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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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sie und zog einen Aluminiumschlitten heraus. Er war leer. Die gleiche Leere hinter Tür zwei und drei.
    »Gott sei Dank«, murmelte Silvia König, während Doktor Meurer die Türen wieder schloss. »Hinter den anderen sieben Klappen liegen unsere toten Patienten«, fuhr sie fort, »Professor Morgenthal kann nicht mehr dabei sein«, war sie überzeugt und zugleich erleichtert. Dass die sieben Leichen der Verbrennungsopfer gar nicht mehr da waren, wusste sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
    »Es sei denn, in einem der Fächer liegen zwei Leichen«, warf Lena Jansen ein. und schluckte trocken.
    »Das halte ich schon aus Platzgründen für ausgeschlossen«, ergänzte Meurer. Einerseits beruhigte es Lena Jansen, andererseits ließ sie sich nicht ganz überzeugen.
    »Können wir trotzdem nachsehen?«, fragte sie.
    »Wie Sie möchten.« Doktor Meurer machte sich an Tür Nummer vier zu schaffen. Als er sie aufklappte, traute er seinen Augen nicht. Er öffnete die nächste Tür, die übernächste und immer schneller die restlichen, bis alle sieben Klappen offen standen. Überall das gleiche Bild: Die Fächer waren leer.
    »Das verstehe ich nicht!«, sagte er entrüstet, »wo sind unsere Leichen geblieben?« Er sah Silvia König fragend an. Lena Jansen stand wortlos da und schüttelte nur den Kopf. Wo sind unsere Leichen, hatte Doktor Meurer gesagt. Es kam ihr so vor, als betrachtete er sie als eine Art Sache, die ihm abhanden gekommen war. Sie würde die Mediziner wohl niemals verstehen. Kannten sie überhaupt kein Pietätgefühl?
    »Ich weiß es nicht, Doktor Meurer«, antwortete Silvia König. »Ich weiß nur, dass es noch keinen Transport gab. Das würde ich wissen, denn ich habe die Papiere für die Gerichtsmedizin noch auf meinem Schreibtisch liegen und Professor Morgenthal hat sie noch nicht unterschrieben.«
    Wütend verschloss Doktor Meurer die Türen. So etwas war ihm noch nicht untergekommen. Gleich sieben Leichen verschwunden und dies wird noch dazu im Beisein der Presse entdeckt. Ein Skandal, wie er fand.
    »Bitte, Frau Jansen, behalten Sie den Vorfall für sich, solange nicht geklärt ist, wo die Leichen geblieben sind. Darauf muss ich bestehen, im Namen der Hinterbliebenen und natürlich auch in Hinsicht auf den Ruf der Klinik!«
    Schon wieder der Ruf der Klinik, dachte Lena Jansen. Doktor Meurer schien nichts wichtiger zu sein, als die Klinik aus den Schlagzeilen zu halten.
    »Sie können sich auf mich verlassen«, versicherte Lena Jansen.
    Hoffentlich.
    Silvia König holte tief Luft. »Damit haben wir aber immer noch nicht geklärt, wo Professor Morgenthal ist, beziehungsweise, was mit ihm passiert sein könnte.«
    In diesem Moment ertönten kurze, schnell aufeinander folgende Pieptöne. Doktor Meurer griff sofort in die Brusttasche seines Kittels, holte seinen Piepser hervor und sah nach, welche Rufnummer nach ihm verlangte.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er zu den Frauen und wählte die angezeigte Nummer mit seinem Handy. Er wandte sich ab, während er kurz mit einer Schwester telefonierte und ihr Instruktionen gab.
    Lena Jansen beobachtete den Doktor sehr aufmerksam und entwickelte ein Idee.
    »Haben alle Ärzte so ein Gerät bei sich, mit dem man sie anpiepsen kann?«, wollte Lena Jansen wissen.
    »Gewöhnlich schon«, antwortete Doktor Meurer, als er seine Geräte wieder wegsteckte. Wir müssen immer erreichbar sein, egal, wo in der Klinik wir uns gerade aufhalten. Für einen Patienten kann es überlebenswichtig sein, dass wir schnell zur Stelle sind.
    »Dann habe ich eine Idee. Aber lassen Sie uns erst diesen schrecklichen Raum verlassen – bitte!«
    Im Korridor des Kellers erklärte Lena Jansen, was ihr durch den Kopf gegangen war. Sie wollte noch einmal durch alle Klinikräume gehen und währenddessen Professor Morgenthal anpiepsen. Wenn er sich noch in der Klinik aufhielt oder zumindest sein Kittel irgendwo lag, müsste sein Piepser irgendwo zu hören sein. Es war die letzte Chance, den Professor zu finden. Silvia König und Doktor Meurer stimmten dem Plan zu.
    »Es gibt einen Ort, wo wir noch gar nicht nachgesehen haben«, bemerkte Lena Jansen. »Vielleicht befindet sich der Professor in der Tiefgarage, womöglich in seinem eigenen Wagen. Vielleicht hat ihn jemand in den Kofferraum gesperrt, weil er ihm beim Abtransport der Leichen in die Quere kam. Lassen Sie uns dort anfangen, ja?«
    Silvia König hielt es für eine gute Idee, zumal sie sowieso schon im Keller waren.
    Durch eine feuerhemmende

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