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Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Titel: Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mittag
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gegangen«, erwiderte sie und zeigte auf die Tür.
    Frau de Santis nickte. »Die Küche. Solange er kein Geschirr auf die Fliesen wirft, kann er sich da meinetwegen beruhigen.« Sie ging zu dem Gemälde und hängte es wieder auf. »Zum Glück hat der alte Prometheus dafür gesorgt, dass sein Bild in einem robusten Rahmen hängt. Bestimmt hat er geahnt, dass die Geister ihn nicht gerade lieben.« Damit setzte sie sich aufs Sofa und deutete auf den Sessel gegenüber.
    Mara konnte sie nur verblüfft anstarren. Immer mehr wuchs ihr Respekt vor dieser Frau, die sich so gar nicht aus der Ruhe bringen ließ. »Ich hätte nie gedacht, dass es in diesem Haus Geister gibt«, sagte sie nachdenklich. »Dann stimmt es also tatsächlich, dass sie sich gern an Geisterjäger dranhängen.«
    Â»Wer sagt das?«
    Â»Oh, ähm  … Das hab ich mal gelesen«, sagte Mara schnell.
    Frau de Santis seufzte. »Ich weiß seit meinem Einzug, dass es in diesem Haus Geister gibt. Vielleicht wollen sie auf sich aufmerksam machen wie kleine Kinder. Oder einfach alle Geisterjäger dieser Welt ärgern.«
    Â»Können Sie sie denn nicht vertreiben?«
    Frau de Santis nickte geheimnisvoll. »Natürlich  … Das könnte ich. Aber vielleicht will ich es ja gar nicht?«
    Mara sah sie verwirrt an. Wie konnte man das nicht wollen? »Haben Sie gar keine Angst vor ihnen?«
    Â»Nein, bestimmt nicht. Es gibt eine gewisse Hemmschwelle, sodass Geister Menschen nicht ernsthaft etwas antun würden. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.«
    Â»Das Bild hätte Ihnen auf den Kopf fallen können«, gab Mara zu bedenken.
    Frau de Santis fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. »Na ja, dieser Geist reagiert auf mich und meine Arbeit extrem chaotisch. Er hat mich schon oft gestört und heute muss ich ihn besonders gereizt haben. Vielleicht mit diesem Kompass?« Sie deutete auf den kleinen runden Gegenstand, an dem sie vorher gedreht hatte. »Der Geisterkompass meines Lehrmeisters, leider funktioniert er nicht mehr. Und der Spezialausrüster, der das Gerät für Prometheus gebaut hat, will es nicht reparieren. Ein seltsamer Kauz  … Jedenfalls war ich ungeduldig und dachte, ich bekomme es mit einer Haarnadel hin.« Sie lachte mit einem lustigen, schiefen Blick auf. »Ich bin immer zu ungeduldig.«
    Â»Ein Geisterkompass?« Mara runzelte die Stirn. »Benutzen Sie sonst nicht ein viel moderneres Gerät mit einer Antenne  … ?«
    Sie biss sich auf die Zunge. Zu spät!
    Frau de Santis betrachtete sie genauer. »Ja, normalerweise schon  … Fragt sich nur, woher du das weißt.«
    Mara zuckte mit den Schultern, als wäre das völlig unwichtig. Aber die Geisterjägerin ließ nicht locker.
    Â»Dann warst du das gestern im Schrank? Du hast mich bei meiner Arbeit heimlich beobachtet?«
    Mara spürte, dass ihr Gesicht die Farbe wechselte. »So würde ich es nicht nennen  … «
    Frau de Santis legte ihre Finger um Maras Handgelenk.
    Â»Und weißt du was? Mein Gerät hat nicht nur in Roberts Richtung ausgeschlagen. Es deutete auch zum Schrank. Ich hätte schwören können, dass sich da ein weiterer Geist versteckt hielt.«
    Â»Den hätte ich doch gesehen!«, widersprach Mara mit kratziger Stimme.
    Die Jägerin nickte, während ihr Griff um Maras Handgelenk noch fester wurde. »Genau das dachte ich auch gerade.«

6. Kapitel
    Aus: »Die Wahrheit über Geister« von Prometheus Schröder
    Â»In dem Schrank war niemand außer mir. Auch kein Geist«, sagte Mara möglichst ruhig.
    Frau de Santis schien erst jetzt zu bemerken, dass sie die Hand des Mädchens noch immer festhielt, und ließ los. »Entschuldige! Aber die Idee, dass du einem Geist so nah warst, der sich bewusst vor mir versteckt, hat mich beunruhigt. So ein junges Mädchen wie du sollte mit Geistern nichts zu tun haben. Viele sind nett, so wie dieser Robert im Grunde seines Herzens ein aufrechter Junge war. Aber manche sind  … tückisch. Du kannst sie offenbar sehen – was ich kaum fassen kann. Doch wenn niemand sie sehen soll, können sie selbst für Menschen wie dich unsichtbar sein.«
    Mara war immer noch erschrocken, weil die Geisterjägerin plötzlich so bedrohlich gewirkt hatte. Die Frau deutete ihren Gesichtsausdruck jedoch offenbar falsch. »Ich wollte dir keine

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