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Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Titel: Die Gelbe Maske Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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wollte dem Unbekannten so viele Schwierigkeiten wie möglich in den Weg legen."
    Derek ließ die Schultern hängen. „Schon gut", sagte er müde.
    „Sie haben ihn auch gesehen?" fragte Sutton atemlos. „Warum tun Sie nichts? Warum stehen Sie hier herum?"
    „Es hat gar keinen Zweck. Der Vorsprung des Burschen ist schon zu groß", meinte Derek und ging zum Telefon. Er hob den Hörer ab und wählte eine Nummer.
    „Hallo, Jack", sagte er dann. „Komm' bitte sofort zu Mr. Suttons Haus. Bring' alles mit, was wir zur Spurensicherung benötigen."
    „Was ist passiert?"
    „Noch nichts. Aber Mr. Sutton und ich haben soeben einen Fremden am Balkonfenster gesehen, einen Mann, der eine Maske trug."
    „Eine Maske?"
    „Ja", sagte Jack. „Eine gelbe Maske."
     
    *
     
    Während Derek sprach, schloß Sutton die Vorhänge. Er wartete, bis Derek aufgelegt hatte, und meinte dann: „Ich war ein Narr. Es war unvorsichtig, bei unverschlossenen Vorhängen im erleuchteten Zimmer zu sitzen. Er hätte mich vom Balkon her mühelos anvisieren können."
    „Wo ist der Schlüssel?" fragte Derek.
    „Hier, im Schreibtisch", meinte Sutton und öffnete eine Schublade. „Ich habe ihn abgezogen, damit niemand auf den Gedanken kommt, die Tür versehentlich zu öffnen."
    „Ist es so leicht, auf den Balkon zu klettern?"
    „Ein Kinderspiel", erwiderte Sutton. Er tupfte sich mit einem weißen Tuch die Stirn ab. „Ich dachte, ich sehe nicht richtig!" murmelte er dann. „Ein Mann mit einer gelben Maske! Ich bin froh, daß Sie ihn gleichfalls gesehen haben."
    „Viel war leider nicht zu erkennen", meinte Derek, der aus Suttons Hand den Schlüssel entgegen nahm. „Nur ein paar Augen über diesem gelben Tuch." Er ging zur Balkontür, schob den Vorhang beiseite und steckte den Schlüssel ins Schloß.
    „Sind Sie bewaffnet?" fragte Sutton ängstlich, als Derek die Tür öffnete.
    „Ja, aber ich wette, daß der Bursche längst über alle Berge ist." Derek trat auf den Balkon. Das Licht, das aus dem Zimmer nach draußen fiel, war hell genug, um den ganzen, ziemlich breiten Balkon zu übersehen. „Bleiben Sie drin", sagte Derek, als Sutton ihm auf den Balkon folgen wollte. „Der Bursche kann noch im Garten sein. Sie bilden eine allzu gute Zielscheibe."
    „Soll mir nur recht sein. Ich brauche dringend einen Whisky", meinte Sutton und ging in den Raum zurück. Eine halbe Minute später erschien Derek. Er schloß die Tür von innen ab und zog den Vorhang zu.
    „Haben Sie was Besonderes entdeckt?" fragte Sutton, der ein Whiskyglas in der Hand hielt.
    Derek schüttelte den Kopf.
    „Ich habe ein Gefühl, als wären meine Knie aus Gummi", sagte Sutton. „Der Kerl starrte mir geradewegs in die Augen!"
    Derek rieb sich das Kinn. „Ein Profi ist das nicht", murmelte er.
    „Ein Profi?"
    „Es handelt sich um keinen gewohnheitsmäßigen Verbrecher", erklärte Derek. „Eine gelbe Maske! Ebensogut hätte man im Krieg statt eines Tarnanzuges einen orangefarbenen Anzug tragen können!"
    „Vielleicht haben wir damit, einen weiteren Beweis, daß es sich um einen Verrückten handelt", meinte Sutton.
    „Ach was, der Bursche hat sich das erstbeste Tuch geschnappt, das er finden konnte! Wissen Sie, was ich glaube? Es ist ein Halstuch der Pfadfinder gewesen."
    „Stimmt, die haben solche Tücher."
    „Lassen wir die Maske einmal beiseite, Sutton. Darüber können wir uns zu einem späteren Zeitpunkt unterhalten. Erklären Sie mir lieber, warum Sie mir den Bären mit dem Anruf auf gebunden haben."
    Sutton lächelte. Er hatte genügend Zeit gehabt, sich eine Ausrede einfallen zu lassen. „Ich habe den Anruf nicht hier empfangen", sagte er, „sondern im Geschäft."
    „Pech, Mr. Sutton. Sie waren heute gar nicht im Geschäft!" meinte Derek.
    „Also gut, ich habe mit dem Mann persönlich gesprochen", erklärte Sutton. „Sind Sie jetzt zufrieden?"
    „Ist er zu Ihnen gekommen?"
    „Ja, er stand plötzlich mitten im Zimmer. Und er war gegangen, ehe ich mich von meiner Überraschung erholt hatte!"
    „Sie kannten ihn?"
    „Ich habe ihn noch niemals in meinem Leben gesehen!"
    „Warum sind Sie nicht zu mir gekommen? Weshalb haben Sie mich von dem Besuch nicht in Kenntnis gesetzt?"
    Sutton räusperte sich. „Ich habe mich geschämt."
    „Geschämt?"
    „Ja, wegen meines völligen Versagens! Ich hätte doch versuchen müssen, den Mann aufzuhalten! Statt dessen war ich wie vom Schlag gerührt."
    „Und er ist nur hier gewesen, um Ihnen zu sagen, daß Sie nichts zu

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