Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geliebte des griechischen Reeders

Die Geliebte des griechischen Reeders

Titel: Die Geliebte des griechischen Reeders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Lynne
Vom Netzwerk:
klingelte, begannen die Hunde wie verrückt zu bellen. Lindy hatte auf dem weichen Sofa schlecht geschlafen. Benommen erhob sie sich von der Couch und kämpfte gegen die Übelkeit an. Sie streifte sich den Morgenmantel über, als sie Ben von oben rufen hörte.
    â€žWer, zum Teufel, kann das zu dieser gottlosen Zeit sein?“, wollte er verschlafen wissen.
    â€žKeine Ahnung“, gab sie zurück.
    â€žVielleicht ist es jemand für mich“, vermutete Ben. „Geoffrey Stillwood hat mich für heute zur Jagd eingeladen. Ich glaube, hinter der Aufforderung steckt der Schwiegervater meines Chefs. Deshalb sollte ich sie besser annehmen, auch wenn ich noch nie auf der Jagd war.“
    Tiere aus purer Lust zu töten war Lindy ein Graus. Nur mühsam hatte sie ihre Meinung für sich behalten können, als sie auf der Hochzeit Zeugin von Stillwoods Einladung an Ben geworden war. Auch jetzt zog sie nur wortlos und grimmig den Gürtel ihres Morgenmantels fester und öffnete die Haustür.
    Betroffen erkannte sie Dino, Atreus’ schwarzen Hengst, der ruhig auf dem Rasen graste. Direkt vor ihr stand Atreus in enger Reithose, blankpolierten Stiefeln und schwarzer Reitweste. Selbst sein ärgster Feind hätte zugeben müssen, dass er einfach umwerfend aussah.
    Als Sausage und Samson aus dem Haus stürzten und Atreus zur Begrüßung stürmisch umkreisten, beachtete er sie kaum. Stattdessen sah er Lindy mit seinen golden glänzenden Augen durchdringend an. „Du hast wirklich keine Zeit verloren, dir einen neuen Liebhaber zu suchen“, bemerkte er verächtlich.
    â€žIch übernehme das hier“, erklärte Ben, der hinter Lindy erschien und sie kurzerhand zurück ins Haus schob. Er war unrasiert, trug Jeans, Pullover und Stiefel, und es war nicht zu übersehen, dass er in aller Eile aufgestanden war.
    â€žWollen Sie das wirklich?“ Atreus warf ihm einen herausfordernden Blick zu. „Normalerweise kämpfe ich nicht um Frauen, die einen derart lockeren Lebenswandel pflegen.“
    â€žHier muss niemand kämpfen“, erklärte Lindy würdevoll und verstummte entsetzt, weil Ben bereits ausholte und Atreus einen Kinnhaken verpasste.
    â€žWagen Sie es nicht noch einmal, Lindy zu beleidigen“, warnte Ben seinen Widersacher drohend.
    â€žNa so was! Das hätte ich nicht erwartet – ein Börsenhändler, der sein Geld als Großmaul verdient!“, höhnte Atreus und versetzte Ben blitzschnell einen harten Schwinger.
    Sofort ging Ben zu Boden. Als er sich stöhnend aufrappelte, um zum Gegenschlag auszuholen, warf Lindy sich zwischen die beiden Männer.
    â€žNein! Hört sofort auf!“ forderte sie entsetzt.
    â€žHalte dich da raus.“ Ungerührt packte Atreus sie und schob sie zur Seite.
    â€žWage es ja nicht, mir vorzuschreiben, was ich tun oder lassen soll!“, schrie Lindy ihn wütend an.
    Plötzlich durchschnitt das Klingeln eines Handys die hochexplosive Atmosphäre, gerade als Atreus erneut auf Ben losgehen wollte. Dieser hob abwehrend eine Hand, und bat so um eine kurze Atempause. Dann holte er sein Handy hervor und meldete sich.
    â€žGeoff? Hallo, Geoff … Nein, natürlich ist es nicht zu früh für mich.“ Bens Stimme klang einschmeichelnd und beinahe unterwürfig. Schnell blickte er auf die Uhr. „Klar, gern … Wann? Gut. Ich komme, so schnell ich kann.“
    Mit hektischer Begeisterung wandte Ben sich an Lindy. „Gibt es hier auf dem Land ein Geschäft, wo ich mir Jagdkleidung kaufen kann?“
    Widerstrebend nannte Lindy ihm eine Adresse, worauf Ben prompt ins Haus stürmte, um seine Sachen zu holen. Der Streit mit Atreus war offensichtlich vergessen. Stattdessen wandte er sich freudig erregt wichtigeren Dingen zu – schließlich hatte ein Mitglied des Landadels ihn zur Jagd eingeladen.
    Atreus deutete Lindys Gesichtsausdruck auf seine Art. „Börsenhändler sind ja berüchtigt für ihre Kaltblütigkeit“, bemerkte er verächtlich. „Kein Grieche würde mitten in einer Schlägerei ein Telefonat annehmen.“
    â€žWenn das alles ist, was sich an Positivem über dich sagen lässt, ist es erbärmlich“, hielt Lindy ihm unbeeindruckt vor. „Was fällt dir ein, herzukommen und mich als Flittchen zu bezeichnen?“
    In einer lässigen Geste zuckte Atreus die Achseln. Kaum sichtbar hob er eine seiner

Weitere Kostenlose Bücher