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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Dickicht.
    Kaum waren sie außer Sichtweite der anderen, wurde sein Griff sanfter. Sie hielten sich an der Hand, als sie tiefer in den Dschungel hineingingen. Und Willa spürte die heiße Woge der Erwartung in sich aufbranden.

12
    In der Dunkelheit des Dschungels ließ Raiden die Satteltasche fallen und riss Willa in seine Arme. Wie ein wilder Sturmwind griff er nach ihr, hüllte er sie ein. Sein Mund nahm von ihr Besitz, und er schloss die Hand um ihr Kinn, als seine Zunge zwischen ihre Lippen drängte. Ungehemmtes Verlangen und glühende Leidenschaft rissen beide mit sich, als Willa seinen Kuss erwiderte, gegen ihn kämpfte und sich wieder ergab. Ihre Hände umfingen seinen Kopf, strichen durch sein Haar, als sie sich all das nahm, was er ihr von dieser Macht, diesem sündigen Verlangen gab.
    Dann, ebenso rasch wie die Leidenschaft sie gepackt hatte, zerrte sie an seinem Haar und wandte den Kopf ab. »Glaubt nicht, mich noch einmal so herumkommandieren zu können, Pirat. Ich bin Eure Geliebte, nicht einer Eurer Männer.« Sie stemmte sich gegen seine Brust, aber er riss sie wieder in seine Arme.
    »Dann lasst mich Euch nicht noch einmal in Perths Armen finden.« Sein Kuss war so leidenschaftlich und wild wie der zuvor, und Willa glaubte, die Welt um sie herum würde sich immer schneller drehen. Sie spürte Raidens Eifersucht in diesem Kuss, auch wenn Raiden es nicht zugeben würde, sie fühlte sie – in dem besitzergreifenden Zupacken seiner Hände, die sie hielten, in dem begierigen Druck seiner Lippen auf ihrem Mund.
    Er hob den Kopf. »Und Ihr seid nicht meine Geliebte … noch nicht.«
    Noch nicht. Ahnende Verheißung durchströmte Willa, quälte sie mit dem, was sie geteilt hatten, weckte ihr Verlangen, wenn sie es nicht empfinden durfte. »Das ist, als würdet Ihr über den Unterschied zwischen Äpfeln und Apfelmus sprechen.«
    »Ist das eine Einladung?« Seine Hand glitt auf ihren Po, und Raiden presste Willa so fest an sich, dass sie sein hartes Verlangen spürte.
    Wie eine Flamme entzündete sich heißes Begehren in ihr. Als Raiden sich wieder über sie beugte, nahm sie all ihre Selbstbeherrschung zusammen. »Nein, das ist es nicht«, wehrte sie ihn ab und befreite sich aus seinen Armen. Sie konnte ihn nicht ansehen, denn sie würde das Feuer der Leidenschaft in seinen Augen sehen, und sie würde dem Wunsch nicht widerstehen können, dieses Feuer zu fühlen, auch wenn es ihr verboten war. O ja, Raiden hatte ihr schon jetzt etwas gezeigt, was Alistar nie gelungen war … ihr ungezügeltes Verlangen. Und es machte sie wütend, es verleugnen zu müssen. Sie zog die Pistole aus der Rocktasche und ging dem Klang des Wassers nach. Sie musste Zweige und Schlingpflanzen beiseite schieben, und ihre Beine fühlten sich an wie aus Gummi, trotzdem ging Willa unbeirrt weiter.
    Raiden stieß einen tiefen Atemzug aus, ehe er die Tasche aufhob und Willa folgte. »Ihr würdet mich sehr entgegenkommend finden – und dunkel ist es auch. Dieser Baum hier wäre hervorragend geeignet«, zog er Willa auf, indem er gegen den Baumstamm klopfte, an dem er gerade vorbeiging.
    Sie schaute über die Schulter zurück und brachte ihn mit einem empörten Blick zum Schweigen. »Seid nicht so vulgär.«
    Verglichen mit ihr bin ich das wohl, dachte Raiden und ließ die Satteltasche zu Boden fallen. »Habt Ihr auf dem Gebiet Erfahrung, über das Ihr urteilt?« Ihr schmales Kinn reckte sich vor und Raiden wusste, dass es nicht an dem war.
    »Romantik ist nicht Eure starke Seite, wie ich sehe.« Willa trat ans Ufer der Quelle und streifte ihre schlammverkrusteten Schuhe ab. »Was schlagt Ihr vor, Raiden, dass ich mir die Röcke vom Leibe reiße und dabei stöhne wie ein … ein Mann?«
    Ah, sie ist wütend, dachte Raiden und unterdrückte ein Lächeln, das sie vermutlich nicht geschätzt hätte. Er hatte so etwas erwartet, und er hatte ihr Temperament herausfordern wollen, es spüren wollen, um sie die Gefahr und die Suche nach ihrem Kind vergessen zu lassen, und sei es auch nur für kurze Zeit. Willa hatte den anstrengenden Ritt durchgestanden und die Hitze ertragen, ohne sich darüber zu beklagen, und Raiden bewunderte ihre Ausdauer. Was ihn anbetraf, so hatte er das Gefühl, auf der Stelle niederfallen und hundert Jahre lang schlafen zu können.
    »Soll ich Euch den Hof machen? Mit Blumen?« Willa schaute zu, wie er eine orangefarbene Blüte von einem Busch pflückte und sie ihr reichte. »Oder soll ich einfach das tun, was ich

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