Die Geliebte des Prinzen
Barringtons Sekretärin. Ich hielt dich für seine Geliebte. Und ich wollte dich benutzen, um mir zurückzuholen, was mir gehörte.“
„Und dafür hast du mir meine Unschuld genommen.“ Verzweifelt kämpfte sie gegen die Tränen an. Er sollte nicht sehen, wie sie weinte. „Was bist du nur für ein Mensch? Hast du gar kein Gewissen?“
Ein Muskel zuckte an seinem Kinn. „Noch in derselben Nacht, als wir zum ersten Mal zusammen waren, habe ich meinen Plan aufgegeben“, erklärte er. „Ich beschloss, für mich zu behalten, was ich von dir erfahren hatte. Ich wusste, ich würde dich sonst verlieren. Francesca selbst hat ihrem Vater die Wahrheit gesagt. Es wäre dumm von mir gewesen, mir das Geschäft entgehen zu lassen, als sie gestern zu mir kam und es mir anbot. Aber ich schwöre dir, ich habe dich nicht betrogen. Ehrenwort.“
Sie wollte ihm so gern glauben. Aber sie konnte es nicht.
„Zählt dein Ehrenwort genauso viel wie damals?“, erwiderte sie ruhig. „Als du mir schworst, du würdest mich nicht Alans wegen verführen?“
„Das war meine einzige Lüge.“ Er sah sie eindringlich an. „Und ich habe mich dafür gehasst. Ich habe meine Wahl getroffen, Grace, und mich für dich entschieden.“
Er streichelte ihre Wange. Zärtlich ruhte sein Blick auf ihr. Grace schloss die Augen. Seine sanfte Berührung ließ ihr Herz schneller schlagen.
„Komm mit mir nach Moskau“, bat er. „Ich möchte dich bei mir haben. Als meine Sekretärin, meine Geliebte, was auch immer …“
Ruckartig hob sie den Kopf. „Als deine Sekretärin?“ Empört riss sie sich von ihm los. War das alles, was er in ihr sah? Nach allem, was sie miteinander geteilt hatten? Eine Liebesaffäre, so heiß und intensiv, dass sie sich unsterblich in ihn verliebt hatte und ein Kind von ihm erwartete – und er sah nur die Sekretärin in ihr?
„Du meinst, weil ich dir geholfen habe, meinem früheren Chef ein Milliarden-Dollar-Geschäft abzuluchsen“, sagte sie wütend, „darf ich in Moskau deine Briefe tippen und dir Kaffee kochen? Wie großzügig von dir! Nur dass du vermutlich andere Zusatzleistungen verlangst als Alan. Ich nehme an, nachts und an den Wochenenden darf ich mein Gehalt bei dir im Bett verdienen.“
Die dunklen Augenbrauen drohend zusammengezogen, trat er dicht an sie heran. „Du weißt, dass das nicht …“
„Willst du mich in Moskau verstecken, damit du dich in London ungestört mit Francesca amüsieren kannst?“, fuhr sie wutentbrannt fort. „Sie zu heiraten gehört doch zu deinem Vertrag, oder?“
„Himmel, Grace!“, rief er aufgebracht. „Ich will nicht Francesca, ich will …“
„Ich habe dich gestern mit ihr gesehen.“
Er wich zurück. „Wie bitte?“
Wieder kamen Grace die Tränen, doch sie wischte sie energisch fort. „Nachdem Alan mich gefeuert hatte, fuhr ich zu deinem Hotel. Dumm, wie ich die ganze Zeit war, hatte ich dir all deine Lügen geglaubt.“
„Es waren keine Lügen. Zumindest …“
„Oh, natürlich. Die beschränkte kleine Sekretärin hat wieder einmal alles missverstanden. Mehr bin ich ja nicht in deinen Augen.“
„Grace, bitte“, sagte er kopfschüttelnd. „Du weißt genau, dass das nicht …“
„Hör auf, ein doppeltes Spiel zu spielen! Ich habe dir nie etwas bedeutet. Du hast mir den Kopf verdreht, mich verführt, mich …“ Geschwängert, hatte sie sagen wollen, doch sie besann sich noch rechtzeitig. Die Situation war schon demütigend genug. Er sollte nicht erfahren, dass sie ein Kind von ihm erwartete. Niemals. Er sollte einfach aus ihrem Leben verschwinden, und zwar endgültig.
„Sei froh, dass ich dich von Barrington weggeholt habe“, entgegnete er scharf. „Er hat dich doch nur ausgenutzt.“ Es klang ganz nach Mitleid.
„Oh, vielen Dank. Allerherzlichsten Dank.“ Grace fühlte sich mit jeder Minute miserabler. „Ich wünschte, ich hätte dich nie auch nur in meine Nähe gelassen.“
Rasende Übelkeit zwang sie, die Hand vor den Mund zu pressen und ins Badezimmer zu stürmen, wo sie sich heftig übergab.
Maxim kam ihr nach. „Aber Grace“, sagte er sanft, „du bist ja krank.“
„Es ist nichts weiter, nur eine kleine Grippe. Lass mich einfach allein.“ Sie wischte sich den Mund ab und sah sich zornig zu Maxim um. „Ich hasse dich!“
„Grace …“
„Los, verschwinde! Du Lügner, du hinterhältiger Mistkerl!“ Sie griff nach einem Stück Seife und warf es nach ihm. Er wich geschickt aus, was sie noch mehr in Rage brachte.
„Ich
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