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Die Geliebte des gelben Mondes (German Edition)

Die Geliebte des gelben Mondes (German Edition)

Titel: Die Geliebte des gelben Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Pilastro
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verlassen. Das müsstet Ihr doch wissen.“
    „Bitte, lasst mich vor dem Kaiser sprechen. Er…“
    „Nichts da“, unterbrach ihn der Sekretär, „für
solche Geschichten störe ich nicht die Ruhe des Kaisers. Macht Euch davon und
behaltet Eure Schauermärchen für Euch.“
    Furito musste sich unverrichteter Dinge entfernen.
Auch ließ er den Lügner ohne ein weiteres Wort ziehen. Er hatte ja keine
Beweise gegen ihn erbringen können. Doch vielleicht blieb ihm eine letzte
Möglichkeit…
     
    Zeng war froh, den Palast wieder hinter sich
lassen zu können. Zuletzt hatte er sich doch ein wenig mulmig gefühlt unter den
Soldaten, die ihn offensichtlich gezielt aufzuhalten versuchten. Doch er hatte
sich auf keinen Trinkspruch eingelassen, hatte sein Essen verspeist und sich
dann auf den Weg gemacht. Man hatte ihm sogar sein Pferd gebracht.
    Doch weit kam er nicht. Nach einer Weile stellten
sich ihm Reiter in den Weg.
    „Wer seid Ihr und was wollt Ihr?“, erklang es aus
der Dunkelheit.
    Zeng konnte die Reiter nicht identifizieren. „Ich
bin ein Soldat des Kaisers. Wer seid Ihr? Gebt Euch zu erkennen!“
    Die Reiter ignorierten seine Frage. „Was macht Ihr
hier, mitten in der Nacht?“
    Zengs ärgerte sich, als er sich selbst mit
unsicherer Stimme sagen hörte: „Ich habe ein Pferd des Kaisers gefunden und
zurückgebracht.“
    „Ist das der Mann, von dem Ihr spracht, Frau?“ Der
Reiter richtete seine Worte hinter sich. Zeng bemerkte erst jetzt, dass da noch
eine Frau auf dem Pferd saß.
    Diese lugte hinter dem breiten Rücken des Mannes
hervor und fixierte ihn. „Ja, er und ein anderer haben meine Tochter
mitgenommen.“
    Wenn es nicht so dunkel gewesen wäre, hätte man sehen
können, wie blass Zeng wurde. „Ich handelte auf Geheiß des Kaisers“,
verteidigte er sich.
    „Habt Ihr wohl auch eine der verbotenen Frauen auf sein Geheiß gefangen genommen?“
    Der Reiter kam auf ihn zugetrabt und Zeng geriet
in Panik. Wer waren diese Reiter? Warum hatten sie die Frau bei sich und warum
hatte er das Gefühl, in Lebensgefahr zu schweben?
    „Was wollt Ihr von mir? Ich bin mir keiner Schuld
bewusst!“
    „Reitet voran und zeigt uns den Weg, wohin Ihr die
beiden Frauen gebracht habt.“
    Zeng überlegte einen kurzen Augenblick, ob er
wenden und dem Befehl Folge leisten sollte, oder ob es angebrachter wäre zu
fliehen, um sein Leben zu retten. Er entschied sich für das Wenden. Die Reiter
folgten ihm. Als die Baracken schon beinahe in Sichtweite waren, spürte Zeng
einen kurzen Stich und war schon tot, bevor er auf dem Boden aufschlug. Er
hatte Recht behalten: Lebend war er aus dieser Angelegenheit nicht
herausgekommen.
     
     
    Der erste Reiter säuberte seinen blutverschmierten
Dolch an seinem Umhang und steckte ihn wieder zurück. Dann ritt er auf das Tor
zu.
    Songji, der vor dem Tor stand, fragte ihn: „Was
kann ich für Euch tun?“
    „Wenn Ihr nicht dort hinten bei Eurem toten Freund
liegen wollt, dann holt mir alle Frauen, die ihr in diesem Lager habt und
übergebt sie mir. Ihr hattet eine klare Order und die beinhaltete nicht, Frauen
einzusammeln. Der Kaiser benötigt Männer für die Arbeit, keine Frauen!“
    Songji bekam weiche Knie. Er murmelte etwas vor
sich hin, was sich anhörte wie: „Ich wusste es, dass diese Frau Schwierigkeiten
macht!“ Aber in Anbetracht der großen Gestalt, die noch immer nicht ihr Gesicht
gezeigt hatte, lief er ins Lager.
     
    ***
     
    Ich war in einen unruhigen Schlaf gefallen, als
jemand an mir rüttelte.
    „Wacht auf, Herrin!“
    Benommen sah ich mich um. Wo war ich?
    Langsam erinnerte ich mich und sah den Soldaten,
der mich geweckt hatte, entsetzt an. Es war dieser Songji. Dann fiel mir auf,
wie er mich genannt hatte.
    „Herrin? Kennt Ihr mich also doch?“, flüsterte
ich.
    „Nein, aber ich vermute, dass Ihr die Wahrheit
sagt. Da draußen ist ein Reiter, der sehr unangenehm aussieht. Ich soll alle
Frauen herausgeben. Bitte kommt mit.“
    Schnell weckte ich die vier anderen Frauen und gemeinsam
folgten wir Songji bis zum Tor.
    Dort wartete bereits der erste Reiter.
    „Hier. Das sind alle Frauen“, stammelte Songji.
    Jede Frau fand jeweils vor einem der anderen
Reiter Platz und man hörte Weinen, als die Alte ihre Tochter wieder bei sich
hatte.
     
    Der erste Reiter drehte sich noch einmal zu
Songji. „Ihr befolgt Eure Order, wie sie Euch erteilt wurde. Wenn es dem Kaiser
aber noch einmal zu Ohren kommt, dass ihr Frauen zur Arbeit verpflichtet,
werdet Ihr

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