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Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Titel: Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mittag
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schnell.«
    Sie schloss die Augen und schien nach Luft zu ringen, als müsse sie auch als Geist noch atmen. »Das arme Mädchen! Und der verletzte Mann hatte Wahnvorstellungen, glaube ich. Deshalb ist es bestimmt nicht wichtig  … «
    Â»Sagen Sie es ihr.« Adrians Stimme war ungewohnt sanft und eindringlich.
    Â»Nun gut. Ich flog hinunter, und dieser Mann hat noch etwas gesagt, bevor er starb. Niemand hat sich darum gekümmert, weil sie um sein Leben kämpften. Aber er wusste, dass der Kampf vorbei war, denn er konnte mich schon sehen. So nah war er dem Tod. Er sagte wörtlich: ›Noch nie habe ich erlebt  … neunundneunzig Geister! Jemand muss es verhindern, aber es gibt nur eine wirksame Waffe  … Geht in mein Haus, dort  …‹ «
    Die Frau stockte.
    Â»Dort was?«, drängelte Mara ungeduldig.
    Aber die Haushälterin zuckte mit den Schultern. »Nichts mehr. Er ist gestorben, bevor er mehr sagen konnte.«

14. Kapitel
    Aus: »Die Wahrheit über Geister« von Prometheus Schröder
    Am nächsten Morgen berichtete Mara Sybilla gleich nach ihrer Ankunft im Spukhaus, was sie erfahren hatte. Die Geisterjägerin lauschte angespannt, dann wurde sie blass. Ihre Finger umkrampften Maras Hand so fest, bis sie Angst hatte, dass ihre Knochen brechen könnten. »Und diese Frau hat wirklich einen Schatten auf dem Kran gesehen?«
    Mara entzog ihr vorsichtig die Hand. »Sie war sich ganz sicher.«
    Sybilla stöhnte auf. »Bisher dachte ich, Promi hätte einfach unter Verfolgungswahn gelitten, aber seine letzten Worte ergeben erstaunlich viel Sinn.«
    Â»Finden Sie?«, fragte Mara überrascht.
    Â»Neunundneunzig Geister  … eine magische Zahl, die in vielen Lehrbüchern erwähnt wird.« Sybilla fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht. »Entschuldige. Ich habe deine Befürchtungen nicht ernst genommen. Ich wollte nicht an Mord glauben, weil Geister mein täglich Brot sind. Wie soll ich ihnen jeden Tag gegenübertreten und ihnen sogar Mut zusprechen , wenn ich weiß, dass sie töten können?«
    Mara legte eine Hand auf den Arm ihrer Arbeitgeberin und kam sich auf einmal vor, als wäre sie die Erwachsene. »Aber die meisten Geister sind doch wirklich nicht böse. Ich vermute mal, es ist genau wie bei uns Lebenden. Geister waren auch mal Menschen. Und die wenigsten sind Mörder.«
    Sybilla sah sie dankbar an. »Für dein Alter bist du erstaunlich weise. Vielleicht hätte ich dir gleich alles sagen sollen  … «
    Mara straffte die Schultern. »Was sagen?«
    Die Geisterjägerin stand auf und führte Mara zur Treppe. »Niemand sollte das je zu sehen bekommen. Aber es hilft nichts. Allein bin ich monatelang nicht weitergekommen, aber seit du hier bist  … « Sie lächelte, obwohl Mara ihr ansah, dass ihr nicht danach zumute war. Kurz darauf öffnete sie die Tür zum Arbeitszimmer und wuchtete Prometheus’ Buch aus dem Schrank auf den Schreibtisch. Fahrig strich sie mit den Fingern über das alte Leder, bevor sie es aufschlug. »Lies!«
    Mara war neugierig, was sie erfahren würde. Gleichzeitig hatte sie das unbestimmte Gefühl, dass es mehr sein könnte, als sie wissen wollte.
    Nur zu gern gehe ich auf die Flohmärkte dieser Welt. Und wenn man die richtigen kennt, weiß man, wo man seltene Sammlerstücke finden kann. Manchmal verkaufen sogar Hexen Bücher und Dokumente. Man munkelt sogar  … Aber das ist natürlich Blödsinn, weil es gar nicht sein kann. Oder doch? Man munkelt, der Hexenstamm der Xix wolle demnächst die berühmte »Prager Schriftrolle« verkaufen. Natürlich glaubt kein vernunftbegabter Mensch, dass es dieses Papier überhaupt gibt – und dass Hexen es freiwillig herausrücken würden, wenn sie es hätten. Aber ich lasse mir die Hoffnung auf das Unmögliche nicht nehmen! Die Schriftrolle enthält angeblich das Ritual, mit dem Geister wieder lebendig werden können – zu unsterblichen Menschen. Dafür braucht man neunundneunzig Geister – und noch einiges mehr, soweit ich weiß. Wenn das Papier je auftaucht, werde ich alles tun, um es zu bekommen. Allein schon um zu verhindern, dass es je in falsche Hände gerät.
    Â»Prag!«, stieß Mara hervor. »In dem Brief an Marek ging es um ein ›Prager Original‹, das er verstecken wollte.«
    Sybilla nickte

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