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Die Geisel von Zir

Titel: Die Geisel von Zir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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einer Erektion manifestierten. Um diesen peinlichen Zustand nicht zutage treten zu lassen, beugte er den Oberkörper nach vorn, so als wollte er seiner Pflegerin die Arbeit des Rückenwaschens erleichtern.
    Indem er in Gedanken noch einmal die unregelmäßigen Verben des Durou durchkonjugierte, schaffte er es schließlich, die Erektion auf ein erträgliches Maß zurückzudämmen. Als er aufstand, um sich abtrocknen zu lassen, erhob sich erneut ein Gegluckse und Geschnatter unter den Mädchen. Beizi erklärte, warum: »Ihr Ertsuma seid von solch lustiger Gestalt, so schlaksig und schlotterig. Gewiss verletzt ihr euch leicht …«
    »Macht euch nichts aus meiner Gestalt«, sagte Reith. »Bringt mir lieber schnell meine Sachen, wenn ich bitten darf.«
    »Oh, aber mein göttlicher Herr, Ihr dürft doch nicht wieder diese schmutzigen, zerlumpten alten Kleider anziehen! Ihr werdet in Gewänder gehüllt, die Eures göttlichen Standes würdig sind.«
    »Was habt ihr denn mit meinen alten Kleidern gemacht?«
    »N-nichts, o Gottheit. Wenn Ihr sie als Andenken an Eure Reise hierher aufbewahren wollt, werden wir sie flicken und waschen.«
    Sie führten Reith in das Schlafgemach zurück. Während eines der Mädchen sich daran machte, einen Riss in seinem Hemd zu nähen, legten die anderen ihm einen Ornat an, der in seiner Pracht einem morgenländischen Potentaten aus Tausendundeiner Nacht zur Ehre gereicht hätte. Die Hosen, der Rock und der Turban waren aus goldglänzendem Stoff. Letzterer wurde mit einer juwelenbesetzten Spange befestigt, die wie ein Diadem auf seiner Stirn funkelte. Den krönenden Abschluss bildete eine ganz mit Smaragden besetzte scharlachfarbene Schärpe.
    Nicht schlecht, dachte Reith, als er sich im Spiegel begutachtete. Wirklich nicht schlecht. Doch wo, zum Teufel, waren die Hosentaschen? Der Versuch, den Mädchen zu erklären, dass er Hosentaschen brauchte, scheiterte daran, dass er nicht wusste, was Hosentaschen auf Durou hieß.
    »Gebt mir meine Hose und meine Jacke!« befahl er.
    Dann zeigte er den Mädchen die Taschen. »Ich brauche sie, damit ich meine kleinen Sachen bei mir tragen kann: Brieftasche, Messer, Kamm, Schreibstift und so weiter.«
    »Wie putzig!« sagte Beizi glucksend. »Aber Ihr könnt diese Sachen doch in Eure Schärpe stecken.«
    »Trotzdem brauche ich diese … diese kleinen Säckchen in meinen Kleidern. Könnt ihr sie mir nicht machen?«
    »Wir werden es versuchen. Jeder Wunsch Eurer Göttlichkeit, und sei er noch so klein, ist uns Befehl – vorausgesetzt natürlich, Ihr äußert nicht den Wunsch, Senarze zu verlassen. Doch nun, o Gottheit, habt Ihr sicherlich Hunger.«
    »Hunger ist gar kein Ausdruck, mein Fräulein. Und müde bin ich auch.«
    Eine Stunde später schlummerte Fergus Reith, gesättigt vom besten Frühstück, das er bisher auf Krishna gegessen hatte, tief und fest in einem weichen Bett im Tempel der Endgültigen Wahrheit zu Senarze.
    Als Reith aufwachte, verriet ihm die Richtung eines rötlichen Sonnenstrahls, der durch ein schmales Fenster hereinfiel, dass Roqir sich bereits dem Horizont näherte. Gleich darauf öffnete sich die Tür, und herein trippelte die fürsorgliche Damenriege vom Morgen. Beizi begrüßte ihn mit den Worten: »Wir warten bereits seit einer Stunde vor Eurer Tür, o Gottheit. Gestattet, dass wir Euch ankleiden und zu unserer Gebieterin führen.«
    Reith strich sich über das Stoppelkinn. »Ich muss – eh - wie sagt ihr? – erst mein Gesichtshaar entfernen.«
    »Oh? Ich habe gehört, dass männlichen Ertsuma überall im Gesicht Haare wachsen, aber ich habe das noch nie aus der Nähe gesehen. Gestattet Ihr mir einen Blick, Herr?«
    Sie fasste an Reiths Kinn und zog die Hand mit einem leisen Quietschen zurück. »Wie das sticht! Wie schneidet Ihr dieses Haar, göttliche Hoheit?«
    »Ich zeige es euch. Bringt mir eine Schüssel mit warmem Wasser und etwas Savunit. «
    Sie kicherten und jauchzten vor Entzücken, als er sich mit seinem kleinen Reiserasierer die Stoppeln vom Kinn schabte. Obwohl Bärte zu der Zeit, als Reith von der Erde aufbrach, wieder einmal in Mode gewesen waren, hatten er und seine männlichen Touristen es vorgezogen, im Hinblick auf die Vorurteile der fast gänzlich bartlosen Krishnaner für die Dauer ihres Aufenthalts glattrasiert aufzutreten.
    Nachdem sie ihm wieder sein prachtvolles Gewand angelegt hatten, führten sie ihn durch mehrere Gänge und Zimmer in ein Gemach, in dem eine krishnanische Frau saß. Sie trug ein

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