
    »Dann müssen wir eins der Paare auseinander reißen«, sagte Reith.
    »Uns reißt du nicht auseinander!« rief Guzmán-Vidal. »Ein Mann von solcher Potenz bie ich …«
    »Wir wissen ja alle um deine Manneskraft«, unterbrach ihn Reith. »Aber …«
    »Warum wechseln wir uns nicht ab?« schlug Aime Jussac vor. »Selbst der gute Santiago wird es verkraften, mal eine von drei Nächten von seiner schönen Pilar getrennt zu sein.«
    »Okay«, sagte Reith schnell, bevor die anderen Einwände erheben konnten. »So machen wir’s. Professor Mulroy, würden Sie die erste Nacht bei mir schlafen?«
    Mulroy nickte. Valerie Mulroy sagte: »Furchtloser, du weißt doch, wie Winston schnarcht. Wenn es dich beim Einschlafen stört, könnte ich ja mit ihm tauschen …«
    Ohne auf diesen Vorschlag einzugehen, fuhr Reith fort: »Okay, Leute. Die stellen sich zum Essenfassen auf. Stellen wir uns am besten auch an.«
    Er gestand sich ein, dass er trotz aller seiner

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