Die Geliebte des Piraten
daran dachte, dass sie eines Tages erfahren würde, welchen Preis er zu zahlen entschlossen war. Ein Teil seiner Seele würde nie zur Ruhe kommen, wenn er seinen Schwur nicht erfüllte. Raiden fürchtete sich davor, es Willa zu sagen. Er fasste sie an den Schultern, drückte sie gegen den Baum, vor dem sie stand, und hob sie hoch. Sie schlang die Beine um seine Hüften, und er streichelte ihre Schenkel und schob das Sarong hoch, als er ihren Po umfasste.
Willa öffnete die Knöpfe seiner Hose, ihre Hand fand und befreite ihn, und mit einem tiefen Stoß war Raiden in ihr, erfüllte sie. Willa keuchte, schlang die Beine fester um ihn und drängte sich ihm entgegen. Sie sahen sich unverwandt in die Augen, als Raiden sich in stetem Rhythmus aus ihr zurückzog und sie wieder nahm. Er spürte ihren zitternden Atem an seinen Lippen, als er heftiger und schneller in sie stieß.
»Vergib mir«, flüsterte er, als ihm bewusst wurde, dass er ihr wehtat.
»Es ist gut so, Raiden«, sagte sie und hielt seinen Blick gefangen. »Kannst du es nicht sehen? Nichts was du tust, wird mich je von dir fortstoßen, du meine Liebe.« Sie war sein, ganz egal was geschehen würde. Das Maß der Zeit zählte nicht.
»O Gott, Willa.« Raiden stöhnte und presste das Gesicht an ihre Schulter. Er liebte sie für ihr Erbarmen, liebte sie für ihre Großherzigkeit, die er nicht verdiente. Das Verlangen pulsierte in seinen Adern, und Willa schrie vor Lust auf, als er noch einmal, zweimal in sie eindrang und sie mit sich nahm, als er den Höhepunkt erklomm. Von ihren Schreien aufgeschreckt erhob sich eine Schar buntgefiederter Vögel in die feuchte Hitze des Dschungels und breitete sich wie eine flirrende Wolke über Willa und Raiden aus.
Augenblicke vergingen, Sekunden, die Raiden festhalten wollte und es doch nicht konnte. Er wusste, der einzige Schritt, den er machen konnte, war, Willa das zu geben, was sie sich mehr als alles andere wünschte. Das, was sie zum Weiterleben brauchte, wenn er fortgegangen war.
Ihr Kind.
22
Raiden drückte ihr eine geladene Pistole in die Hand. »Bitte mich nicht darum, Willa. Du weißt, dass ich dich nicht mitnehmen kann.«
»Ich werde nicht auf dem Schiff sitzen und abwarten, Raiden – bitte.«
Ihr tränenumflorter Blick traf ihn bis in sein Innerstes. »Pst«, besänftigte er sie und schaute flüchtig zu Perth, Balthasar und Kahlid hinüber, ehe er Willa zur Seite nahm. »Hör mir zu, Liebes. Wir riskieren viel, weil du noch auf der Insel bist. Die Kannibalen schätzen weiße Sklaven, besonders Frauen, und allein schon dein rotes Haar würde genügen, uns zu verraten. Unsere einzige Chance liegt in der Überraschung.« Er wartete, während Willa über seine Worte nachdachte. Als sie schließlich traurig nickte, fuhr er fort: »Kahlid und ich haben drei Dörfer ausgekundschaftet, und nur in diesem einen haben wir gehört, dass man über einen weißen Gefangenen gesprochen hat.«
Willa empfand Hoffnung und Angst, während sie in das Feuer schaute, das in der Dunkelheit glühte. Der nervenzermürbenden Takt der Trommeln schien mit jeder Sekunde, die verging, lauter zu werden. Schlingpflanzen strecken ihre grünen Arme wie Spinnennetze zwischen den Bäumen aus, hüllten das Geschehen des bizarren Ritus in ein geheimnisvolles Leichentuch. Kannibalen. Menschenfresser. O Gott, wie entsetzlich. Mit der Renegade, die jetzt im Schutze der Nacht vor der Küste vor Anker lag, hatte Willa den längsten Teil des Tages mit Perth, Vazeen und Balthasar auf Raidens Rückkehr gewartet, der zusammen mit Kahlid und einigen anderen Männern den Dschungel durchkämmt hatte. In weniger als zwei Stunden würde es hell werden. Es war keine Zeit mehr.
»Mason wird vielleicht nicht mit dir gehen«, sagte sie.
Raiden seufzte erleichtert. »Ich werde dem Burschen keine Wahl lassen.« Er lächelte sie an. »Schließlich will seine Mutter ihn sehen.«
Die Tränen sprangen ihr in die Augen. »O Raiden, glaubst du wirklich, dass er noch am Leben ist? Er war krank in Kedah …«
»Ja, das tue ich«, unterbrach er sie ruhig. »Du bist so voller Hoffnung für ihn, dass es gar nicht anders sein kann, Liebes.« Er küsste sie auf die Stirn und drückte sie für einen Moment an sich. Er betete, dass er sich nicht irrte. Es würde Willa zerstören, wenn Mason nicht mehr am Leben wäre. »Perth wird bei dir bleiben«, sagte er und wandte sich widerstrebend von ihr. Er nahm die Waffen in Augenschein, die sie zur Verfügung hatten, und griff
Weitere Kostenlose Bücher