Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf
innen, sondern auch auÃen. Also hab ich mich in den Computer des Kaufhauses reingehackt.«
Maras Augen wurden riesengroÃ. »Gehackt?« , flüsterte sie und sah sich erschrocken im Bus um, aber es saà niemand vor oder hinter ihnen. »Du hast die ausspioniert? Ist das nicht strafbar?«
Lucas blickte auf. » Du wolltest doch an diese Informationen ran.«
Mara zuckte zusammen. Er hatte recht: Sie steckte mit drin!
»Hier ist der Film, der uns interessiert«, fuhr er fort. »Ich hab ihn von meinem Computer aufs Handy überspielt, damit duâs sehen kannst.«
Sie nahm ihm das Smartphone ab und starrte darauf. Die Bilder waren schwarz-weiÃ, sehr klein und etwas krisselig.
Lucas tippte auf das Display. »Achte auf das Schild da am Zaun vor dem Kran!«
Eine StraÃenszene war zu sehen. Menschen liefen um einen abgesperrten Kran herum. Am Zaun hing ein Parkverbotsschild. Die Leute mussten wegen der Arbeiten die StraÃenseite wechseln. Ein riesengroÃes Teil auf der Ladefläche eines Lkw wurde am Kran befestigt. Von hinten sah man nur Metallverstrebungen und Plastik, aber das konnte durchaus der Adventskranz sein. Kurz nachdem er angehoben wurde, näherte sich ein Auto.
»Da!«, rief Lucas und zeigte auf den Zaun im Hintergrund. Unglaublich! Das Parkverbotsschild fiel genau in dem Moment herunter, als der Fahrer des Wagens die Parklücke in Augenschein nahm. Er war schlecht zu erkennen, aber seine langen weiÃen Haare waren auffällig. Er parkte ein. Ein Bauarbeiter näherte sich von der anderen StraÃenseite und fuchtelte mit den Armen, um den Fahrer zu verscheuchen. Plötzlich sauste ein riesiger, dunkler Klotz von oben herunter und gleich darauf war von dem Auto nichts mehr zu sehen. Dort, wo es gestanden hatte, türmte sich nun ein Berg aus Metallverstrebungen und aufgesplittertem Kunststoff.
Lucas griff nach dem Smartphone und schaltete den Film aus. »Den Rest müssen wir nicht sehen.«
Mara nickte dankbar. Die Wucht des Aufschlags hatte ihr vollkommen gereicht.
»Das mit dem Schild war schon ein seltsamer Zufall«, sagte Lucas ernst. »Aber dann habe ich noch etwas gefunden. Ich hab nämlich im Zeitungsarchiv ein bisschen geblättert.«
»Die haben dich da reingelassen?«, fragte Mara erstaunt.
Er warf ihr einen spöttischen Blick zu. »Ich meine natürlich kein reales Archiv â sondern das auf dem Server des Verlages. Wo ich doch schon mal beim Hacken war  ⦠«
»O Gott!« Mara fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Wir kommen noch beide ins Gefängnis!«
»Hey, jetzt mal langsam! Ich tue das ja nicht, um illegale Ãberweisungen auf mein Konto zu machen oder so was.« Lucas wirkte diesmal wirklich verärgert. »Du hast den Verdacht geäuÃert, dass es sich bei diesem Unfall um Mord handelt. Und auÃer uns ermittelt niemand mehr. Sollten wir nicht dafür sorgen, dass der Täter nicht noch mehr Opfer unter die Erde bringt?«
Mara fiel sofort wieder die Enkelin des Geisterjägers ein. Sie war nicht viel älter gewesen als sie jetzt, hätte ihr Leben noch vor sich gehabt. Sie tastete suchend in ihrer Tasche herum.
»Sieh mal, das hier hat dem toten Mädchen gehört«, sagte sie leise und zog einen Plastikbeutel heraus. »Ich hab mir gedacht  ⦠Es wäre bestimmt schön für sie, wenn sie wüsste, dass sie wieder läuft.« Sie öffnete den Beutel. Darin lag die Spieluhr, die sie im Arbeitszimmer des Spukhauses gefunden hatte. »Ich weiÃ, du glaubst nicht, dass sie uns sehen kann, aber du bist der Einzige, den ich kenne, der die vielleicht reparieren könnte.«
Lucasâ Reaktion war so, wie Mara vermutet hatte. Er betrachtete die abgebrochenen Tänzerinnen in ihren rosa Tüllkleidchen, wie man den Inhalt des Biomülls ansah. Aber nach einem Blick auf Maras bittendes Gesicht nickte er verblüffend verständnisvoll. »Wenn dir das wichtig ist, werde ich es versuchen.« Er legte sich den Beutel nachdenklich auf den SchoÃ.
»Was hast du denn nun im Archiv herausgefunden?«, fragte Mara und Lucas war sofort wieder bei der
Sache.
»Die Zeitung hat den Kranführer befragt, aber seine Firma hat dafür gesorgt, dass das Interview nicht veröffentlicht wurde. Interessant fand ich vor allem seine Aussage, dass beide Haken gleichzeitig nachgegeben haben.« Er machte eine groÃe Geste wie
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