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Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Titel: Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mittag
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Erinnerung mit einer Handbewegung zu vertreiben. »Natürlich wollte ich nichts als wegrennen, aber Kathi schwebte genau vor mich, egal wohin ich mich wandte, und raunte: ›Ich war deine Freundin. Jetzt, da du die Wahrheit kennst, bin ich es wohl nicht mehr?‹ Und dann flog sie  … mitten durch mich hindurch.«
    Sie schüttelte sich bei der Erinnerung. Nie hatte sie so eine todesähnliche Kälte in ihrem Innern erlebt. »Kathis letzte Worte waren: ›Gewöhn dich an unsere Art! Von heute an wirst du noch viel Spaß mit Geistern haben.‹ Damals hab ich nicht begriffen, was ihre Worte bedeuteten.«
    Frau de Santis nickte. »Sie hat sich dir ganz bewusst gezeigt. Nicht viele Geister sind dazu in der Lage, aber wenn sie es tun, dann öffnen sie einem Menschen das Bewusstsein – für immer. Von jenem Tag an konntest du alle Geister sehen.«
    Mara ließ die Finger in den Schoß sinken. »Ständig und überall. Manche von ihnen sind ja sehr nett, aber  … ich habe keine Sekunde mehr, die mir allein gehört. Sie starren mich an, wenn ich die Straße entlang, ins Kino oder in eine Kaufhaus-Umkleide gehe. Das ist keine Gabe . Das ist ein Fluch !«
    Frau de Santis lehnte sich gedankenverloren zurück. »Jetzt verstehe ich dein Interesse an Geistern – und an meinem Beruf. An deiner Stelle würde ich auch so viel wie möglich über Geister wissen wollen. Deshalb hast du dich also im Schrank versteckt.« Mara nickte. Es hatte Vertrauen gekostet, ihre Geschichte zu erzählen. Aber Frau de Santis verstand sie. Jemand konnte sie verstehen!
    Â»Kann man diesen Fluch irgendwie  … rückgängig machen?«, fragte sie leise.
    Â»Das weiß ich nicht«, erwiderte Frau de Santis mitfühlend. »Vielleicht.«
    Mara war enttäuscht. Sie hatte so sehr gehofft, dass die Geisterjägerin ihr genau diese Frage beantworten konnte! Stattdessen musterte die ihre Besucherin so intensiv, als müsse sie sich eine Entschuldigung für ihr Unwissen überlegen.
    Mara versuchte, dem Blick auszuweichen, und wechselte das Thema. »Ihr Name klingt ungewöhnlich. Woher kommt er?«
    Â»Ich bin Italienerin«, sagte Frau de Santis.
    Â»Wirklich? Sie haben gar keinen Akzent.«
    Â»Ich bin in Deutschland groß geworden, in einem kleinen Nest.«
    Â»Und wie sind Sie dazu gekommen, Geisterjägerin zu werden? Wie kommt man auf diesen Beruf – wenn man sie nicht sehen kann?«
    Frau de Santis lächelte. »Gar nicht. Eigentlich wollte ich ans Theater, in die Großstadt. Und mein Traum wurde tatsächlich wahr: Eines Tages stand ich auf einer ganz großen Bühne.«
    Mara strahlte sie verblüfft an. »Sie sind Schauspielerin?«
    Frau de Santis nickte. »Ich war es und konnte es selbst kaum glauben. Natürlich war ich nur ein ganz kleines Licht, eine Nebendarstellerin mit wenig Text. Aber im zweiten Jahr hatte ich schon eine Rolle als Engel. Zu Beginn des ersten Aktes flog ich an einem Seil hängend auf die Bühne. Das war ein einzigartiger Moment!«
    Aber Mara hörte auch die Zwischentöne heraus. »Irgendwas ist passiert, oder?«
    Â»Ja. Wir hatten einen Geist im Theater. Angeblich spielte er den Schauspielern nur ein paar lustige Streiche, aber mich verfolgte er seit meinem ersten Auftritt. Weiß der Himmel, warum! Mal platzte die Naht meines Kostüms auf offener Bühne, mal war altes Blumenwasser in meinem Trinkglas  … Alles Kleinkram, aber nervig! Und dann geschah es: Eines Abends riss mein Seil, das gerade überprüft worden war, und ich stürzte aus fünf Metern Höhe auf die Bühne.«
    Mara schlug die Hand vor den Mund. Als Frau de Santis schwieg und sich in ihre Erinnerung vertiefte, wagte sie kaum nachzufragen. »Waren Sie schwer verletzt?«
    Â»Ein Arm und ein Bein waren gebrochen, aber die heilten. Insofern hatte ich unverschämtes Glück. Nur das gebrochene Herz konnte niemand heilen. Ich stand seitdem nie wieder auf einer Bühne.«
    Â»Schade«, fand Mara, die die Theaterleidenschaft der Geisterjägerin natürlich gut verstehen konnte.
    Â»Ja, das stimmt. Aber manchmal muss man ein Leben einfach hinter sich lassen und ein neues beginnen. So wie ich damals  … «
    Mara sah, dass die Finger der Frau sich so fest ineinander verschränkten, dass die Knöchel weiß wurden.
    Â»Kurz nach dem Unfall erfuhr ich, dass

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