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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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dann gehe ich selbst hinein und frage.«
    »Das werden Sie nicht tun!«, reagierte er im Befehlston und kam augenblicklich näher. Genau diese Reaktion hatte sich LeClerc gewünscht.
    »Ich geh' schon. Bleiben Sie hier stehen und rühren Sie sich nicht von der Stelle, bis ich wieder da bin.« Mit einer Drohgebärde unterstrich er seine Forderung, aber LeClerc dachte nicht daran, sich nicht von der Stelle zu bewegen. Auf dem Weg zur Baracke warf der Mann seine Zigarettenkippe auf den Waldboden und trat sie aus.
    Das ist deine Chance. Jetzt brauche ich Glück – verdammt viel Glück.
    Als der Mann in der Baracke verschwand, rannte LeClerc zum ersten Geländewagen und zog am Griff der Fahrertür – abgesperrt. Damit hatte er nicht gerechnet. Wer schließt schon ein Fahrzeug ab, wenn weit und breit niemand ist, der ihn stehlen könnte und noch dazu der Besitzer in unmittelbarer Nähe war und die Fahrzeuge im Auge behalten konnte. Mit einem erneuten Blick zur Baracke vergewisserte sich LeClerc, dass seine Aktion unbemerkt geblieben war. Alles ruhig. Er hastete um den Wagen herum zum nächsten und betete inständig, er möge unverschlossen sein. Sein Gebet wurde offenbar erhört. Als er sich hinter das Steuer setzte und zum Zündschloss sah, dachte er, dass ein Mensch so viel Glück gar nicht haben könne. Der Schlüssel steckte. LeClerc atmete tief durch. Jetzt kam es darauf an.
    Ohne zu zögern startete er den Motor, der mit unverwechselbarem Blubbern eines Sechszylinders seine Arbeit aufnahm. Er riskierte eine Blick zur Baracke, während er zurücksetzte, um auf den Waldweg einbiegen zu können.
    Er hätte es sich denken können. Das Motorengeräusch hatte ihn sofort verraten und die beiden Männer stürzten heraus, gefolgt von Sandine Dutronc. LeClerc ließ sich nicht davon abbringen, es wenigstens zu versuchen und gab Gas. Eine mächtige Staubwolke entstand, als er den Waldweg hinunterraste, viel zu schnell für diesen engen Weg und das unwegsame Gelände.
    Die beiden Männer und Dutronc starteten den anderen Geländewagen und rasten hinterher. Die Staubwolke, die beide Fahrzeuge in die Luft wirbelten, musste über die Baumwipfel hinweg weithin sichtbar gewesen sein. LeClerc wurde so sehr durchgeschüttelt, dass sein Rücken zu schmerzen begann. Aber das war ihm egal. Ständig sah er in den Rückspiegel ohne in der Staubwolke erkennen zu können, wie weit seine Verfolger entfernt waren. Er wusste aber, dass sie ihm dicht an der Stoßstange hängen mussten. Zum Glück war er ein ausgezeichneter Fahrer und er hoffte, keinen Fehler zu machen.
    LeClerc erinnerte sich an den Findling, dem der Fahrer des Leichenwagens ausgewichen war. Die Stelle musste er jeden Moment erreichen. Er konzentrierte sich auf die Spurrillen, die im Laufe der Zeit durch unzählige Reifenpaare in den Waldweg gegraben wor den waren. Auf gar keinen Fall durfte er diesen Stein treffen. Trotzdem riskierte er immer wieder einen schnellen Blick in den Rückspiegel mit dem gleichen Ergebnis wie immer. Obwohl er nicht erkennen konnte, wie weit seine Verfolger entfernt waren, gab es keine Zweifel daran, dass sie da waren und er seine Geschwindigkeit unter keinen Umständen verringern durfte. Er holte alles aus dem Geländewagen heraus.
    Jetzt muss die Stelle kommen. Und da war sie auch schon. LeClerc konnte den Stein bereits erkennen. Er hatte nur noch Sekunden für einen riskanten Plan. Eine gewisse Nervosität konnte er nicht verhehlen. Der Findling kam rasant näher und wirkte wie ein geologisches Monument. LeClerc hielt auf den Stein zu. Kalter Schweiß brach aus und seine feuchten Hände umklammerten das Lenkrad derart, dass die Handknöchel weiß hervortraten. Jetzt durfte nichts schiefgehen.
    Mit unverminderter Geschwindigkeit raste LeClerc auf das Hindernis zu. Die Tachonadel zitterte bei achtzig Stundenkilometer, die sich auf diesem schmalen, unbefestigten Weg wie das Dreifache anfühlten. Der Stein kam näher und näher. Im letzten Moment riss LeClerc das Lenkrad nach links und gleich wieder entgegengesetzt. Der Wagen benahm sich wie ein Hase, der einen Haken schlug. Aus dem Augenwinkel heraus sah LeClerc Bäume bedrohlich nahe an der Seitenscheibe vorbeihuschen, bevor das Fahrzeug wieder den Weg zurück in die eingefahrene Spur fand.
    Alles vollzog sich blitzartig schnell. Gerade als sich der Wagen wieder auf dem Weg einfädelte, hörte LeClerc einen dumpfen Aufprall und anschließend knirschende Geräu sche, die rasch wieder verstummten. Sein

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