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Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Titel: Die Gelbe Maske Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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befürchten haben?"
    „So ist es, ich weiß, daß das unglaubwürdig klingt, aber es ist die Wahrheit. Sie können übrigens meine Frau fragen. Sie hat ein paar Worte mit ihm gewechselt. Allerdings glaubt sie, daß er einer Ihrer Kollegen war. Der Unbekannte hat sich nämlich in meinem Haus als ein Mr. Goarty eingeführt."
    „Wer außer Ihnen und Ihrer Frau hat ihn noch gesehen?"
    „Der Butler."
    „Gut, alle drei können ihn also beschreiben?"
    „Es wäre mir lieb, wenn Sie sich mit meiner Beschreibung des Mannes zufrieden geben würden. Meine Frau ist leicht erregbar. Sie verstehen ..."
    „Was soll ich verstehen?"
    „Ich habe ihr nichts von den Morddrohungen gesagt, die dieser Bursche mir gegenüber geäußert hat. Folglich konnte ich sie auch nicht über die Hintergründe seines Besuches aufklären. Wenn Sie jetzt zu ihr gehen und..."
    „Früher oder später muß sie es doch erfahren", unterbrach Derek.
    Sutton seufzte. „Na, schön, aber dann überlassen Sie es bitte mir, meine Frau zu informieren. Es wird ein ziemlicher Schock für sie sein!"
     
    *
     
    Sutton fuhr aus dem Schlaf in die Höhe und lauschte. Im Zimmer war es stockdunkel. Der kleine Reisewecker neben seinem Bett tickte kaum hörbar. Weshalb war er wach geworden? Welches Geräusch hatte ihn in die Höhe geschreckt? Er wagte nicht, das Licht anzuknipsen und hielt den Atem an. Nichts regte sich. Im nächsten Moment zuckte er zusammen. Es klopfte gegen das Fenster. Ganz leise. Dreimal kurz hintereinander.
    Sutton zögerte. Er schlug die Bettdecke zurück und schwang die Füße auf den Boden.
    Sollte er die Polizei anrufen? Es klopfte erneut, diesmal etwas stärker.
    Das Zimmer lag im ersten Stock; genau wie das Arbeitszimmer hatte es einen Balkon, der ohne viel Mühe von einem geschickten Kletterer bestiegen werden konnte. Sutton erhob sich. Als er die Gardine zurückzog, stellte er sich so, daß er kein Ziel bildete. Am Fenster zeichnete sich ein Gesicht ab. Sutton stieß die Luft aus. Fred Spinster! Er ging zur Tür und öffnete sie. Spinster glitt herein.
    „Sind die Polypen weg?" fragte er leise.
    „Schon seit einer Stunde."
    „Wo schläft deine Frau?"
    „,Im Nebenzimmer."
    „Verdammt!" flüsterte Spinster. „Kann sie uns nicht hören?"
    „Ausgeschlossen. Sie nimmt Schlaftabletten. Du könntest sie nicht mal mit einem Böllerschuß wachkriegen."
    „Hast du etwas zu trinken hier?"
    „Nein."
    „Geld?"
    „Nein. Was ist los? Warum kreuzt du mitten in der Nacht hier auf?"
    „Kannst du dir das nicht denken?"
    „Ich bin zu müde und habe zu starke Kopfschmerzen, um noch irgend etwas denken zu können. Die Polizei hat mir ganz schön zugesetzt. Ich will kein Licht machen, verstehst du . . . sollte mich nicht wundem, wenn Cheerwater einen seiner Beamten in unmittelbarer Hausnähe postiert hat."
    „Das glaube ich nicht. Ich habe gesehen, wie sie weggefahren sind."
    „Diesem Cheerwater traue ich nicht."
    „Okay, ganz wie du willst.“ Spinster holte sein Feuerzeug aus der Tasche und knipste es an. „Vornehm, vornehm!" murmelte er spöttisch. „Ganz wie im Film!"
    „Mach' das Licht aus, verdammt noch mal!"
    „Ich wollte nur mal sehen, wo ich Platz nehmen kann", sagte Spinster und ging zu einem Stuhl. Die Flamme verlöschte. Sutton setzte sich auf das Bett.
    „Also?" fragte er. „Was gibt's?"
    „Ich bringe dir gute Nachrichten."
    „So? Die kann ich nach allem, was passiert ist, wirklich gebrauchen."
    „Bakersfield ist tot."
    Es war sekundenlang ganz still im Zimmer; ein lastendes, bedrückendes Schweigen, das sich wie eine Zentnerlast auf Suttons Brust senkte.
    „Das ist nicht wahr!" flüsterte er schließlich,
    „Es war ziemlich einfach", erklärte Spinster.
    „Wie hast du ihn aufgespürt?"
    „Zufall. Ich sah ihn in einem Drugstore, wo er ein Eis löffelte. Ich setzte mich neben ihn. Aus seinem Jackett ragte ein Briefumschlag mit seiner Anschrift. Tatsächlich! Ich konnte den Namen Bakersfield ganz deutlich lesen..."
    „Er hat dich nicht erkannt?"
    „Bestimmt nicht. Ich folgte ihm zu seiner Wohnung und wartete dann, bis er nach Einbruch der Dunkelheit losging."
    „Wohin wandte er sich?"
    „Landwärts. Er schritt langsam aus, wahrscheinlich wollte er nur vor dem Schlafengehen noch etwas frische Luft schöpfen."
    Sutton schluckte. Er merkte, daß er einen trockenen Mund und feuchte Hände hatte.
    „Wo ist der Mann jetzt?"
    „In einem Gebüsch am Wegrand..."
    „Bist du verrückt? Man wird ihn bei Tagesanbruch

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