Die Geliebte des Prinzen
lasse dich nicht allein.“
„Du machst mich krank!“, stieß sie hervor. „Mir wird schlecht, wenn ich dich nur ansehe. Ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich mir vorstelle, wie du mich angefasst hast.“
Jetzt war sie eindeutig zu weit gegangen.
Er erstarrte.
„Na schön.“ Ein dünnes Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Wenn du so über mich denkst, werde ich nicht weiter um dich kämpfen. Dann gibt es hier für mich nichts mehr zu tun.“
Er wandte sich zum Gehen, hielt aber plötzlich inne und bückte sich nach etwas, das auf dem Boden lag. Voller Entsetzen erkannte Grace, dass es der Schwangerschaftstest war. Er musste durch das Loch in der Tasche ihres Bademantels gerutscht sein. Sie sprang auf.
„Es ist nicht, wie du denkst … ein alter Test, von einer Freundin“, stammelte sie.
„Du bist schwanger.“ Er sah sie an. „Du bist schwanger, oder?“
Sie wollte es abstreiten, brachte es aber nicht fertig, ihn anzulügen.
„Bin ich der Vater?“
Die Beleidigung raubte ihr den Atem.
„Das weißt du doch! Aber ich wünschte, es wäre nicht so. Jeder x-beliebige andere Mann wäre mir lieber als Vater meines Kindes.“
Er maß sie mit einem kalten Blick. „Mir wird gerade klar, wie sehr ich mich in dir getäuscht habe. Ich dachte, du wärst etwas Besonderes, aber das bist du nicht. Du bist nicht nur unehrlich und grundlos eifersüchtig, sondern auch egoistisch.“
„Mehr als deine geliebte Francesca?“, fragte sie bitter.
„Francesca und ich haben uns getrennt, weil sie mich zur Heirat zwingen wollte. Aber du bist schlimmer. Du hättest mich durch diese Tür gehen lassen, ohne mir zu sagen, dass du schwanger von mir bist. Aus purem Stolz und Eigensinn willst du unser Kind ohne Vater aufwachsen lassen, arm und ohne ein Dach über dem Kopf!“
Wusste er denn, dass ihre Familie das Haus verlieren würde? Schockiert sah sie ihn an.
„Wie gesagt, ich sorge für die Meinen“, fuhr er fort. „Das gilt für mein Kind genauso wie für dessen Angehörige.“ Er musterte sie eisig. „Und ob es mir gefällt oder nicht, auch für die Mutter meines Kindes. Du wirst meine Ehefrau.“
Ehefrau? Grace nahm einen tiefen, zittrigen Atemzug. Eine Ehefrau, die er nur aus Pflichtgefühl heiratete, verbannt in einen einsamen Palast in Moskau, während er sich mit der reizenden Francesca in London vergnügte.
„Nein“, flüsterte sie und sah sich verzweifelt in dem sonnendurchfluteten Cottage um. Wie sehr wünschte sie sich, das Haus retten zu können! Sie dachte an das hilflose kleine Wesen in ihrem Bauch, das sie beschützen musste. Wäre es nicht besser, im sonnigen Kalifornien bei ihrer Familie zu bleiben, die sie liebte, als sich und das Kind der sibirischen Kälte von Maxims Seele auszusetzen?
Energisch schüttelte sie den Kopf. „Wie oft soll ich es noch sagen? Ich will dein Geld nicht.“
„Aber jetzt wirst du es annehmen müssen“, erwiderte Maxim drohend, ein gefährliches Glitzern in den Augen. „Genau wie meinen Namen. Heute noch.“
„Nein!“
Wieder fasste er sie hart an den Schultern. „Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt? Du hast keine Wahl.“
Plötzlich hatte sie Angst vor diesem furchteinflößenden Mann, der seine Wut so eisern unter Kontrolle hielt.
„Du willst eine Ehe, die nur auf dem Papier besteht?“
Er lachte verärgert. „Willst du dich deinen ehelichen Pflichten entziehen? Du wirst für mich da sein, wann immer ich es wünsche.“
Es brach ihr das Herz. Er hatte ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass er nichts für sie empfand. Und doch wollte er, dass sie mit ihm ins Bett ging – ohne Liebe, ohne Zärtlichkeit, ohne Gefühle?
„Du bist schlimmer als Alan“, sagte sie tonlos. „Tausendmal schlimmer. Du bittest mich nicht, deine Frau zu werden, sondern deine Sklavin!“
Er streichelte ihre Wange. „Ich bitte dich nicht“, sagte er. „Ich verlange es. Du erwartest ein Kind von mir, also wirst du meine Frau. Jeder erdenkliche Luxus wird dir gehören. Und du gehörst von nun an mir.“
„Eine Leibeigene im goldenen Käfig“, sagte sie erbost.
Unbarmherzig zog er sie an sich.
„Nenn es, wie du willst, mein hübscher kleiner Vogel hinter vergoldeten Gitterstäben.“ Er küsste sie hart auf den Mund. Als er sich von ihr löste, waren seine grauen Augen kalt wie Eis. „Du singst nur für mich, meine Schöne.“
10. KAPITEL
Moskau, die alte Zarenhauptstadt, präsentierte sich in frostig-weißer Winterpracht. Die moderne, von immensem
Weitere Kostenlose Bücher