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Die Geisel von Zir

Titel: Die Geisel von Zir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Merkmale seines göttlichen Wesens verbergen. Hier, nehmt noch ein Glas Kvad!«
    »Vielen Dank«, sagte Reith und nahm einen tiefen Zug. »Doch Ihr müsst wissen, dass Erdenmenschen und Krishnaner …«
    »Eh? Warum sprecht Ihr nicht weiter, göttlicher Gebieter?«
    Reith wollte ihr erklären, dass eine Kreuzung zweier Spezies von verschiedenen Welten, egal, wie sehr sie sich äußerlich auch ähneln mochten, biologisch unmöglich war. Doch mitten im Satz war ihm plötzlich klar geworden, dass eine solche Äußerung zu diesem Zeitpunkt sehr unklug war. Wenn Shosti wusste, dass er und sie keinen Nachwuchs zeugen konnten, würde sie seine Anwesenheit womöglich als störend empfinden und ihn kurzerhand die Klippe hinunterwerfen lassen.
    »Nun – eh – verehrte Dame«, wand er sich stotternd, »ich – eh – ich wollte nur sagen – eh –, hoffentlich passt der – eh - der Schlüssel auch ins Schloss.«
    »Keine Angst, mein Herr. Ich habe schon mehrere Ertsuma ausprobiert und festgestellt, dass sie ganz gut passen. Ah, da kommt unser Abendessen.«
     
    Als ein blasser Streifen am Horizont bereits den Aufgang Roqirs ankündigte, setzte sich Fergus Reith gähnend in dem riesigen Bett auf. Shosti schlief tief und fest. Als er die Beine über die Bettkante schwang und nach seinen Pantoffeln tastete, schaute er sie mit einer leichten Grimasse des Abscheus an. Shosti war eine wohlproportionierte Frau, attraktiv auch nach terranischem Standard, aber sie schien an Sex als solchem kein Interesse zu haben. Sie hatte seine Umarmung passiv über sich ergehen lassen, so als sähe sie darin eher eine leidige religiöse Pflicht als eine Gelegenheit, sich zu vergnügen. Das Ganze hatte nichts Romantisches an sich gehabt – nicht einmal soviel wie bei seiner Begegnung mit Valerie Mulroy auf der Goyaz. Reith fühlte sich wie ein gemieteter Deckhengst.
    Obgleich Reith erstaunliche Fortschritte gemacht hatte, was die Überwindung seiner neopuritanisch geprägten Beziehungsillusion betraf, hegte er tief in seinem Herzen immer noch die romantische Sehnsucht, eines Tages das Mädchen seiner Träume zu finden und es für immer heimzuführen. So unromantisch, wie die Umarmung mit Shosti war, empfand er sie allenfalls als eine Gelegenheit zu exobiologischen Studien. Professor Mulroy würde sich sicherlich sehr interessiert zeigen, wenn er je dazu kommen würde, ihm davon zu erzählen. Der Limerick, den er von Santiago Guzmán-Vidal gehört hatte, fiel ihm ein:
     
    Es lebte ein Gaucho bei Lima,
    Der sagte: »Ich find Sex ganz prima.
    Mit ’ner Frau ist es nett,
    Doch ein Lama im Bett
    Schafft erst das erotische Klima!
     
    An welcher Stelle auf seiner Skala, überlegte Reith, hätte der Herr aus Lima wohl Krishnanerinnen eingestuft?
    Er erhob sich von der Bettkante und schlüpfte in ein durchscheinendes, rüschenverziertes Nachthemd. Angewidert schaute er an sich herunter. Considine oder Turner stände dieses Fähnchen bestimmt besser als mir, dachte er.
    Als er auf Zehenspitzen zur Tür schlich, nahm er aus dem Augenwinkel einen goldenen Schimmer wahr. Auf einem Regal über dem Fenstersturz stand ein goldener Schädel. Während der Nacht war er ihm in dem dunklen Licht nicht aufgefallen.
    Er langte nach dem Schädel und nahm ihn in die Hand. Er war viel zu leicht, um aus massivem Gold zu sein. Nachdenklich wog er ihn in der Hand und betrachtete ihn.
    Es war entweder der vergoldete Schädel eines Terraners oder eine hervorragende Imitation. Reith war zwar kein Osteologe, aber er kannte sich genügend in der krishnanischen und der terranischen Anatomie aus, um mit Sicherheit sagen zu können, dass dies ein menschlicher Schädel war. Der Kiefer war mit goldenem Draht am Schädel befestigt worden.
    Reith stellte den Schädel wieder an seinen Platz, stahl sich hinaus und kehrte in sein eigenes Gemach zurück. Von den Dienerinnen war keine da. Nachdem er seinem dringendsten Bedürfnis nachgekommen war, hielt er nach einer Vorrichtung Ausschau, mit der er seine Kammerjungfrauen herbeirufen konnte.
    Nach kurzem Suchen entdeckte er eine Strippe, die aus einem Loch in der Wand nahe der Decke hing. Er griff sie und zog. Irgendwo ertönte eine Glocke. Augenblicklich ging die Tür auf, und zwei der Mädchen kamen quietschend und kichernd herein.
    »Seid gegrüßt, sterbliche Jungfern«, begrüßte er sie in schwülstigem Ziro. »Holt bitte Beizi. Und inzwischen seid so nett und kleidet mich an.«
    Gleich darauf erschien Beizi und schwatzte sofort

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