Die Geliebte des Kosaken
lebensgefährliche und sehr einträgliche Schmuggelgeschäfte mit Gold getätigt, und ich bin nur aus der Festung in St. Petersburg entkommen, weil ich mein Wort gab, die Schmuggelwaren an den Zaren auszuliefern.“
Er hielt ermattet inne, denn seine eigenen Worte dröhnten in seinen Ohren. Er spürte, dass Natalja vollkommen unbeweglich neben ihm lag, und sein Herz hämmerte, als wolle es seine Brust sprengen. Sie hatte ein Recht darauf, endlich all diese Dinge zu erfahren, lange genug hatte er geschwiegen, Halbwahrheiten von sich gegeben und sein Tun beschönigt. Er würde ihrem Urteil standhalten müssen – wie immer es auch ausfiel.
Sie schwieg unendlich lange Zeit, wie ihm schien, und er schwankte zwischen Furcht und Hoffnung.
„Und Oleg?“, fragte sie dann. „Was hat Oleg mit diesem Gold zu tun?“
Die Frage war niederschmetternd. Er hatte sich ihr ganz geöffnet, ihr so viel über sich selbst eingestanden, wie er es noch nie zuvor einem anderen Menschen gegenüber getan hatte. Aber sie fragte nach Oleg.
„Oleg ist bis über die Ohren verschuldet und bat mich inständig, ihn bei diesem Geschäft mitmischen zu lassen“, antwortete er wahrheitsgemäß. „Dieser Mann hat dich nie geliebt, Natalja. Er wollte dich heiraten, um von seinen Schulden loszukommen.“
„Du lügst!“, rief sie mit bebender Stimme. „Oh, wie kannst du nur so gemein lügen!“
„Er hat es mir selbst gesagt – glaub es oder glaub es nicht.“
Sie lag immer noch wie erstarrt, als er den Kopf wandte, um sie anzusehen, waren ihre Augen geschwollen, und die Tränen flossen ihr über die Wangen. Er kam sich vor wie ein Lump.
„Oleg hat es getan, weil er nicht als Bettler vor mir stehen wollte, weil er unsere Liebe retten wollte …“, stammelte sie nun.
„Nein, Natalja“, gab er unerbittlich zurück, „Oleg Petrow wollte sich mit dem Geld nach Frankreich absetzen. Du hättest ihn nie wiedergesehen.“
Sie schluchzte auf, riss sich von ihm los und kauerte sich im Gras zusammen. Fassungslos sah er zu, wie sie weinte, wie der Jammer sie schüttelte. Mein Gott – sie liebte ihn immer noch. Sie litt wie ein Tier um ihn. Unbändiger Zorn stieg in ihm hoch – wie konnte diese Frau nur so verblendet sein!
„Dein Oleg ist ein ebensolcher Gauner und Betrüger, wie ich es bin, Natalja“, stieß er wütend hervor, „aber es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen uns beiden: Ich liebe dich!“
Sie hatte aufgehört zu weinen, lag immer noch zusammengekauert im Gras, und ihr Rücken zitterte ein wenig.
Er richtete sich ruckartig auf, kämpfte mit der aufsteigenden Übelkeit und dem Schwindelgefühl, und sein Herz vollführte einen wahren Trommelwirbel.
„Hast du gehört, was ich gesagt habe?“, brüllte er. „Ich liebe dich – verdammt. Ich bin vor Liebe so blödsinnig, dass ich dich durch halb Russland begleite, mich von Kosaken und rebellierenden Bauern fast umbringen lasse, ja ich bin sogar so verrückt, dass ich dich nach Perm bringen wollte. Aber das alles ist dir ja völlig gleichgültig, du bemerkst es nicht einmal, du hast nur deinen verdammten Oleg im Kopf!“
Er keuchte und konnte nicht weitersprechen. Bäume, Wasserlauf und Uferböschung drehten sich vor seinen Augen, und er sank ermattet zurück. Es wurde für einen Moment dunkel um ihn, dann hörte er ihre flüsternde Stimme ganz dicht an seinem Ohr. „Es ist mir nicht gleichgültig, Andrej.“
Er spürte ihre Lippen, schmeckte salzige Tränen in ihrem Kuss, umfasste sie mit beiden Armen, und trotz der Hummeln in seinem Kopf stieg seine Leidenschaft ins Unendliche. Seine Hände schoben sich unter ihre Kleidung, tasteten über ihre nackte Haut, lösten ihren Gürtel, glitten über die süße Wölbung ihres Pos, die er noch nie hatte berühren dürfen.
„Andrej … bitte …“
Sie wehrte sich nicht, lag heftig atmend in seinen Armen, und während er sie wie ein Besinnungsloser küsste, ließ sie geschehen, dass er ihr Bluse und Hose vom Körper schob. Ein Taumel schien sie beide erfasst zu haben, so unmöglich es schien, dass sie einander gehören durften, so bedingungslos gaben sie sich jetzt ihren Sehnsüchten hin. Nackt wie eine Bachnymphe wand sie sich unter seinen streichelnden Händen, glitt dann mit einem leisen sehnsüchtigen Laut über ihn, stützte sich mit beiden Händen am Boden ab, und ihr langes Haar beschattete sein Gesicht wie ein Schleier.
„Du liebst mich, Natalja“, flüsterte er, während er mit den Händen den
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