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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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das meinte ich in der Tat nicht. Haben Sie unseren Fernsehbericht zum Rücktritt des Bundeskanzlers nicht gesehen?«, fragte Lena Jansen mit leicht vorwurfsvollem Unterton.
    »Wann denn, Frau Jansen? Die Patienten wollen versorgt werden und außerdem hatten wir sieben Verbrennungsopfer, wie Sie wissen.«
    Mehr und mehr kam Lena Jansen zu der Vermutung, dass alles in irgendeiner Weise zusammenhing. Wie, wusste sie nicht, aber sie war entschlossen, es herauszufinden. So gesehen konnte das bevorstehende Treffen mit Patrick LeClerc zu einem wichtigen Mosaikstein werden, wenn sie erst einmal wusste, was genau sich hinter Genesis verbarg.
    »Was ist mit Professor Morgenthal?«, fragte Lena Jansen. »Wird noch nach ihm gesucht?«
    Silvia König berichtete, dass sie die ganze Klinik nach ihm abgesucht hätten, ohne Erfolg. Er blieb wie vom Erdboden verschluckt.
    »Als ich vorhin meinen Wagen in der Tiefgarage auf den Besucherparkplatz abstellte, fiel mir direkt neben dem Aufzug an einer Parkbucht ein Schild mit der Aufschrift »Professor Morgenthal« auf. Auf diesem Parkplatz stand ein weißer Chrysler. Ist das Professor Morgenthals Fahrzeug?«
    »Ja, das stimmt«, bestätigte Silvia König. Es war ein Indiz dafür, dass Morgenthal noch in der Klinik sein musste. Es sei denn, er war mit der zwielichtigen Gestalt fortgefahren, die ihn besucht hatte. Silvia König erzählte davon und betonte, das Morgenthal sehr verändert wirkte, nicht mehr er selbst, als er in Begleitung dieses Mannes sein Büro verlassen und ihr den Auftrag gegeben hatte, diese sonderbare Nachricht Lena Jansen zukommen zu lassen. Gleichwohl verwarf sie diesen Aspekt, denn es passte einfach nicht zu ihrem Chef, dass er wortlos die Klinik verlässt. Selbst wenn er noch so sehr unter Stress stand, vergaß er nie, sich zu verabschieden und zu hinterlassen, wo er zu erreichen war und wann er in die Klinik zurückkehren würde.
    »Wir sollten noch einmal alles absuchen«, schlug Lena Jansen vor und stieß damit sowohl bei Doktor Meurer als auch bei Silvia König auf Zustimmung. Aussicht auf Erfolg sprachen beide jedoch dieser Aktion ab. Immerhin hatten sie bereits jeden Winkel der Klinik abgesucht und nichts gefunden, was auf den Professor oder seinem Aufenthaltsort hinwies. Aber vielleicht wurde etwas übersehen.
    »Wie wollen wir vorgehen?«, fragte Silvia König.
    Sie machte den Vorschlag, dass sich jeder eine Etage vornehmen sollte. Silvia König die Verwaltungsetage, Doktor Meurer die Stationen und sie selbst das Erdgeschoss mit den Warteräumen und Ambulanzen. Das Kellergeschoss, wo sich die Kühlboxen für Leichname befanden, wollte sie nicht alleine absuchen und stieß mehr oder weniger bestimmend die Empfehlung aus, sich dort nach der Durchsuchung der Etagen zu treffen.
    »Bevor wir uns trennen, sollten wir unsere Handynummern austauschen, damit wir uns verständigen können«, sagte Silvia König zu Lena Jansen.
    »Ich dachte, die Benutzung von Handys ist in einem Krankenhaus verboten?«
    »Außergewöhnliche Situationen erfordern ebensolche Maßnahmen«, antwortete sie und an Doktor Meurer gewandt: »Habe ich recht, Herr Doktor?«
    Er nickte.
    Lena Jansen öffnete jede Tür, sah hinein und verschloss sie wieder. Einzige Ausnahme waren die Räume für ambulante Behandlungen und Notaufnahmen. Hier bat sie eine Schwester nachzuschauen, ob sich vielleicht in einer der Räume Professor Morgenthal befinde. Nichts.
    Immer, wenn ihr jemand mit einem weißen Kittel begegnete, fragte sie, ob Professor Morgenthal gesehen wurde. Die Antwort war stets dieselbe. In den vergangenen zwei Stunden hatte niemand den Klinikchef gesehen, von ihm gehört oder mit ihm telefoniert. Lena Jansen dachte an eine Entführung, verwarf diesen Gedanken jedoch wieder. Entführer verfolgen ein Ziel und melden sich zumeist recht schnell mit einer Forderung.
    Silvia König und Doktor Meurer waren ebenfalls erfolglos. Nirgendwo gab es eine Spur oder ein Hinweis auf den Professor. Er wurde auch von niemanden sonst vermisst, immerhin war es sein freier Tag und nachdem alle Verbrennungsopfer verloren waren, glaubte jeder, er sei wieder nach Hause gefahren.
    Die Suchaktion löste allmählich Unruhe im Klinikbetrieb aus. Wie ein Lauffeuer sprach es sich herum, dass nach dem Klinikchef gesucht wurde und davon auszugehen war, dass er entführt wurde, um die Klinik – weshalb auch immer – zu erpressen. Entsprechende Spekulationen wurden laut, an denen sich auch Patienten beteiligten. Wie immer

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