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Die Geliebte des italienischen Millionaers

Die Geliebte des italienischen Millionaers

Titel: Die Geliebte des italienischen Millionaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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der Kinderkrankenschwester nicht trösten lassen und saß weinend im Gitterbettchen. Als er die Stimme seiner Mutter hörte, zog er sich an den Stäben hoch und blickte Vivien hoffnungsvoll an. Er war an der Stirn und der Nase verletzt, und auf einer Wange hatte er einen blauroten Fleck. Mit Tränen in den Augen nahm sie ihn auf den Arm, drückte ihn fest an sich und hätte ihn am liebsten nie wieder losgelassen.
    Schließlich hob der Junge den Kopf mit dem gelockten dunklen Haar und sah seinen Vater mit großen Augen an. "Daddy …?" fragte er ungläubig und streckte die Arme nach ihm aus. Doch dann überlegte er es sich anders, klammerte sich ängstlich an seine Mutter und fing wieder an zu weinen.
    "Er hat uns noch nie zusammen gesehen. Wahrscheinlich irritiert es ihn", stellte Lucca mit grimmiger Miene fest.
    Wessen Schuld ist das? überlegte Vivien sogleich. Es gab ihr einen Stich, und sie hatte Gewissensbisse. Sie hatte die Ehe beendet, deshalb war sie auch dafür verantwortlich, dass Marco ohne seinen Vater aufwuchs und ihn nur bei den seltenen Besuchen sehen konnte. Sie kämpfte mit den Tränen und nahm sich fest vor, dass Lucca in Zukunft mit seinem Sohn zusammen sein konnte, wann immer er wollte. Dass er auf ihren Versuch, die Ehe zu retten, so ablehnend reagiert hatte, spielte in dem Fall für Vivien keine Rolle. Nie wieder würde sie sich aus verletztem Stolz oder ähnlichen Gefühlen zwischen Vater und Sohn stellen.
    "Wir sollten ihn jetzt nach Hause bringen", meinte Lucca kühl.
    Wenig später wurde Marco auf dem Kindersitz im Auto angeschnallt. Obwohl ihm immer wieder die Augen zufielen, beobachtete er seine Eltern ängstlich, wie um sich zu vergewissern, dass sie noch da waren.
    "Das war ein schlimmes Erlebnis für ihn. Es dauert sicher eine Zeit lang, bis er sich davon erholt hat." Seinem Sohn zuliebe sprach Lucca ruhig und leise, doch der Blick, den er Vivien zuwarf, wirkte hart.
    Es ist nur meine Schuld, dass Marco schon mit achtzehn Monaten hat erfahren müssen, dass seine kleine Welt nicht so sicher ist, wie er geglaubt hat, und dass ich nicht immer da bin, wenn er mich braucht, sagte sie sich verzweifelt.
    Als Lucca das kleine Cottage betreten wollte, stieß er mit dem Kopf an den Balken über der Haustür, und zu allem Überfluss sprang dann auch noch der kleine, wie wild bellende Hund an ihm hoch. Schnell wich Lucca zurück. Der Hund verlor das Gleichgewicht, fiel um und stellte sich tot.
    "Oh, das hättest du nicht tun dürfen", rief Vivien aus. "Jock wollte sich an dir abstützen."
    "Jock, mein Jock." Marco war plötzlich hellwach. Er ließ sich von seiner Mutter auf den Boden stellen und streichelte den Hund.
    Mit wachsendem Staunen beobachtete Lucca die Szene. Vivien und sein Sohn machten viel Theater um das Tier, das seiner Meinung nach nur perfekt schauspielerte.
    "Er wollte mich beißen", berichtete er spöttisch.
    "Oh nein, ich kann kaum glauben, dass er so etwas tut. Aber wenn es stimmt, dann nur, weil er große Angst vor dir hat", klagte Vivien, während sie untersuchte, ob der Hund mit dem wuscheligen schwarzen Fell noch ein Lebenszeichen von sich gab. "Jock ist sehr sensibel."
    Auf einmal bewegte Jock sich, hielt die Schnauze schnuppernd in die Luft und öffnete die braunen Augen.
    "Stimmt das wirklich?" Lucca gestand sich widerstrebend ein, dass ihm das Tier gefiel. Es war irgendwie faszinierend.
    "Er hat Schlimmes erlebt, ehe er zu uns gekommen ist", erzählte Vivien mit ernster Miene und half dem kleinen Terrier behutsam, sich auf die drei Beine zu stellen. "Jemand hat ihn auf der Straße ausgesetzt. Er jagte hinter jedem Auto her, weil er seinen Besitzer suchte, dabei wurde er angefahren und verletzt. Er ist Männern gegenüber etwas misstrauisch. Doch er ist ein guter Wachhund und liebt Marco sehr."
    Jock gelang es, tragisch und zugleich wie ein Held auszusehen. Nachdem er die erste Runde des Beliebtheitswettbewerbs für sich entschieden hatte, lief er mit aufgestelltem Schwanz um Lucca herum. Vivien trug Marco nach oben, und Lucca folgte ihr. Er fand die Umgebung, in der sein Sohn aufwuchs, ziemlich deprimierend. Es war ein schäbiges Haus, das für relativ kleine, zierliche Menschen geeignet war, die nicht unter Klaustrophobie litten. Um Vivien dabei zuzusehen, wie sie Marco ins Bett legte, musste Lucca auf dem Flur stehen bleiben. Sein markantes Gesicht wirkte auf einmal hart. Er wurde zornig, weil Marco in so bescheidenen Verhältnissen leben musste, obwohl er als sein

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