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Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition)

Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition)

Titel: Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
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und streckte die andere Hand in Richtung Sofa aus. »Komm mit, Robbie, wir holen Granny Nan.«
    »Und bringen Sie sie nicht nach Saltgreens, sondern hierher«, fügte Peter hinzu. »Zum Abendessen. Es wird höchste Zeit, daß sie sich hier mal umsieht.«
    Soviel zu Peters konsequentem Verhalten, dachte ich. Selbst Jeannie starrte ihn einen Augenblick lang überrascht an, ehe sich ein wunderschönes Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. »Allerdings«, sagte sie, »da haben Sie wohl recht.«
    »Ob ich wohl eine Mitfahrgelegenheit bekommen könnte?« fragte Adrian, erhob sich und streckte sich träge. »Ich habe nämlich auch eine Verabredung zum Abendessen, mit einer ziemlich umwerfenden Rothaarigen.«
    Ich warf ihm einen mißtrauischen Blick zu. »Eine meiner beiden Assistentinnen hat auch rote Haare.«
    »Tatsächlich? Was für ein Zufall.«
    »Mmm. Sorg nur dafür, daß sie morgen nicht zu spät zur Arbeit kommt, ja?«
    »Meine liebe Verity«, entgegnete er, »sehe ich etwa so aus, als würde ich eine unschuldige Studentin verführen?«
    Allgemeines Schweigen antwortete ihm, aber seine Bemerkung brachte Peter auf einen neuen Gedanken. »Die Studenten«, überlegte er laut. »Ich muß nachsehen, ob sie alles haben, was sie brauchen. Wir werden die Zelte wohl nicht vor morgen nachmittag wieder aufstellen können, aber …«
    »Ja, gut«, sagte David, sich ebenfalls streckend, »Wally und ich können ja jetzt mal hinuntergehen und den Schaden begutachten.«
    Brian ging mit ihnen, und ich blieb als einzige mit den Katzen zurück, was mir auch ganz recht war, da ich keine Eile hatte, mich in neue Aktivitäten zu stürzen.
    Das Klingeln des Telefons in der Eingangshalle brachte mich schließlich doch dazu, mich vom Sofa zu erheben. Seufzend nahm ich den Hörer ab und wünschte, daß Ding wäre wenigstens bis zum Abendessen noch außer Betrieb geblieben.
    »Verity?« Eine Stimme, die ich kannte. »Ich bin’s, Howard. Du bist nicht gerade leicht zu erreichen, weißt du das? Ich versuche es schon seit Tagen «, jammerte er. »Deine Schwester hält mich, glaube ich, inzwischen für eine Art Psychopathen.«
    Ich mußte lächeln. »Ja, kann sein. Alison spielt gern die Beschützerin.«
    »Beschützerin ist ja wohl eine glatte Untertreibung«, sagte Howard. »Lieber würde ich es mit einem Rottweiler aufnehmen.«
    »Sie hat mir aber ausgerichtet, daß du angerufen hast«, verteidigte ich meine Schwester.
    »Nun, das will ich hoffen. Ich habe ihr gesagt, daß es verdammt wichtig ist.«
    »Was ist denn so wichtig?«
    »Ich fühle mich schon die ganze Woche wie ein Vollidiot.«
    »Howard«, warnte ich ihn.
    »Was? Ach so, entschuldige. Ich komme schon zur Sache. Du erinnerst dich doch an die Fotos, die du mir vor einer Weile geschickt hast – die von den samischen Scherben?«
    »Ja, natürlich.«
    »Ja.« Er hüstelte. »Die Sache ist die, ich habe vergangenen Freitag meinen Schreibtisch aufgeräumt … du weißt ja, wie er nach einiger Zeit immer aussieht, und die Kollegen fingen schon an zu tuscheln  … und jedenfalls habe ich den Umschlag gefunden, in dem du diese Fotos geschickt hast, und wollte ihn gerade zerreißen, als ich bemerkte, daß da noch ein Foto drinsteckte. Es hatte sich irgendwie zwischen der Papprückseite und dem Rand verfangen, und ich hatte es einfach nicht gesehen …«
    »Howard«, unterbrach ich ihn erneut. »Was möchtest du mir sagen?«
    »Ich hatte dir doch geantwortet, daß die Scherben alle aus der Zeit Agricolas stammen, nicht wahr?«
    »Und, tun sie das nicht?«
    »Doch, die ich gesehen habe natürlich schon. Aber diese letzte, Darling … die auf dem Foto, das ich noch nicht gesehen hatte, ist etwas ganz anderes.«
    Ich erinnerte mich an die eine Scherbe, die mir jünger vorgekommen war als die anderen, und drückte den Hörer hoffnungsvoll fester ans Ohr. »Inwiefern?«
    »Das Muster am Rand ist sehr charakteristisch, weißt du, und … nun, ich müßte die Scherbe selbstverständlich in natura sehen, ehe ich sie genau datieren kann, aber sie ist mit Sicherheit nicht vor 115 nach Christus hergestellt worden.«
    Mein Herz machte einen kleinen Freudensprung. »Und du bist dir ganz sicher?«
    »Es ist mein Fachgebiet«, erinnerte er mich knapp.
    »Nicht vor 115?«
    »Keinesfalls.«
    Ich strahlte, obwohl er mich nicht sehen konnte. »O Howard, das ist eine großartige Neuigkeit.«
    »Ich hoffe, es hilft euch weiter.«
    »Und ob, du hast ja keine Ahnung, wie sehr.«
    »Du schuldest mir immer

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