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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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und strich sich ihr Haar nach hinten. In diesem Moment dachte sie wieder an ihren Geburtstag. Weshalb erinnerte ihr Gehirn sie ausgerechnet jetzt daran?
    »Wir sitzen hier und diskutieren darüber, was passieren kann«, sagte sie mit leicht vorwurfsvollen Unterton. Ihr Blick, den sie auf Storm richtete, unterstrich dies. »Wir sollten lieber darüber sprechen, wie wir Schlimmeres abwehren können, falls es sich überhaupt noch verhindern lässt.«
    Der Ermittler bemühte sich, seine Unsicherheit nicht zu zeigen. Ein Terroranschlag mitten in Deutschland in Form eines künstlich ausgelösten Erdbebens in einer Stärke, ähnlich dem von Chile oder Haiti, konnte und wollte er sich nicht vorstellen. Er sah zu den BND-Agenten hinüber, die schweigsam waren und sich den Vorwurf gefallen lassen mussten, nicht rechtzeitig eingegriffen zu haben. Immerhin waren sie von Anfang an in das Projekt Genesis eingeweiht gewesen, erkannten jedoch nicht die Entwicklung, die dramatisch vom ursprünglichen Plan abwich. Ihr größter Fehler war, Jan Ruschkow und Sandine Dutronc nicht zu durchleuchten. Jetzt war es dazu zu spät.
    »Wir müssen dringend mit Dutronc sprechen«, sagte LeClerc. »Ich halte es aber für angebracht, mich mit ihr alleine zu treffen. Nur so bekomme ich vielleicht heraus, was sie und Ruschkow geplant haben.«
    »Bist du sicher?«, fragte Lena Jansen besorgt. »Vergiss nicht, sie will dich vernichten.«
    »Will sie das wirklich? Ich glaube eher, es ist ein Spiel, um mich zu verunsichern, damit ich Fehler mache und so eventuell meinen Job bei CERN verliere, auf den sie scharf ist. Wenn es dich beruhigt, Lena, kannst du ja mit deinem Team in der Nähe bleiben.«
    »Darauf kannst du dich verlassen!«, betonte sie lächelnd.
    Es lag auf der Hand, dass sowohl Storm als auch die BND-Agenten von LeClercs Idee wenig begeistert waren. Aber was blieb ihnen anderes übrig als zuzustimmen? Sie wussten genau, wie schwammig Dutroncs bisherigen Aussagen waren und sie ihr nicht uneingeschränkt trauen durften. Dafür war sie viel zu berechnend. Wenn es jemand schaffte, die Wahrheit herauszubekommen, dann war es LeClerc. Trotzdem versuchten die Ermittler, sich das Zepter nicht gänzlich aus der Hand nehmen zu lassen, erst recht nicht von einer Privatperson.
    »Ich muss darauf bestehen, dass wir bei dem Gespräch dabei sind«, betonte Bockelmann, um Schadensbegrenzung bemüht. Ihn quälten persönliche Schuldgefühle, dass Genesis aus dem Ruder gelaufen war. Gleichzeitig befürchtete er, es könne noch mehr ans Tageslicht gelangen, was womöglich Konsequenzen für ihn persönlich nach sich zöge.
    Storm widersprach Bockelmann energisch. Seiner Meinung nach war es plausibel, was LeClerc sagte, gleichwohl es ihm auch nicht gefiel.
    »Mein Vorschlag: Wir statten Herrn LeClerc mit einem Sender aus, damit wir das Gespräch mit anhören können, ohne selbst dabei zu sein«, schlug Storm genervt vor. Demonstrativ sah er auf seine Armbanduhr, um deutlich zu machen, dass jede Minute zählte. Er dachte an Ruschkow, der immer noch Geiseln in seiner Gewalt hatte und jeden Moment einen zweiten Terroranschlag auslösen konnte, der, sollte LeClerc mit seinen Ausführungen recht behalten, ein Erdbeben zur Folge hätte.
    Mitten in die hitzige Diskussion platzte ein Mitarbeiter der Terrorismusabteilung und legte Storm eine Akte auf den Schreibtisch, die einen Bericht der kriminaltechnischen Untersuchung enthielt.
    »Schauen Sie bitte sofort hinein«, kommentierte er und sah Storm entsetzt an.
    Als dieser den Aktendeckel öffnete und den Bericht überflog, traute er seinen Augen nicht. Eine derartige Ungeheuerlichkeit war ihm in seiner gesamten Laufbahn noch nicht untergekommen. Er sah LeClerc an und wollte etwas sagen, aber ihm fehlten die Worte.
    »Herr LeClerc, Frau Jansen, würde Sie uns für einen Moment alleine lassen? Ich muss dringend mit den Herren vom BND vertraulich sprechen«, sagte Storm. »Mein Mitarbeiter begleitet Sie in einen Aufenthaltsraum. Ich hole Sie dort wieder ab, wenn meine kleine Unterredung beendet ist.«
    Storm schrieb noch etwas auf einen Zettel und gab ihn seinem Kollegen, der gerade die Akte hereingebracht hatte. Er las: Bring' sie ins Vernehmungszimmer und lass' sie nicht aus den Augen. Wir kommen gleich nach.

29
    Nur nicht zur Decke schauen, dachte Axel Talert, um zu vermeiden, dass Jan Ruschkow auf das aufmerksam würde, was er dort entdeckt hatte. Offensichtlich war jemand in den Luftschacht gekrochen und erkundete

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