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Die Genussformel: Kulinarische Physik (German Edition)

Die Genussformel: Kulinarische Physik (German Edition)

Titel: Die Genussformel: Kulinarische Physik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Gruber
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Tabelle ist leider individuell, aber man kann sich ungefähr ein Bild machen. Der Zusammenhang als Formel würde dann lauten:
     

     
    Zu jeder Kombination A m A n von zwei Aromen A m und A n existiert ein Wert, der angibt, ob sich zwei Aromen gegenseitig befruchten, f Aroma > 0, oder ob man lieber die Finger von dieser Kombination lassen sollte: f Aroma = 0. Damit hätten wir für die Genussformel in der ersten Näherung folgenden Zusammenhang:
     

     
    wobei für Δ gilt: Δ = 0,2746
     
    Na, dann rechnen Sie sich einmal aus, welchen Genuss das heutige Abendessen dargestellt hat! Wir, Kollegin Natascha Riahi und meine Wenigkeit, haben uns mit dieser Formel ein wenig gespielt, und tatsächlich lieferte sie für unsere jeweiligen Lieblingsspeisen und auch für Speisen, die vor allem Kollegin Riahi nicht mag, gute Werte. Mein Problem besteht eher darin, dass ich fast alles mag, während natürlich manche Speisen einen größeren Genuss darstellen als andere.
    Wie man an der Formel leicht erkennen kann, liegt der unterste mögliche Wert bei G = 0. Dieser Wert bedeutet aber noch nicht Ekel, sondern nur, dass diese Speise keinen Genuss bietet. Es sollte je keine Ekelskala geschaffen werden. Jetzt wäre es freilich auch noch toll zu wissen, welche Speise den absolut größten Genusswert besitzt. Da muss ich Sie leider enttäuschen. Die Werte, welche die Genussformel liefern kann, sind nach oben offen. Damit ist theoretisch ein unendlich großer Genuss möglich. Diesen gilt es nun zu finden.
    Was aber passiert, wenn wir eine solche Speise zu uns nehmen? Betrachten wir das menschliche Gehirn. Es gibt einen Bereich, der ausrechnet, wie gut eine Entscheidung ist, die wir gerade getroffen haben. Diese Berechnung findet aber noch zu einem Zeitpunkt statt, wo die Entscheidung noch nicht umgesetzt wurde. Dann gibt es ein Ergebnis: War die Entscheidung gut oder schlecht? War die Entscheidung schlecht, so hat das für das weitere Vorgehen für dieses Gehirnareal keine Bedeutung mehr. Ist das Ergebnis genau so wie vorausberechnet, hat dies auch keinen Einfluss. Ist aber das Ergebnis besser als vorausberechnet, führt dies dazu, dass dieses Areal sich die letzte Entscheidung merkt. Ebenso entstehen übrigens Süchte. Die Entscheidung soll in einer ähnlichen Situation noch einmal genau so durchgeführt werden. Wir wissen, dass Menschen auf Nahrung süchtig werden können. Nun stellt sich die Frage, wie weit diese Formel mit dem Abbild im Gehirn übereinstimmt, oder ob es noch verborgene Parameter gibt. Dies werden die nächsten Jahre zeigen.
    Natürlich sind wir uns im Klaren, dass diese Formel nur in erster Näherung die Wirklichkeit beschreiben kann. Diese Formel stellt den ersten Versuch dar, kulinarischen Genuss physikalisch zu beschreiben. Damit möchten wir die Leserinnen und die Leser nicht vom Kochen abhalten, sondern ganz im Gegenteil dazu führen, manche Sachen auszuprobieren, an die sie oder er nie im Traum gedacht hatte. Nur durch die Theorie und das Experimentieren können neue Universen des Genusses erschlossen werden.
    Ich möchte mich sehr herzlich bei Frau Kollegin Natascha Riahi für das gemeinsame Entwickeln der Formel bedanken. Da ich selber Experimentalphysiker bin, greife ich gerne auf die Fachkompetenz einer Theoretischen Physikerin zurück. Danke auch für die persönliche Betreuung während des Schreibens an diesem Buch.
    Damit wären wir bei den Danksagungen: Natürlich will ich mich bei all den Köchinnen und Köchen bedanken, die meinen Lebensweg begleitet haben. Besonders hervorheben möchte ich meine Mutter und meine beiden Großmütter, die zwar nie das Kochhandwerk gelernt haben, aber wussten, wie man den Kochlöffel schwingt. Auch darf ich an dieser Stelle nicht meinen Vater vergessen, der mir beibrachte, die Umwelt zu analysieren und zu beobachten und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Er erklärte mir auch, wie man eine Knacker richtig kocht. Ein großer Dank auch all jenen Köchinnen und Köchen, Kolleginnen und Kollegen, die mit Rat und Tat zur Seite standen, damit dieses Buch so umfangreich wurde. Lieber Verleger, auch dir und deinem Team gilt Dank. Nicht nur, dass du es mir ermöglicht hast, dieses Buch zu schreiben, sondern auch für die persönlichen Ratschläge und Kommentare.

Lexikon

     
    Agar-Agar: Dabei handelt es sich um ein Geliermittel aus der Rotalge. Dieses Mittel besitzt eine hohe Gelierkraft.
    Albumin: Dieses Eiweißmolekül stabilisiert den Schaum im Eischnee und im

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