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Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Titel: Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mittag
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griff lächelnd nach den Schlüsseln am Brett neben der Tür. »Es ist schön zu wissen, dass ich mir keine Sorgen machen muss, wenn ich dich mit meinen Geistern alleine lasse. Du hast doch keine Angst, oder?«
    Mara schüttelte den Kopf.
    Im nächsten Moment fiel die Tür ins Schloss. Und durch das Haus ging ein Geräusch, als würde es aufatmen.

9. Kapitel
    Aus: »Die Wahrheit über Geister« von Prometheus Schröder
    Natürlich habe ich keine Angst, dachte Mara, während sie die staubigen, leeren Zimmer durchstreifte. Und doch war es ganz anders, ohne Sybilla hier zu sein. Sie fühlte sich wie ein Eindringling. Und das Haus schien das auch so zu sehen. Oder zumindest etwas im Haus  …
    Knarrte nicht die Treppe, nachdem sie im ersten Stock angekommen war? Und hatte der Stuhl auf dem Gang nicht vorhin anders gestanden? Warum schaukelte die Deckenlampe im Flur, als sie darunter hindurchging? Und: Bildete sie es sich ein, oder war es plötzlich kälter geworden?
    Entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen, ging Mara in die Bibliothek. Wenn ein Geist etwas von ihr wollte, musste er sich schon etwas mehr Mühe geben! Dann sah sie, zunächst nur aus den Augenwinkeln, wie ein Buch rechts neben ihr ganz langsam aus dem Regal gezogen wurde. Eine Weile tat sie so, als bemerke sie nichts. Bis das Buch mit einem Knall auf den Boden fiel.
    Hastig wandte Mara sich um. War da etwas Dunkles neben ihr? Im nächsten Moment schien es hinter dem Vorhang zu verschwinden  … Ganz so lässig, wie sie es sich vorgenommen hatte, war Mara längst nicht mehr. Aber machten sich nicht viele Geister gern erst mal wichtig? Wenn man ruhig blieb, wurden die meisten bald zahm. Zumindest die, die sie bisher kennengelernt hatte.
    Â»Oh, willst du mir bei der Suche helfen? Das ist aber nett!«, sagte Mara und hob das Buch vom Boden auf. Als sie den Titel las, wurde ihr aber doch etwas mulmig: Allein unter Geistern . Das Cover zeigte ein bleiches Monster mit weit aufgerissenem Maul, speicheltriefenden Zähnen und roten Augen. Entweder fand der Geist das witzig – oder es war eine Warnung.
    Mara stellte das Buch zurück ins Regal und hoffte, dass ihre Stimme fest genug klang. »Das soll ich lesen? Ich will deinen Literaturgeschmack ja nicht beleidigen, aber das sieht mir ziemlich nach Schund aus. Ich suche nach der ›Kleinen Geisterkunde‹, wenn du eine Idee hast, wo die stehen könnte.«
    Das dunkle Etwas kam langsam hinter dem Vorhang hervor und schwebte einmal um Mara herum, als betrachte es sie ganz genau. Was wollte es von ihr? Sie begrüßen? Sie erschrecken? Oder sie fressen? Mara spürte, dass Gefahr in der Luft knisterte wie ein nahendes Gewitter. So etwas hatte sie bisher mit keinem Geist erlebt. Dann, ganz plötzlich, raste das Wesen durch die Tür hinaus nach draußen.
    Maras Finger zitterten, als sie endlich den schmalen Band von Josefa Ganders fand und aus dem Regal zog. Obwohl sie ja wirklich Erfahrung im Umgang mit Geistern hatte, würde sie sich einfach nie an dieses ständige Erschrecken gewöhnen. Mit Emilia und Adrian verband sie inzwischen eine echte Freundschaft – aber sie musste diese guten Momente immer wieder mit Ängsten bezahlen, die normale Menschen nur aus ihren schlimmsten Albträumen kannten. Vielleicht würde sie diesen Sommer ja endlich einen Weg finden, die Geister aus ihrem Leben zu verdrängen  …
    Lesen wollte Mara am liebsten im Arbeitszimmer. Der Schaukelstuhl dort hatte es ihr angetan, er gab ihr ein Gefühl von Sicherheit, als würde der ehemalige Hausherr seine schützende Hand über sie halten. Sie drehte den Stuhl allerdings vom Fenster weg, sodass sie den ganzen Raum überblicken konnte. Auch wenn das natürlich wenig hilfreich war, solange es Geister gab, die lieber unsichtbar blieben.
    Mit dem Buch der Hexe auf den Knien schaukelte Mara ein bisschen vor und zurück und versuchte, wieder ruhiger zu werden. Leider war der Text doch schwerer zu lesen, als sie gedacht hatte. Zwischen kurzen Absätzen gab es endlose Tabellen, in denen Klasse-4-Polterer , Klasse-3-Tatscher und andere Geister näher beschrieben wurden. Die Hexe Ganders hatte offenbar eine besondere Leidenschaft für Statistiken. Bestimmt hätte sie sich gut mit Lucas verstanden.
    Ein Rascheln ließ Mara aufschrecken. Auf dem Schreibtisch bewegte sich ein Blatt Papier – ohne dass es den

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