Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)
etwas schiefgeht, geht er drauf, genau wie diese sieben Idioten, die anschließend in diese Klinik geflüchtet sind. LeClerc darf nichts passieren, wir brauchen ihn, schon vergessen?«
LeClerc konnte nicht glauben, was er hörte. Sie würden ihn für irgendetwas brauchen. Er konnte sich schon vorstellen, was dies war. In gewisser Weise war es für ihn sogar ein Vorteil. Solange die Arbeit, die von ihm verlangt würde, nicht erledigt war, befände er sich nicht in Gefahr. Aber was würde anschließend passieren? Zweifellos passierte hier etwas, was keine Mitwisser duldete.
LeClerc hörte, wie der Geländewagen gestartet wurde, mit dem er geflüchtet war. Das zweite Fahrzeug lag auf der Seite und der Leichenwagen war längst weggefahren. Wohl oder übel musste er die letzten fünfhundert Meter bis zur Straße zu Fuß zurücklegen und hoffen, dass er dort ein Auto anhalten könne.
Dicht am Waldrand machte er sich auf den Weg und sah sich alle paar Meter um, um sicherzugehen, dass ihm niemand folgte. Jeden Augenblick konnten die Männer wieder auftauchen und nach ihm suchen. Sein Herz pochte und er wusste nicht, ob es deswegen war, weil er so rannte, oder ob es Angst war. Zum Glück verlief der Weg kerzengerade, sodass er ihn weit genug einsehen konnte. Es blieb alles ruhig. Es schien so, als hätte er seine Verfolger abgeschüttelt. Zu dieser Überzeugung kam er, als sich nach dem fünften Mal Umsehen immer noch nichts tat. Er verlangsamte seinen Schritt, um Kräfte zu sparen.
Als er sich gerade in Sicherheit wähnte, hörte er das charakteristische Motorengeräusch eines Quads, das aus dem Wald links neben ihm kam. Durch das Dickicht konnte er nichts erkennen. Offensichtlich gab es einen Parallelweg. Das Quad kam schnell näher und überholte ihn anscheinend. LeClerc blieb stehen und wartete ab. Er überlegte, wer sich da näherte. Waren es Jugendliche? Ein Förster? Oder doch seine Verfolger? Ein Quad hatte er an der Baracke nicht stehen sehen, wobei ein kleines Fahrzeug wie dieses bequem versteckt werden konnte.
Nur wenige Schritte vor ihm tauchte das Quad aus dem Wald auf und blieb mitten auf dem Weg stehen. Der Fahrer, der nicht schwarz gekleidet war, drehte sich nach beiden Richtungen um und fuhr wieder los in Richtung LeClerc. Dieser blieb stehen und wartete ab. Direkt vor ihm hielt das vierrädrige Motorrad an und der Fahrer setzte seinen Helm ab. Es war Sandine Dutronc, der er nun unmittelbar gegenüberstand.
»Ich hätte gern eine Erklärung, was das alles zu bedeuten hat!«, schrie er sie an.
Dutronc blieb gelassen. »Du musst erst einmal hier weg, bevor die vielleicht doch die Anlage hochfahren. Steig' auf, ich bring' dich nach Berlin. Setz' dich dort mit Lena Jansen in Verbindung, wie du es wolltest. Ich habe ihre Handynummer ermittelt.
»Sandine, sag mir die Wahrheit! Hier gibt es eine HAARP-Anlage, nicht wahr? Was habt ihr damit vor?«
8
Schweigend und nachdenklich klappte Lena Jansen ihr Handy zu und steckte es in ihre Tasche zurück.
»Schlechte Nachrichten?«, fragte Doktor Meurer, der neben ihr mit aufgeknöpften Arztkittel und übereinander geschlagenen Beinen saß.
»Nein, eher eine interessante Nachricht«, antwortete sie. Sie dachte an die Mitteilung auf ihrem Anrufbeantworter, die LeClerc unmittelbar nach dem Anruf von Professor Morgenthal hinterlassen hatte. Er kündigte seinen Besuch in Berlin an und erwähnte, er könne etwas über die Genesis-Konferenz sagen. Nun war er tatsächlich nach Berlin gekommen und in zwei Stunden würde sie ihn treffen. Über die Umstände, wie LeClerc nach Berlin gekommen war, hatte sie keine Ahnung.
War Professor Morgenthal in irgendeiner Weise mit Genesis verstrickt? Diese Frage ging Lena Jansen durch den Kopf, denn es war doch ein merkwürdiger Zufall, dass er ausgerechnet jetzt Kontakt zu ihr suchte. Alle Ereignisse der letzten Stunden schienen eine Verbindung zu dieser Genesis zu haben, was auch immer sich dahinter verbarg.
Lena Jansen versuchte, ihre aufkommende Nervosität zu überspielen.
»Sagt Ihnen Genesis etwas?«, fragte sie wiederholt und sah dabei abwechselnd Doktor Meurer und Silvia König an. Bevor sie antworteten, nahmen sie Blickkontakt auf, als ob sie auf telepathische Weise ihre Antwort vereinbaren wollten. Doktor Meurer schüttelte den Kopf: »Nein.« Silvia König sagte gar nichts.
»Wir hatten ja schon geklärt, dass sie nicht die Schöpfungsgeschichte meinen, nicht wahr?«, ergänzte Doktor Meurer mit einem Grinsen.
»Nein,
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