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Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Titel: Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mittag
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hinzugehen.«
    Sybilla lächelte entschlossen. »Keine Sorge, ich kann mich ganz gut wehren. Nicht nur gegen Unsichtbare. Ich kümmere mich um den Meister der Geister – und du dich um das letzte Geheimnis von Prometheus Schröder.«

16. Kapitel
    Aus: »Die Wahrheit über Geister« von Prometheus Schröder
    Die Spukvilla war am späten Abend kein Stück weniger unheimlich als tagsüber. Irgendwo im Erdgeschoss quietschte ein Fensterladen und im ersten Stock knarrte eine Tür. Aus dem Esszimmer erklang leises Getrappel von winzigen Füßen. Auf diese Erfahrung hätte Mara gut verzichten können. Aber ihr war klar, dass die Zeit drängte. Prometheus musste heute Nacht einfach mit ihr reden! Gerade hatte sie den Fuß auf die erste Treppenstufe gesetzt, als es klingelte.
    Wer konnte das um diese Zeit noch sein? Ein Kunde? Der Spezialausrüster, der Sybilla zuvorgekommen war? Obwohl Mara nicht vorhatte, die Tür zu öffnen, trieb sie die Neugier an eines der Fenster im Esszimmer. Von dort aus konnte sie vielleicht sehen, wer draußen stand  … Es war eine dunkle Gestalt. In einer schwarzen Kapuzenjacke. Mit einem Rucksack auf dem Rücken – und einem Laptop in der Hand.
    Mara seufzte, ging zur Haustür und öffnete sie. »Was machst du denn hier?«
    Für den Bruchteil einer Sekunde schien Lucas zu überlegen, ob er beleidigt sein sollte. Doch dann drängte er sich mit seiner üblichen Selbstsicherheit an Mara vorbei. »Das ist ja mal eine nette Begrüßung für einen Besucher! Dabei weiß ich, dass du allein bist – ich störe also nicht.« Er wandte sich um und deutete wie nebenbei auf die Tür nach rechts. »Das ist vermutlich das Wohnzimmer?«
    Ehe Mara reagieren konnte, war Lucas schon drin, setzte sich aufs Sofa und kramte in seinem Rucksack.
    Langsam wurde es ihr zu bunt! »Besucher sagen an der Tür erst mal, was sie wollen! Die Leute, die einfach reinmarschieren, nennt man Überfallkommando.«
    Lucas sah sie nachdenklich an. »Ich bin nur hier, weil du mich darum gebeten hast.«
    Â»Was hab ich?«
    Mit einem triumphierenden Lächeln zog er einen kleinen Karton aus seinem Rucksack. »Ich hab die Spieluhr repariert! Soll ich sie dir vorführen?«
    Mara legte die Hand auf den Karton und schüttelte den Kopf. Mit einem Mal tat es ihr leid, dass sie Lucas so angefahren hatte. Er brachte ihr ja nur das, was sie haben wollte – allerdings im absolut unpassendsten Moment.
    Â»Danke, das ist unheimlich lieb von dir! Ich werde sie mir später ansehen, aber  … im Moment haben wir wirklich dringendere Sorgen.«
    Lucas wirkte schwer enttäuscht.
    Â»Er ist doch nicht wegen der Spieluhr gekommen«, raunte eine Stimme dicht an Maras Ohr. Erschrocken blickte sie sich in alle Richtungen um. »Er hat sich Sorgen gemacht, seit ich ihm erzählt habe, dass du nicht zur üblichen Zeit aus dem Haus gekommen bist.«
    Lucas korrigierte sie: » ›Sorgen‹  … das ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Ich wollte nur ein paar Dinge besprechen.«
    Â»Er hat ständig versucht, dich mit dem kleinen grauen Kasten anzurufen«, fuhr Emilia fort, »aber dein Kasten war tot, meinte er.«
    In Gedanken noch immer bei Prometheus Schröder und der drohenden Gefahr, zog Mara ihr Smartphone heraus. Stimmte ja! Sie hatte es in der Kanalisation ausgeschaltet. Sie schaltete es wieder ein; dann wurde ihr erst bewusst, wer da gerade zu ihr gesprochen hatte.
    Â»Emilia«, flüsterte sie. »Du sollst doch nicht hierherkommen, das ist viel zu gefährlich! Wo steckst du überhaupt? Und was hast du bei Lucas gemacht?«
    Der zuckte mit den Schultern. »Seit du bei mir warst, höre ich sie öfter. Fast ständig.«
    Mara ahnte langsam, was er von ihr wollte: »Die Abhörgeräte  … Wir hatten heute gesagt.« Es wurde Zeit, ihm die Wahrheit zu sagen  …
    Â»Ach was!«, stieß er hervor. »Das mit deinem Spionagezeug ist doch völliger Blödsinn!« Er musterte sie. »In den letzten Tagen hast du mir deutlich genug gezeigt, dass du von Technik so viel verstehst wie ein Affe von Quantenphysik.«
    Â»Na, danke!« Mara sah ihn finster an. »Und wo sollen die Stimmen sonst herkommen?«
    Lucas öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Nach einem kurzen Anfall von Sprachlosigkeit versuchte er es noch einmal.

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