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Die Geliebte des Koenigs

Die Geliebte des Koenigs

Titel: Die Geliebte des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter
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Kollegen, sondern Freunde. Sie brauchte weder Sharif noch den Palast noch dieses komplizierte Leben in Sadad. Und sie brauchte auch seine Kinder nicht – obwohl sie mittlerweile zu der Überzeugung gekommen war, dass die drei Kleinen ihre Hilfe sehr wohl benötigten …
    In seinem Bad presste Sharif indes die Kiefer aufeinander, während er seine Kleider abstreifte und unter die Dusche ging.
    Was hatte Jesslyn ihm noch an den Kopf geworfen, bevor er gegangen war? Sie hatte ihn lieber gemocht, als er noch ein Mann war?
    Mit diesen Worten hatte sie ihn tief getroffen. Wütend drehte er das Wasser auf und trat unter die Dusche. Das Wasser war noch eiskalt. Doch Sharif erzitterte nicht, als er sich unter die Brause stellte. Stattdessen stand er reglos in der Wanne, während das eisige Wasser über seinen Kopf und Körper rann.
    Was war er nur für ein verdammter Idiot gewesen! Sich dazu hinreißen zu lassen, mit Jesslyn zu schlafen! Wie hatte er sich nur einbilden können, das würde seine Qualen lindern?
    Nein, es hatte ihn nicht befriedigt, sie zu lieben. Es tat höllisch weh. Sie zu verlassen, hatte wehgetan. Mit ihr zusammen zu sein hatte wehgetan.
    Sie hatte sich so gut angefühlt. Ihren Kopf auf seiner Brust zu spüren hatte ihn fast wieder daran glauben lassen, dass sie füreinander bestimmt waren. Dass Jesslyn die einzige Frau war, die er je geliebt hatte und für immer lieben würde …
    Gequält schloss er die Augen, lehnte sich kraftlos gegen die Wand und ließ das Wasser einfach an sich herunterrinnen.
    Zulima hatte ihn dafür gehasst, dass er sie nicht wirklich lieben konnte … und dass er sie Jesslyn genannt hatte, als er mit ihr schlief. Danach hatte sie sich von ihm zurückgezogen, in ihre eigene Welt, in die er ihr nicht folgen konnte. Aber er hatte es versucht. Jahrelang. Dennoch vergab sie ihm nicht – und er konnte sich nicht mit ihr versöhnen.
    Und dann war sie gestorben.
    Damit hatte sie ihm den letzten, ultimativen Schlag versetzt. Sie ließ ihn mit einem Schuldkomplex zurück, der ihn ein Leben lang begleiten würde.
    Sharif fühlte sich schuldig am Scheitern seiner Ehe, schuldig, weil er seinen Töchtern ihre Mutter genommen hatte, schuldig, weil er kein besserer Ehemann und Vater war …
    Er stellte die Dusche ab und ließ das Wasser an sich herabtropfen.
    Wer hätte gedacht, dass eine einfache Englischlehrerin einem König die Stirn bieten könnte?
    Nach einer Weile nahm er das bereitliegende Handtuch, schlang es um seine Hüften und ging ins angrenzende Zimmer. Kurz darauf machte er sich frisch rasiert und fertig angekleidet auf den Weg in sein Büro.
    Dort wartete bereits sein Butler. Als er Sharif erblickte, riss er eilfertig die Tür auf, schaltete das Licht an und trat dann zur Seite.
    „Kaffee, Eure Hoheit?“
    Sharifs Augen brannten und sein Körper schmerzte, als er sich in seinen Bürostuhl fallen ließ. Doch Erschöpfung war keine Entschuldigung. Sie befreite ihn nicht von seinen Pflichten. Während er in Paris und New York gewesen war, schienen sich die Probleme zu Hause noch verschärft zu haben.
    „Ja, bitte, und etwas zu essen. Brot und Joghurt. Oder frisches Obst.“
    „Ja, Eure Hoheit.“ Der Butler zog sich mit einer Verbeugung zurück und schloss leise die Tür hinter sich.
    Beinahe augenblicklich wurde sie wieder geöffnet, und Königin Reyna trat ein. Die dunkle Seide ihres bestickten Morgenrocks schwang bei jedem Schritt um ihre Beine.
    „Du solltest anklopfen“, murmelte Sharif müde. Seine Mutter wollte mit ihrem Verhalten offensichtlich deutlich machen, dass der Palast auch ihr Zuhause war – und immer sein würde. Wenn er sie nicht stoppte. Und es war Zeit zu handeln.
    „Ich will, dass sie geht“, forderte Reyna ohne Umschweife.
    „Dies ist ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, Mutter.“ Sharif fühlte sich überhaupt nicht danach, jetzt mit seiner Mutter eine Diskussion über Jesslyn zu führen – nicht, nachdem er erst vor einer Stunde ihr Bett verlassen hatte.
    „Sharif, ich bin nicht in der Stimmung für Spielchen!“
    Er lächelte. Es war die einzige Alternative zu dem überwältigenden Drang, ihr einfach den Hals umzudrehen.
    Seine Mutter ahnte nicht, auf welch dünnem Eis sie sich bewegte. Tatsächlich war sie schon einen Schritt zu weit gegangen. Sharif musste sich zusammenreißen und tief durchatmen.
    „Ich verlange, dass diese Frau, die du unverschämterweise im Zimmer deiner Schwestern untergebracht hast, noch heute von hier

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