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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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ins Wort.
    »Ja.«
    »Bedeutet das denn so viel?«
    »Ihn zu haben und dann zu verlieren, ist etwas ganz anderes, als ihn überhaupt nie gehabt zu haben, Raiden.«
    »Aber um den Preis meines Kopfes?«
    Tristan starrte unverwandt geradeaus, hocherhobenen Hauptes. »Ich hatte meine Wahl getroffen. Und ich entschuldige mich nicht.«
    Raiden nickte. Es war nicht fähig, ihn anzusehen, und versuchte, jetzt nicht daran zu denken, wie sehr sie einander in diesen vielen Jahren geholfen hatten, am Leben zu bleiben. »Es kann dir den Tod einbringen, das weißt du.«
    Tristan nickte ruckhaft, er wusste, dass die Mannschaft über sein Schicksal entscheiden würde.
    »Wem hast du Bericht erstattet?«
    »Dunfee.«
    Raiden stieß einen üblen Fluch aus.
    »Er weiß nicht, wer du bist. Ich sollte ihm den Schwarzen Engel in die Hand spielen, nicht Raiden Montegomery.«
    Raiden befahl, die Mannschaft zusammenzurufen, doch als die Männer versammelt vor ihm standen, machte er keine Anstalten, das Wort an sie zu richten. Langsam wandte er den Kopf und sah Tristan an.
    Dysart wusste, dass Raiden ihm damit die Möglichkeit gab, seine Verbrechen zu gestehen und seine Strafe mit Würde anzunehmen. Er trat vor und wandte sich an die Crew. »Ich bin der Mann, der euch verraten hat.«
    Ein Raunen erhob sich, Fragen schwirrten durch die Luft und der Schock stand allen ins Gesicht geschrieben.
    »Für die Rückkehr an meinen Platz in meiner Familie habe ich euer Leben der Krone angeboten. Gegen Amnestie.« Der drangsalierende Schmerz der Scham durchströmte Tristan, und er ließ die Schultern sinken. »Ich wusste, dass ich einen Fehler gemacht hatte, aber als ich zurück wollte, steckte ich schon zu tief drin.« Er sah Raiden an. »Der Schwarze Engel war eine zu wertvolle Beute für sie.«
    Raiden trat vor, er sah nur seine Männer an. »Ihr habt diesem Mann alles anvertraut – eure Prisen, eurer Überleben, euer Leben. Er ist gerecht und anständig gewesen.« Er sah Tristan an. »Bis jetzt. Trefft eure Entscheidung, Männer. Ich habe ihn zu lange gekannt und habe ihn … geliebt wie einen Bruder …« Raidens Hals schnürte sich beim Schmerz über Tristans Verrat zusammen. »… um jetzt das Urteil über ihn zu fällen.« Er riss seinen Blick von ihm los.
    Die Männer beratschlagten untereinander, während Tristan reglos dastand und auf sein Urteil wartete. Sein Herz schlug hart, vor Entschlossenheit und auch vor Angst. Ein wütender Pirat war eine Macht, mit der man rechnen musste, und er sah seinen Tod in den zornigen Gesichtern der Männer.
    »Der See überlassen«, unterbrach der erste Ruf das Schweigen. »Ja, dem Meer preisgeben«, wiederholte es sich, setzte sich durch die Menge fort.
    Tristan fühlte sich gedemütigt und verwirrt, denn er hatte erwartet, dass man ihn für seine Verbrechen hängen würde.
    »Mr Kahlid«, sagte Raiden leise, und seine Stimme klang rau vor Kummer.
    »Ja, Sanjin. «
    Tristan wandte den Kopf, um seinen Freund anzusehen, den einzigen Mann, dem er jemals vertraut hatte, und er sah die Wunde hinter dessen kalten, dunklen Augen.
    »Dieser Mann hat keine Ehre und ist ein Verräter. Schafft ihn von meinem Schiff.«
    Raiden ging an Tristan vorbei und stieg die Leiter hinab. Erst vor seiner Kabine blieb er stehen. Er presste die Stirn gegen die geschlossene Tür, dann ließ er den Kopf in den Nacken fallen.
    Sein bester Freund hatte ihn an den Teufel verkauft.
    Für den Schwarzen Engel war es an der Zeit zu fliehen und sich zu verstecken.
     
    »Du hast was auf Java?«
    Raiden zuckte zusammen, als er den Tadel in Willas Stimme hörte. »Ein Haus.«
    »Die ganze Zeit über hast du nicht einmal erwähnt, dass du ein Zuhause hast, Raiden Montegomery. Ich dachte, du lebst auf diesem Schiff.«
    »Das tue ich auch, meistens jedenfalls.«
    »Warum hast du nichts davon gesagt?«
    »Es ist mir einfach nicht in den Sinn gekommen.«
    »Du hast nie vorgehabt, mich dorthin zu bringen.«
    »Oh, doch, das hatte ich. Du wärst meine Geliebte gewesen, und ich hatte vor, dich dort einzusperren.«
    Sie erwiderte sein Lächeln nicht.
    »Und jetzt – was bin ich jetzt?«
    Er ging zu ihr, seine Augen funkelten vor sinnlicher Drohung. »Du bist meine Liebe. Meine Frau. Und falls du vorhast, das, was uns verbindet, herabzusetzen, werde ich dich übers Knie legen und dir dein hübsches Hinterteil versohlen.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch.
    Er zögerte. »Nun ja, vielleicht beiße ich auch lieber hinein.«
    Willa warf den Kopf zurück und

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