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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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esse, wirkt es wie ein Katalysator und entzündet den Wasserstoff.«
    »Und dabei verbrennst du dich nicht?«
    Wieder machte er sich Sorgen um sie. Jeder andere Mann auf diesem Mond hätte sich nur um seine eigene Sicherheit gekümmert.
    »Das Innere meines Mundes ist geradezu gepanzert. Außerdem habe ich eine zusätzliche dicke Luftröhre, die einen Rückfluss des Feuers verhindert, sodass ich mich nicht selbst in Brand setze.«
    »Und wie kannst du dich... verwandeln?«
    Sie zuckte die Achseln. »Diesen Prozess versteht niemand wirklich. Aber ich bleibe eine Warmblüterin. Ich habe einen Kreislauf, der einen Wärmeaustausch ermöglicht. Mehrere Gewebeschichten unter meinen Schuppen verringern den Wärmeverlust, und ich besitze ein Protein, das die Bildung von Eiskristallen im Blutkreislauf verhindert. Sogar meine Schwingen können Wärme aufnehmen, ganz so, als wären sie Sonnensegel.«
    »Du bist wirklich ein faszinierendes Geschöpf.« Seine
    Stimme klang sanft und leise. »Du veränderst die Gestalt also ganz nach deinem Willen? Wann immer du Lust dazu hast?«
    »Warum fragst du?« Sie hatte ihm schon so vieles verraten. Ihr war nicht klar gewesen, wie verletzbar es sie machte, wenn sie so viel von sich selbst erzählte.
    Er warf ihr einen herausfordernden Blick zu. »Als wir im Labor gefangen waren, hast du dich erst verwandelt, nachdem wir alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft hatten. Warum hast du so lange gewartet?«
    »Ich mag es einfach nicht, mich im Innern von Räumen zu verwandeln.«
    »Warum nicht? Weil du dich dafür nackt ausziehen musst?«
    »Wenn ich die Gestalt eines Drachens annehme, dehnt sich meine Körpermasse fast sofort aus. Wenn ich mich dabei in einem Raum befinde, könnte ich leicht von einer Stange gepfählt oder von einer Betondecke zerquetscht werden.«
    Hatte sie ihm jetzt zu viel offenbart? Die Geheimnisse, die ihr die Ältesten mitgeteilt hatten, waren doch heilig. Und nun hatte sie Lucan Kenntnisse anvertraut, die er auch gegen sie verwenden konnte. Als Wissenschaftler war ihm sicherlich klar, dass sie nicht fliegen oder Feuer speien konnte, wenn ihr Wasserstoff und Platin ausgingen. War es denn naiv von ihr, dass sie ihm vertraute? Wenn er sie an ihre Feinde verriet, würden diese den Vorteil gewiss nutzen.
    Lucan, der so einsilbig war, wenn es um seine eigene Vergangenheit ging, konnte durchaus ein Spion des Militärs sein - auch wenn Caels empathischer Sinn ihr etwas anderes sagte. Außerdem wollte sie einfach nicht glauben, dass er sie jemals in Gefahr bringen würde.
    Cael und Lucan beendeten ihr Mahl und packten die Vorräte ein. Wenn sie nun aufbrachen, konnten sie Langor noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Sie wollte sich gerade den Sack über die Schulter werfen, als ihr Kommunikator schellte.
    Lucan warf einen raschen Blick auf die Nummer des Anrufers. »Ist das Rion?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Meine Schwester.« Cael klappte den Kommunikator auf. »Hallo, Nisco.«
    »Ich habe von dem Feuer gehört.« Ihre Schwester klang atemlos. »Und davon, dass das Militär dich befragen will. Das ist doch schrecklich.« Nisco schien den Tränen nahe. »Ich hätte dich gar nicht damit belästigt, wenn nicht...«
    Cael brach der Schweiß aus, als sie die heftigen Gefühle in Niscos Stimme bemerkte. »Was ist los?«
    »Es geht um Jaylon«, schniefte Nisco. »Er spricht auf die Behandlung nicht mehr an. Sonelle ist schon ganz hysterisch, und ich weiß nicht, was ich...«
    »Was sind Jaylons Symptome?« Sie drückte ihren Kommunikator so fest, dass ihre Finger Einkerbungen in dem Plastik hinterließen. »Er übergibt sich andauernd und trocknet allmählich aus. Außerdem wird er immer wieder bewusstlos.« Nisco schluchzte.
    Ein Gefühl von Hilflosigkeit und Angst überfiel Cael. Einen Moment lang bedeckte sie das Gesicht mit der Hand und stellte sich Jaylon in seinem Krankenhausbett vor, wie er die Augen vor Angst weit aufgerissen hatte. Wenn sie Jaylon doch nur mit ihrem eigenen Blut heilen könnte. Aber selbst wenn seine Mutter und seine Ärzte es ihr erlaubten, dieses Drachentabu zu brechen, konnte sie ein solches Experiment auf keinen Fall mit gutem Gewissen an ihm durchführen. Die Heilung einer Krebserkrankung war etwas vollkommen anderes, als es die Behandlung von Lucans Wunden gewesen war. Dennoch sollte sie bei ihm und bei ihren Schwestern im Krankenhaus sein. Sie holte tief Luft und rief sich in Erinnerung, dass sie bei Jay- lons Behandlung nicht erfolgreicher

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