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Die Geliebte des Kosaken

Die Geliebte des Kosaken

Titel: Die Geliebte des Kosaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McFadden
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bestätigt hatte. Er hat mir niemals widersprochen, dachte sie. Aber seltsam, ich hatte nach diesen Gesprächen auch niemals Grund zum Nachdenken. Eigentlich hätte ich genauso gut Selbstgespräche halten können.
    Andrej hielt unvermittelt das Pferd an, so dass sie aus ihren Gedanken fuhr.
    „Verflucht“, murmelte er.
    Sie begriff nicht – dann erst sah sie die beiden jungen Stämme, die quer über dem Weg lagen. Links von ihnen war eine leichte Bewegung im Unterholz vernehmbar. Gleich darauf knackte es leise auf der anderen Seite des Pfades – jemand war auf einen trockenen Ast getreten.
    „Sie kommen von beiden Seiten“, flüsterte Andrej, „wende das Pferd und reite, so schnell du kannst, zurück. Durch das Tal in die Richtung, aus der wir gekommen sind.“
    „Ich denke nicht daran“, zischte sie, „ich lasse dich nicht allein.“
    „Tu, was ich sage, Natalja. Wir treffen uns in Wjatka.“
    Sie wollte widersprechen, doch in diesem Augenblick schob sich eine Gestalt aus dem Unterholz, eine zweite folgte, dann eine dritte. Es waren magere Kerle in abenteuerlich zusammengestellter Kleidung, Haar und Bärte waren struppig, die Augen blickten begehrlich auf das Pferd. Natalja hatte noch nie in ihrem Leben Menschen wie diese gesehen, die sie an eine Herde hungriger Wölfe erinnerten.
    „Was wollt ihr?“, herrschte Andrej sie an.
    Einige wichen ängstlich zurück, doch als noch weitere Gesellen aus dem Wald auftauchten, wurden sie mutiger.
    „Steigt ab!“, forderte einer, der hohe, schwarze Lederstiefel trug.
    Es waren inzwischen sechs oder sieben Kerle, auch hinter ihnen bewegte es sich auf dem Pfad. Man hatte sie umringt, rückte näher an sie heran, griff nach den Zügeln des Pferdes, fasste an Nataljas Beine, um sie herunterzuziehen.
    Andrej zwang sein Pferd zu steigen, die Männer mussten loslassen, einer wurde zu Boden gerissen.
    „Aus dem Weg!“, brüllte Andrej und spornte das Tier an, doch in diesem Augenblick stürzten die Kerle von allen Seiten herbei, fassten das Tier am Zügel, krallten sich in Mähne und Schweif und zogen die Reiter hinab.
    Natalja fand sich auf dem Rücken liegend im Moos zwischen zwei dicken Baumstämmen, einer der Angreifer kniete keuchend über ihr, zerrte an ihrer Bluse, und sie blickte für einen Moment in ein Gesicht, das nichts als stumpfe, kalte Gier zeigte. Sie zog die Beine an und stieß damit gegen seinen Bauch, er schrie auf und wich ein Stück zurück, dann kippte er zur Seite, von einem gut gezielten Schlag getroffen.
    „Den Rücken gegen den Stamm“, rief Andrej ihr zu.
    Sie raffte sich auf und gehorchte, stand zitternd an einen Baumstamm gepresst, während Andrej sie mit seinem Körper beschützte. Nur mit dem Messer bewaffnet, wehrte er sich gegen die Menge der Angreifer, teilte Schläge nach allen Richtungen aus, während die harten Knüppel der Männer auf ihn eindroschen. Verzweifelt sah Natalja sich um, wünschte sich, eine Waffe zu haben, um Andrej beistehen zu können, warum war sie so hilflos, warum konnte sie nur dastehen und zusehen? Sie spürte die Anspannung seiner Muskeln, wie er mit jedem Schlag, der ihn traf, ermattete, wie seine Bewegungen langsamer wurden und er dennoch immer wieder wütend seine Gegner zurückschleuderte. Es waren zu viele gegen einen Einzelnen, nicht einmal Andrej würde auf Dauer gegen diese Übermacht standhalten können.
    Dann kam ihnen das Glück zu Hilfe. Zwei der Männer hatten versucht, Andrejs Pferd einzufangen und es mit sich fortzuziehen, doch das Tier wehrte sich, bockte und schlug heftig nach allen Seiten aus. Dabei geriet es zwischen die Kämpfenden, traf einige der Männer mit den Hufen, so dass sie vor Schmerz brüllten, und Andrej nutzte seinen Vorteil geschickt.
    „Schnell!“, keuchte er und stieß Natalja nach vorn.
    Sie begriff, fasste das Zaumzeug und stieg in den Sattel, er schwang sich hinter ihr auf das Tier, und sie sprengten davon.
    Andrej hielt Natalja während des wilden Rittes so fest umklammert, als wolle er sie erdrücken, und sie merkte erst nach einer Weile, dass er es nicht tat, um sie im Sattel zu halten. Er war nahe daran, das Bewusstsein zu verlieren.
    Als seine Arme sich von ihr lösten, hörte sie ihn leise stöhnen. „Ich schaffe es nicht, Nadenka. Lass mich runter.“
    Erschrocken fasste sie seine Handgelenke, versuchte, ihn zu halten, und spürte zugleich, wie er hinter ihr seitlich vom Pferd glitt.
    „Halt durch“, rief sie, „nur noch ein kleines Stück

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