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Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Titel: Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mittag
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 … natürlich. Die Hilfe von Marek Bartoš wäre auch mir sehr kostbar gewesen. Leider ist er kurz nach dem Tod seines ältesten Freundes selbst tödlich verunglückt, beim Bergsteigen. Das habe ich von seiner Familie erfahren, als ich dort angerufen habe.« Zutiefst betrübt nahm Sybilla den Kuchenteller und reichte ihn Mara.
    Trotz aller Nervosität hatte Mara Hunger – oder weil sie schon vorhin diesen Vanillegeruch in der Nase gehabt hatte. Ob das der Kuchen gewesen war, den Sybilla mitgebracht hatte? Wohl nicht, denn es handelte sich um Erdbeerschnitten.
    Â»Wissen Sie, um welches geheime Papier es in diesem Brief geht?«, fragte sie zwischen zwei Bissen.
    Â»Nein«, gab Sybilla zu. »Ich weiß nur, dass es etwas Wichtiges sein muss. Dieses Schriftstück ist der Grund, warum mehrere Geister in meinem Haus herumspuken. Sie suchen danach.« Sie senkte die Stimme. »Und das ist der zweite Grund, warum ich dich hier als Beobachterin brauche. Es geht nicht allein um Promi, wie du bestimmt schon erraten hast. Ich wäre dir dankbar, wenn du mir sagen könntest, was die anderen Geister in meinem Haus tun, und vor allem, wo sie suchen. Denn wenn sie das Papier zuerst finden, gibt ihnen das Macht.«
    Â»Die Macht zu töten?«, rutschte es Mara heraus. »Der Brief an Marek ist doch ein Hinweis, dass Prometheus ermordet wurde!«
    Sybilla hob besänftigend die Hände und sah Mara ernst an. »Jetzt mal langsam. Prometheus wurde vermutlich ständig von Geistern verfolgt, nur von diesem hat er zufällig erfahren. Er hielt sich selbst immer für den Mittelpunkt allen Interesses und neigte zu  … Übertreibungen.« Sie seufzte. »Ich habe natürlich auch darüber nachgedacht, aber  … Es war ein Unfall, das hat die Polizei bestätigt.«
    Â»Die weiß ja auch nichts über Geister«, fuhr Mara auf.
    Â»Und du solltest wissen, dass sie ungefährlich sind«, gab Sybilla ein bisschen zu scharf zurück. »Weißt du, wie lange ein Geist einen leichten Gegenstand festhalten kann? Etwa dreißig Sekunden, dann fällt er ihm aus der Hand. Das reicht für einen Spuk – mehr nicht.«
    Mara legte ihr halb aufgegessenes Kuchenstück zurück. Der Appetit war ihr vergangen. »Ich habe vorhin in der Bibliothek einen Schatten gesehen!«, stieß sie hervor. »Und er wirkte alles andere als ungefährlich.«
    Sybillas Blick wurde sanfter. »Verstehe. Du hattest also doch Angst, so ganz allein in meinem Spukhaus.«
    Mara hörte deutlich die Enttäuschung aus Sybillas Worten heraus. »Nein!«, erwiderte sie heftig. »Immerhin bin ich noch hier.« Und dann erzählte sie ihrer Arbeitgeberin von ihrem Erlebnis.
    Aber Sybilla reagierte anders, als Mara erwartet hatte: »Wir haben keinen Beweis, dass der Schatten in der Bibliothek derselbe Geist ist, der Prometheus verfolgt hat. Und erst recht nicht dafür, dass er für den Tod meines Lehrmeisters verantwortlich ist. Glaub mir: Die Geister in diesem Haus suchen etwas. Und sie werden spuken, uns ärgern und erschrecken, bis sie es gefunden haben.«
    Â»Und was soll dieses Etwas sein?«, hakte Mara noch mal nach. »In dem Brief stand: Die Welt wäre eine andere . Das klingt so  … gewaltig.«
    Sybilla wich ihrem Blick aus. »›Gewaltig‹. Ein ungewöhnliches Wort, aber passend.«
    Mara sah sie mit brennender Ungeduld an, aber die Geisterjägerin hatte offenbar nicht vor, noch mehr zu sagen. Gedankenverloren spielten ihre Finger mit ihrer Halskette, an der als Anhänger eine silberne Spirale hing. Mara war die Kette schon am Vortag aufgefallen, weil Sybilla sie öfters berührte.
    Â»Der Anhänger sieht hübsch aus«, stellte sie fest. »Ist er  … eine Art Talisman? Ein Amulett?«
    Sybilla betrachtete erstaunt ihre Hände. »Ja, aber bitte sag’s nicht weiter.« Sie lächelte verschmitzt. »Aberglaube passt nicht zu einer Geisterjägerin. Gerade in meinem Beruf erwarten die Kunden, dass ich mit Fakten arbeite, nicht mit Aberglauben.«
    Â»Ein Geschenk von Prometheus?«, rutschte Mara ihr Verdacht heraus. Sie fragte sich manchmal, wie die beiden wirklich zueinander gestanden hatten.
    Sybilla nickte zögernd. »Du ahnst nicht, wie schwer es ist, immer stark sein zu müssen. Prometheus wusste das. Die Spirale ist ein Symbol. Jede Kraft kommt aus einem winzigen

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