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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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Antrieb der Kanone saugte sich mit Energie voll. Die Hitze, die von den Steinen ausging, umgab sie. Der große Steinkreis zog die Energie aus dem Kosmos, und elektrische Entladungen bildeten Lichtbögen überall um sie herum.
    Lucan hielt sie fest. Im einen Augenblick standen sie noch innerhalb der Kanone, und im nächsten befanden sie sich bereits in der Luft und hoch über Feridon. Genauso rasch fielen sie wieder. Der Wind blies durch Caels Haare und kühlte ihre Haut.
    Sie hatten es durch die Decke des Tempels geschafft und stürzten nun durch die Wolken am Rande der Stadt, nicht weit von dem Krankenhaus entfernt, in dem Jaylon lag. Die Geschwindigkeit, mit der sie sanken, machte es ihr unmöglich, sich noch länger an Lucan festzuhalten. Er taumelte, als sie sich von ihm löste. Während er fiel, reckte er den Hals und sah nach ihr.
    Sie griff mit ihren Schwingen nach ihm. Sie hatte sich bereits verwandelt.
    Im Gegensatz zu ihm.
    Cael. Telepathisch rief er nach ihr.
    Lucan fiel wie ein Fallschirmspringer ohne Fallschirm auf Pendragons Boden zu. In wenigen Augenblicken würde er zerschmettert sein.
    Ich komme. Ohne zu zögern faltete Cael ihre Schwingen zusammen und ließ ihren Körper dadurch stromlinienförmiger werden. Sie schoss hinab und flog unter ihn. Steig auf mich.
    Lucan hielt sich an ihrem Rücken fest. Und rutschte ab. Sie blieb unmittelbar unter ihm und spürte, wie er nach ihrem Hals griff. Einen Augenblick lang schwebte Lucan noch in der Luft, dann zog er sich zu ihr heran, setzte sich rittlings auf ihre Schultern und hielt sich fest, was nicht gerade leichtfiel.
    Hab dich. Lucans Geist war fest mit dem ihren verbunden, als er die Arme um ihren Hals schlang.
    Halt dich fest.
    Sie musste wieder hoch in die Wolken steigen, damit die Bewohner von Feridon sie nicht erspähten.
    Beeil dich. Lucans Worte besaßen eine Dringlichkeit, die sie gut nachvollziehen konnte. Sie flogen über die Stadt hinweg, Cael erwischte eine Aufwärtsströmung und stieg hoch in den Schutz der Wolken. Sie brauchte ihre Augen nicht einmal, um das Krankenhaus zu finden. Jaylon war schon seit einigen Jahren hier, und sie hatte ihn oft besucht.
    Aber der Flug strengte Cael an. Ihre Verletzungen und der Heilungsprozess hatten ihre Platinreserven beinahe aufgebraucht. Der Hunger trieb sie voran. Bald musste sie etwas zu sich nehmen - oder sie würde vor Erschöpfung aus dem Himmel fallen.
    Nein.
    Wenn sie das tat, würde ihr Partner sterben. Und sie wäre allein.
    Ihre Flügel schmerzten. Nur mühsam konnte sie Luft holen.
    Sie musste das Krankenhaus erreichen. Ihre Schwingen fühlten sich so schwer an, und der Mann auf ihrem Rücken drückte sie wie ein Bleigewicht nach unten.
    Sie konnte die Höhe nicht mehr halten. Wir schaffen es nicht.
    Doch, das werden wir. Du kannst es.
    Sie versuchte sich zu entspannen, damit der Rest ihrer Energie noch etwas länger vorhielt. Doch es half nicht. In Schlangenbewegungen fiel sie nach unten, tauchte durch die Verkehrsströme, konnte einem hohen Häuserdach gerade noch ausweichen und kämpfte gegen die Winde und Luftströmungen zwischen den Wolkenkratzern an.
    Lande auf dem Dach dort hinten, wies er sie an.
    Er hatte ein Gebäude ausgesucht, das groß genug schien, um ihr Gewicht zu tragen. Sie spannte sich an, ließ sich fallen und sparte jeden Tropfen Energie für die Landung auf. Ihre Füße berührten das Dach - und dann brach sie zusammen.
    Lucan zog sein Hemd aus, wickelte die nackte und be- wusstlose Cael darin ein und trug sie vom Dach. Er öffnete eine Tür und folgte einer Treppe bis in einen Korridor hinunter. Sie brauchte Kleidung, Wasserstoff, Platin und Zeit, um sich zu erholen.
    Auch er benötigte eine Ruhepause - weniger aus körperlicher Erschöpfung, sondern wegen all dem Ungeheuerlichen, das er gesehen hatte. Einen runden Tisch mit den Namen der Ritter, die in den Rand eingraviert waren. Zwölf Ritter, dazu Arthur Pendragon. Und der Tisch wurde von einer Maschine angetrieben, die wie Stone- henge in Miniaturformat aussah. Das war zu viel für seinen Verstand.
    Lucan probierte mehrere verschlossene Türen in dem langen Korridor aus, bis sich endlich eine öffnen ließ. Nachdem er einen Blick in den unbewohnten Raum geworfen hatte, schlüpfte er hinein, setzte Cael auf dem einzigen Stuhl ab und sah sich um. Er war von Reinigungsgeräten, Besen, Chemikalien und Aufnehmern umgeben.
    Leider gab es keine Uniformen. Er hatte zwei Möglichkeiten. Entweder blieb er hier und hoffte,

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