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Die Geometrie der Wolken

Die Geometrie der Wolken

Titel: Die Geometrie der Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Foden
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viel von Charles Douglas, dem Chefmeteorologen. Er war ein exzentrischer, aber freundlicher Mann und absolut brillant auf seinem Gebiet. Er hatte ein phänomenales Gedächtnis - und ein gewisses psychisches Leiden. Im Ersten Weltkrieg war ihm etwas Schreckliches zugestoßen: Er war Wetteraufklärer im Royal Flying Corps gewesen und bei einem Luftkampf abgeschossen worden. Einmal stand er mitten in einer Konferenz auf und rannte dreimal um den Tisch.
    Aber besser als er hätte mich niemand einarbeiten können. 1943 war ich Forschungsassistent des Direktors des Kew Observatory, James Stagg, und Besitzer einer kleinen Wohnung in Richmond, für die ich mein Erspartes und das wenige Geld von meinen Eltern zusammengekratzt hatte. Stagg und ich arbeiteten zusammen an mehreren Fragen, die mit der Reflektivität von Wolken zu tun hatten. Wie ich musste er später seinen Posten verlassen, als er zur Planung des D-Day herangezogen wurde.
    Beim Landeanflug auf Prestwick sah ich, dass die Benzinbrenner aufgestellt waren, die zu beiden Seiten der Landebahn standen und für bessere Sicht sorgen sollten. Und trotz Reynolds' heiterer Unerträglichkeit muss ich sagen, dass er in diesen schwierigen Umständen eine vorbildliche Landung hinlegte.
    Das Schneetreiben wurde noch stärker, als wir zum Hangar rollten - eine Wand windgetriebener Partikel, die wie Rauch vom Boden aufstiegen, nahm uns die Sicht. Der Wind trieb das lockere, frische Pulver über die harte Schneedecke, die die Fahrzeuge auf dem Rollfeld festgefahren hatten.
    Ich bedankte mich bei Reynolds und verabschiedete mich von ihm, bevor ich ausstieg, und er grinste mich an, während er seinen Kinnriemen löste, also gingen wir wohl im Guten auseinander.
    Froh über meinen Wollmantel und meine Lederhandschuhe, stieg ich die Leiter hinunter, spürte allerdings, dass mir ein Hut fehlte, als mir die Schneeflocken direkt auf den Kopf fielen. Es war zwar kalt, andererseits aber auch der Anfang meines Abenteuers; und außerdem freute ich mich, im Gegensatz zu den meisten anderen Reisenden, sehr über den Schnee. Wie er langsam trudelte oder in einer Bö vorbeijagte, machte er den Wind in all seinen Variationen sichtbar - denn diese Schneeströme, die sich über den festgetretenen Boden bewegten, folgten keinem festen Muster: Manche waren breit, manche schmal; manche verliefen gerade, manche im Bogen. Manche blieben stehen und flogen säulenförmig in die Höhe. Andere blieben wie von einem Hammer geschlagen am Boden. Manche dieser Ströme, die oft unter zwei Meter breit waren, verhielten sich wie eine Art Zaun und ließen das unterschiedliche Verhalten zweier anderer Bewegungen des Schnees zu beiden Seiten erkennen.
    Am faszinierendsten waren die Momente, in denen sich zwei solcher Schneekorridore, die von Wind aus verschiedenen Richtungen - sagen wir Norden und Westen - getrieben wurden, trafen und durcheinanderbewegten wie Geister an einer Kreuzung.
    Jetzt, als ich mich an dieses Bild erinnere, wird mir plötzlich seine Bedeutung klar; denn genau dieses Konzept der Korridore und Barrieren, der verschiedenen Grenzen, die die Vielfalt und Variabilität des Wetters markieren, sollte Ryman mir erklären. Mein raffinierter, scharfsinniger Lehrmeister, der sich mit jenen Dingen perfekt auskannte, die ich nur ahnen konnte und nach denen ich in Cambridge jahrelang die dürre Hand der Gedanken in die Dunkelheit ausgestreckt hatte.
    Trotz des dämpfenden Effekts des Schnees fauchten die Brenner ziemlich laut ihre gelbblauen Flammen in die kalte Luft. Ich bemerkte ein amerikanisches Militärflugzeug auf dem weiß überzogenen Rollfeld, und auch im Flughafengebäude sprach ich zuerst mit einem Amerikaner. Er trug eine USAAF-Pilotenjacke aus Leder, war recht groß und sah ziemlich beeindruckend aus mit der Strähne von vollem, schwarzem Haar, die ihm in die Stirn fiel.
    »Das ist morgen früh alles wieder weg«, sagte der Mann und sah in den Sturm hinaus. »Als ob es nie passiert wäre.« Dieser Optimismus, was Vorhersagen anging, war absolut typisch für ihn, wie ich später herausfinden sollte. Ich persönlich glaube auch nicht, dass er der selbstsüchtige Schuft war, für den ihn einige europäische Beobachter halten. Er wollte nur das Beste für die Welt, zu der er gehörte.
    »Sie können mir glauben, dass jegliche Vorhersage über mehr als drei Tage auf reinem Zufall basiert«, merkte ich an. »Schon nach dem zweiten Tag ist es kaum mehr als ein Glücksspiel.«
    »Ach ja?«, fragte er

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