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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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können, sie könnte ihm wieder fortgenommen werden. In der letzten Nacht hatte sie ihn zum ersten Mal überreden können, in seinem neuen Zimmer zu schlafen – allein. Er war erst weit nach Mitternacht eingeschlafen. »Ich kann ihm nicht begreiflich machen, dass er hier sicher ist. Es beruhigt ihn vielleicht ein wenig, aber es macht ihm noch sehr zu schaffen.«
    Raiden hörte die Sorge in ihrer Stimme, und er fühlte sich ein wenig beschämt, weil er sie in dieser Situation bedrängt hatte. »Ich verstehe das, Liebes. Dies ist wieder ein neuer Ort mit neuen Menschen.« Jetzt war es an ihm, Willa zu trösten. »Er war monatelang ohne dich, ist ständig unterwegs gewesen, misshandelt, krank, man hat ihn hungern lassen …« Die Kehle schnürte sich ihm zu, wenn er daran dachte, was der Junge hatte durchmachen müssen, ehe er ihn in diesem dreckigen Loch gefunden hatte. Sie würden niemals die ganze Wahrheit wissen. Raiden sah Mason an und lächelte zärtlich. Die Sandburg war vergessen, und er lief patschend durch die Wellen und versuchte, mit den Händen Fische zu fangen. »Er wird es überwinden, er braucht seine Zeit.«
    Raidens Geduld und sein Verständnis berührten sie tief. Niemals hätte sie dieses von einem Mann erwartet, der den Umgang mit Kindern nicht gewohnt war. »Wir wollen froh sein, dass er wieder spielt«, sagte sie.
    Sein Blick flog ihr zu. Wir. Dieses Wort klingt wie Musik, dachte Raiden. »Ja, das wollen wir, Liebes.« Er hob ihren Hut auf und drückte ihn ihr auf die Locken.
    Sie richtete ihn mit ein, zwei Handgriffen, und Raiden dachte, dass sie nicht einmal ein kostbares Kleid tragen musste, damit man ihr ansah, dass sie eine Lady war. Und was sie heute trug, war ganz entschieden keine aufwendige Robe. Sein Blick glitt über ihren Körper wie der eines Tigers über eine mögliche Beute. Der dunkelrot und weiß geblümte Sarong ließ ihre Schultern frei und umhüllte ihren Leib bis zu den bloßen Füßen. Sie war wie ein verlockend verpacktes Geschenk, das er von seiner Hülle befreien wollte. Und er wollte sie besitzen. Er atmete heftig. »Du ziehst dich nur deshalb so an, um mich verrückt zu machen, habe ich Recht?«, stieß er hervor.
    Die Hitze seines Blickes brannte stärker als die Sonne auf ihrer Haut. »Die anderen Frauen tragen den Sarong doch auch. Es ist sehr bequem, genauso wie es für dich bequem ist, keine Stiefel zu tragen.«
    Mit einem Arm umschlang er sie und zog sie an sich. »Die anderen Frauen sind Javanerinnen. Du hast durch mich schon fast die Lebensweise der Eingeborenen angenommen, gib es zu. Aber ich werde nachsichtig sein, wenn ich dich dafür bestrafe, dass du immer halb nackt vor mir herumläufst.«
    Sie lächelte. »Ja.«
    Er nickte, bedachtsam und nachdenklich.
    »Und was wird meine Strafe sein?«
    Ihre Blicke versanken ineinander. »Ich fürchte, zunächst werde ich derjenige sein, der die Marterung ertragen muss.« Er beugte sich herunter und küsste ihren Hals, schmeckte das Salz des Meeres auf ihrer Haut. »Denn ich sehe nicht nur jede Kurve deines Körpers, den ich besitzen möchte, ich erinnere mich auch noch sehr gut daran, wie leicht man dich aus diesem Stück Stoff auswickeln kann.«
    »Das letzte Mal hast du ihn mir nicht ausgezogen«, erwiderte sie leise und keuchte, als ihr Körper auf seine Berührung reagierte. »Du hast ihn einfach hochgeschoben.«
    Die sinnliche Erinnerung erhitzte sein Blut. »O Gott, ich hätte nicht damit anfangen sollen.«
    »Nein, das hättest du nicht, aber … schließlich hast du noch immer mein Dankeschön zu erwarten«, sagte sie heiser und ließ die Hand an den Gürtel seiner Hose gleiten.
    Raiden hielt ihre Hand fest und presste sie an seinen Bauch. »Sieh an, sieh an«, klagte er. »Du willst mich verführen!«
    Ehe er noch etwas hinzufügen konnte, rief jemand seinen Namen, und er drehte sich um. Kahlid winkte ihm vom Weg aus zu, der zum Kai führte. Mit einem bedauerndem Seufzer gab Raiden Willa frei und ging zu Kahlid.
    »Hat Nealy Perth schon mit dir gesprochen?«, rief sie ihm nach.
    Er wandte sich zurück. »Nein. Aber wenn er mich sprechen will, weiß er ja, wo er mich findet.«
    Willa nickte und bückte sich, um Masons Eimer und den Löffel aufzuheben. Als sie sich wieder aufrichtete, sah sie ihren Sohn den Strand hinauflaufen. Sie warf den Eimer in den Sand und lief ihm nach. Doch als sie begriff, dass er Raiden folgte, blieb sie stehen.
    Raiden stand, die Beine gespreizt und die Hände in die Hüften

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