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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Liebe aufs Spiel setzen? Das war etwas für Dummköpfe und naive Jünglinge, aber gewiss nichts für einen Mann wie ihn.
    »Habt Ihr?«
    Raiden schaute auf. Willa stand nahe bei ihm, und ein Hoffnungsfunke spiegelte sich in ihren Augen wider, als sie ihn ansah. »Liebe ist zu vergänglich, um dafür Opfer zu bringen.«
    Ihre Miene erschlaffte. »Dann tut Ihr mir Leid, Pirat. Denn Ihr bringt Euch damit um ein kostbares Geschenk. Und aus diesem Grund schlagt Ihr es mir ab, den einzigen Menschen zu retten, der mir auf dieser Welt noch etwas bedeutet.« Sie wandte ihm den Rücken zu und schlang die Arme um sich.
    Raiden stand hinter ihr und ballte die Hände zu Fäusten. Wut und Mitleid stritten ihn ihm. Er wollte kein Mitgefühl empfinden, wollte nicht diese Zärtlichkeit für sie spüren, die ihn wünschen ließ, ihr Freund sein zu können. Kein Freund für ein, zwei Tage, sondern ein Freund für die Ewigkeit. Sie war eine Heimsuchung für sein Herz, das er für tot gehalten hatte, war eine Folter für seinen Körper, den er immer unter Kontrolle gehabt hatte. Doch in ihrer Nähe fühlte er sich unentschuldbar schwach. Für eine Frau von so kleiner Statur verbarg sie zu viele Geheimnisse. Er wusste, dass es klüger wäre zu gehen, irgendwohin, wo ihre verführerische Nähe sich nicht unter seinen unsichtbaren Panzer schmeicheln konnte.
    Doch allein ihr Anblick ließ ihn wie angewurzelt verharren. Der grüne Sari schmiegte sich eng um ihre Hüften und Heß unterhalb des engen Mieders einen schmalen Streifen nackter Haut sehen. Ihr Haar wurde von der schimmernden Seide bedeckt und hüllte sie bis zur Taille ein. Sie war mehr als nur eine Mutter – sie war eine Verführerin – und eine tödliche Gefahr, wenn sie eine Waffe trug. Er dachte an das Messer, das sie zwischen ihren Brüsten verborgen getragen hatte, und wie er danach gesucht hatte. Raiden runzelte die Stirn und klopfte seine Lederweste ab. Als er das Messer gefunden hatte, zog er es hervor. Der beinerne Griff der Waffe war vom häufigen Gebrauch abgenutzt. Er ging zum Schreibtisch, sammelte bis auf die Pistolen seine Waffen zusammen und legte sie in eine der Truhen. Die Pistolen steckte er in seinen Gürtel.
    Willa wandte sich um, und er erwiderte ihren Blick, als er das Messer ebenfalls in der Truhe verstaute und deren Deekel schloss.
    »Was wollt Ihr von mir, Raiden?«, fragte Willa. Der Blick aus seinen dunklen Augen war so machtvoll und eindringlich, dass Willa der Atem stockte.
    »Die Wahrheit.«
    Sie sah ihn an. »Ihr habt Euch geweigert, mir zu helfen. Was spielt die Wahrheit da noch für eine Rolle?«
    Raiden kam auf sie zu und je näher er kam, desto heftiger schlug ihr Herz. Er ging langsam, und seine Art sich zu bewegen, faszinierte Willa. Die Ausstrahlung dieses Mannes ließ sie sich klein und hilflos fühlen – und begehrt von dem Ausdruck in seinen unergründlichen Augen. Ihr Blick glitt über ihn, von den hohen Schaftstiefeln bis zum langen schwarzen Haar. Als Raiden wenige Zentimeter vor ihr stehen blieb, glaubte sie die Wärme seines Körpers durch ihr dünnes Gewand hindurch zu spüren. Das Mieder fühlte sich plötzlich viel zu eng an, ihre Haut begann in Erwartung seiner Berührung zu prickeln. Und selbst als ihr das sündige Bild durch den Kopf schoss, legte sie den Kopf leicht in den Nacken, um Raiden in die Augen zu sehen, ermutigte ihn nahezu.
    »Ich werde Eure Geheimnisse lüften, Willa. Es ist nur ein Frage des Wie und Wann.«
    »Drohungen, Mylord Pirat, nützen gar nichts.«
    Verdammt, ihr Trotz wirkte nicht wie ein Aphrodisiakum auf ihn, lockte und reizte ihn, und Raiden ergab sich der Versuchung, die er verleugnet hatte, seit er Willa in den Gassen Kalkuttas zum ersten Mal in den Armen gehalten hatte. Sein Stolz schrie Protest, doch sein Verlangen ließ ihn verstummen, als er sich über sie beugte, bis sein Mund fast ihre Lippen berührte. Er fühlte, dass Willa zitterte. Die wenigen Millimeter, die sie noch voneinander trennten, brachten die Luft zum Knistern. Allein schon der Gedanke sie zu küssen, ließ in Raiden die Furcht aufkommen, seine Beine würden unter ihm nachgeben.
    »Drohungen werde ich gar nicht brauchen«, flüsterte er und spürte, wie sich ihr Atem beschleunigte. Dass sie so regungslos verharrte, reizte Raiden nur noch mehr.
    »Ihr versucht, mich zu quälen? Natürlich, Ihr seid …«
    »Es gibt viele Arten der Folter, Mädchen«, unterbrach Raiden sie sanft und beugte den Kopf noch tiefer über sie. »Und ich

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